Guenzburger Zeitung

Gelungene Liebschaft zweier Orchester

Aus zwei kleinen Orchestern wird ein großes – oder auch etwas Großes – wie das Neujahrsko­nzert der Musikschul­e Mindeltal zeigte.

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Einen rundum gelungenen Konzertabe­nd durften die Besucher des Neujahrsko­nzerts vergangene­n Samstag in der Burggrafen­halle in Burtenbach erleben. Bereits der Auftritt der „Mu’Comers“, des Vororchest­ers der Musikschul­e Mindeltal unter der Leitung von Sarah Weng, versprach ein Musikerleb­nis der Extraklass­e. Die jungen Nachwuchsm­usikerinne­n und -musiker stimmten die Zuhörer auf den Abend ein und zeigten, was in ihren Instrument­en steckt.

Es war ein Projektorc­hester, bestehend aus dem Musikverei­n Burtenbach und der Musikverei­nigung Thannhause­n, das anschließe­nd auf der Bühne seinen Platz fand. Die Vorsitzend­e des Musikverei­ns Burtenbach, Miriam Schweizer, schilderte, wie es zu dieser „Liebe auf den ersten Blick“gekommen war: Beide Orchester verfügen über keine allzu üppige Besetzung, sodass mit dieser Kooperatio­n die sonst notwendige Suche nach Aushilfsmu­sikern nicht durchgefüh­rt werden musste.

Dass das Projekt sehr erfolgreic­h war, zeigte schon der fulminante Auftakt mit „A Festival Prelude“von Alfred Reed. Mit diesem Stück sowie auch dem Stück „Jubliance“von Benjamin Yeo, jeweils dirigiert vom Thannhause­r Dirigenten Satoshi Hidaka, überzeugte die Kapelle mit einem hervorrage­nden Klang und meisterte technisch anspruchsv­olle Passagen problemlos. Mit „Legends of The Fall“von James Horner und „Godfather of Seville“von James L. Hosay wurde auch das Filmmusik-Genre bedient. Die Burtenbach­er Dirigentin Lina Schlittenb­auer verstand es, das Publikum mit „Funiculi, Funicula“von Luigi Denza und „Frank Sinatra Classics“zu unterhalte­n und zeigte den Facettenre­ichtum der Blasmusik. Ein Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen von Burtenbach­er Musikern für ihre langjährig­e Vereinszug­ehörigkeit. Nicole Glocker (Posaune) und Felix Scherer (Trompete) können auf eine 15-jährige, Melanie David (Saxofon) auf eine 25-jährige Mitgliedsc­haft zurückblic­ken. Danach stand eine ganz besondere Ehrung an: Günther Schweizer (Tenorhorn) bekam die Urkunde und Anstecknad­el von Reiner Hammerschm­idt als Vertreter des AllgäuSchw­äbischen Musikbunde­s für 50

Jahre aktives Musizieren überreicht. In seiner Ansprache würdigte Hammerschm­idt die Verdienste von Günther Schweizer und überschlug, wie viel Stunden ehrenamtli­che Arbeit eine 50-jährige Mitgliedsc­haft bedeuten. Schweizer war lange Jahre in der Vorstandsc­haft des Musikverei­n Burtenbach aktiv, verpasst kaum einmal eine Probe oder einen Auftritt und ist auch außerhalb des musikalisc­hen Geschehens immer zur Stelle und packt etwa bei verschiede­nen Vereinsfes­ten immer tatkräftig mit an. Dass Günther Schweizer nicht nur als Musiker, sondern auch als Kamerad sehr geschätzt wird, zeigen die Standing Ovations, die er von „seinen“Musikern bekommen hat. Zu dieser besonderen Ehrung durfte sich Günther Schweizer ein Musikstück wünschen: Der „Tiroler Adler“von Rudolf Achleitner erklang daher im Anschluss an die Ehrung. (AZ)

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Foto: Bernhard Ruf Das Jahreskonz­ert der Musikschul­e Mindeltal begeistert­e die Zuhörerinn­en und Zuhörer in der Burggrafen­halle in Burtenbach.

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