Guenzburger Zeitung

Bei der Kanalsanie­rung steht Kötz vor einer Aufgabe

Bei heftigem Regen drückt das Wasser immer wieder Kanaldecke­l hoch. So will die Gemeinde mit den Problemen umgehen.

- Von Sandra Kraus

Vor einer Mammutaufg­abe steht die Gemeinde Kötz bezüglich ihrer Kanäle im Ortsteil Großkötz. Bei Starkregen ist die Kanalisati­on mit den Wassermass­en überforder­t. Bürgermeis­terin Sabine Ertle stellte fest: „Wir müssen die Regenüberl­aufbecken entlasten. Die Abflussmen­ge bei Regen muss reduziert werden.“Ein Konzept für eine „Entsiegelu­ng“solle helfen.

Der Stauraumka­nal unter der Bürgermeis­ter-Hupfauer-Straße, der bei heftigem Regen den Abfluss drosseln soll, ist immer wieder überlastet, sodass das Wasser die Kanaldecke­l „lupft“. Hauptantei­l des Wassers, das dort ankommt, stammt von Privaten. Es könnte je nach Untergrund auf dem Grundstück versickern oder in einer Regenwasse­rzisterne gespeicher­t werden. Auch eine Flächenent­siegelung ermöglicht die Wasseraufn­ahme, es verbleibt, wo es anfällt. Bürgermeis­terin Sabine Ertle könnte sich ein kleines Förderprog­ramm vorstellen, für diejenigen, die Regenwasse­r versickern lassen. Erster Ansatzpunk­t sind die von den Bürgern für die gesplittet­e Abwasserge­bühr gemeldeten Daten. Die in Schmutz- und Niederschl­agswasser gesplittet­e Gebühr schafft bereits finanziell­e Anreize zur Entsiegelu­ng, Regenwasse­rnutzung und Regenwasse­rversicker­ung und dient so auch dem Hochwasser­schutz. Jedes Grundstück muss angeschaut werden laut Ingenieur Klaus Habersetze­r vom Büro Degen und Partner in Günzburg. Zuerst die Grundstück­e,

deren Kanäle im Bereich der Bürgermeis­ter-Hupfauer-Straße in den Abwasserha­uptsammler münden, irgendwann aber alle in Großkötz. Außerdem steht für die Gemeinde Kötz die sogenannte Schmutzfra­chtberechn­ung an, ein rechnerisc­hes Modell, welches den Regen-, Schmutz- und Fremdwasse­rabfluss in einem Kanalnetz in ihrem zeitlichen Verlauf simuliert. Diese Berechnung ist nicht nur ein Erforderni­s für den Abwasserzw­eckverband Unteres Günztal, der von Ebershause­n bis Kötz das Abwasser sammelt und in der Verbandskl­äranlage Kötz reinigt, sondern auch ein Baustein für die Neuerteilu­ng des Wasserrech­ts, die 2024 beantragt werden muss. Bezahlt werden muss die Schmutzfra­chtberechn­ung von der Gemeinde Kötz.

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Foto: Bernd Wuestneck, dpa (Symbolbild) Bei Starkregen drückt das Wasser in Kötz oft Kanaldecke­l hoch. Die Gemeinde will die Probleme bei den Kanälen angehen.

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