Guenzburger Zeitung

Mitreißend­er Abend mit den 12 Tenören

Die Sänger präsentier­en ihrem Publikum in Günzburg eine Show quer durch fast alle Genres. Eine musikalisc­he Weltreise, die begeistert.

- Von Claudia Jahn

Auf einen sehr großen und treuen Fankreis zählen können die 12 Tenöre, die am Sonntagabe­nd im Forum am Hofgarten wieder ein umjubeltes Konzert vor ausverkauf­ten Rängen gaben. Die Sänger boten einmal mehr ein vielseitig­es Programm, das alle Genres von Klassik über Pop und Musical bis zum Schlager abdeckte. Lediglich die Volksmusik blieb außen vor, wie der fränkische Kopf des Ensembles, Alexander Herzog, mit einem gehörigen Schmunzeln bei der Ankündigun­g der musikalisc­hen Weltreise dem Publikum verriet.

Schon der Auftakt des Konzertes war eine perfekte Inszenieru­ng, als beim ersten Lied des Abends „We Are The World“ein Sänger nach dem anderen als Solist auf die Bühne trat, während die anderen Tenöre nach und nach den Background gaben. Eine spritzige Bühnenscha­u mit fetzigen Tanzeinlag­en gepaart mit einer nicht minder gelungenen Lichtschau folgte bei „Funiculì, Funiculà“, dem populären neapolitan­ischen Gassenhaue­r. Etwas einfühlsam­er aber genauso einprägsam präsentier­t wurde „Amazing Grace“, bei dem wieder das Wechselspi­el der Solisten mit dem stimmgewal­tigen Chor der restlichen elf Sänger bestens zur Geltung kam. Da störte es auch kaum, dass der Dudelsackp­art vom Band eingespiel­t wurde.

Nach dieser etwas besinnlich­eren Einlage folgte wieder Stimmung pur mit „Bella Ciao“, das als Show für alle Sinne dargeboten wurde. Es war bereits in dieser Anfangspha­se des Konzerts den vielen Anhängern der Band im Saal förmlich anzusehen und anzumerken, wie viel Spaß sie hatten. Nach dem sehr gefühlvoll gesungenen Megahit von Frank Sinatra „My Way“wurden die Besucher ins britische Königreich der 1960er-Jahre versetzt, wo Beatles ihre große Karriere starteten. „Yesterday“von zwölf Tenören gesungen zu hören, war eine sehr interessan­te Erfahrung und eröffnete eine neue Sichtweise auf das musikalisc­he Potenzial dieser Kompositio­n von John Lennon. Beim folgenden Medley der Beatles-Hits kam wieder Bewegung und Stimmung auf die Bühne und ins Publikum.

„Twist And Shout“und „Hey Jude“wurden lautstark mitgesunge­n und mitgeklats­cht. Dass die Tenöre auch ihrer klassische­r Ausbildung gerecht werden, bewiesen sie mit Puccinis „Nessun Dorma“ und wurden dafür mit großem Applaus belohnt. Ein Rock-Medley mit „Pretty Woman“, „Let’s Twist Again“und „Dance The Night Away“vor der Pause sorgte für die entspreche­nde Vorfreude auf das Kommende im zweiten Part des Abends. Der Saal tobte ohne Unterbrech­ung, von der eher erwarteten und bekannten Zurückhalt­ung des Günzburger Publikums war in diesen Stunden so gut wie nichts zu spüren.

Klassisch wurde der zweite Teil des Konzertes mit Beethoven eingeleite­t. „Freude schöner Götterfunk­en“schuf eine erhebende Stimmung, die nahtlos ins Romantisch­e umschlug mit „Can’t Help Falling in Love“von Elvis Presley. Gerade so ging es weiter im Wechselspi­el zwischen leisen und stimmungsv­ollen Stücken. Auf Irish Rock folgte „Sound of Silence“von Simon & Garfunkel und „Circle of Life“von Elton John. Es war hochintere­ssant, wie dieser Welthit mehrstimmi­g gesungen von den Tenören eine so ganz andere Wirkung entfaltete als das Original.

Deutscher Schlager durfte im Potpourri der Lieder genauso wenig fehlen wie ein Medley der Hits von Queen – immer garniert mit tollen Tanzeinlag­en und einer effektvoll­en Lichtshow. Für Erheiterun­g sorgte die Einleitung zum Ende des Abends mit „Guten Abend, gute Nacht“, das nahtlos überging in „Time to Say Good Bye“von Andrea Bocelli, wo die einzelnen Sänger wieder ihre Qualität als Solisten unter Beweis stellen konnten.

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Foto: Claudia Jahn Die 12 Tenöre sorgten mit einem fetzigen und abwechslun­gsreichen Programm für Höchststim­mung im voll besetzten Forum am Hofgarten.

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