Wärmeplanung nach dänischem Vorbild in Günzburg
Die Stadt arbeitet daran, wie künftig Wärme in die Häuser kommen soll. Wertvolle Informationen dazu kommen aus dem Nachbarland.
Die Stadt Günzburg nimmt als eine von 15 Kommunen und als einzige bayerische Vertretung am deutsch-dänischen Kooperationsprojekt: „Co Lab KWP“teil. Ziel ist es, durch Vernetzung und Erfahrungsaustausch Unterstützung bei der Erstellung der kommunalen Wärmepläne (KWP) zu erhalten.
Momentan ist der Zugang zu Wissen und Expertise begrenzt, da es nur wenige bereits umgesetzte kommunale Wärmeplanungen in Deutschland gibt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Günzburg. Hier setzt das Projekt an und schlägt die Brücke nach Dänemark, da hier bereits viel Erfahrung besteht. Partner sind das „Danish Board of District Heat (DBDH)“und die Deutsche Energie-Agentur (dena). Neben Online-Workshops stand kürzlich eine Reise nach Berlin an, um Umsetzungsbeispiele zu sehen.
Daniela Fischer, Klimaschutzmanagerin der Stadt Günzburg, stellte den aktuellen Planungsstand der KWP in Günzburg vor, besichtigte unter anderem eine Flusswärmepumpe an der Spree, eine Power-to-W-Anlage und hörte von den Berliner Stadtwerken die Quartierskonzepte mit dezentraler Wärmeversorgung. „Die wertvollen fachlichen Informationen und die Fragestellungen der Kollegen helfen uns in diesem Neuland der KWP weiterzukommen, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und unsere Ressourcen zielgenau einzusetzen“, erklärt Fischer.
Ein herausragendes Ziel der
Wärmeplanung ist es, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Den Bürgern,
Unternehmen und Energieversorgern gibt das Sicherheit darüber, mit welcher Wärmeversorgung sie lokal rechnen können. „Wir sind froh und stolz, als erste
Kommune im Landkreis die Kommunale Wärmeplanung ganz konkret anzugehen und somit einen entscheidenden Baustein für eine zukunftssichere Wärmeversorgung in Günzburg zu legen“, sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.
Der Stadtrat hatte mit seinem Beschluss im Februar 2023 den Prozess der Kommunalen Wärmeplanung gestartet. Das Tübinger Ingenieurbüro ebök GmbH begleitet den Prozess. Nach Abschluss der Bestandsaufnahme werden Potenziale für Einsparungen und erneuerbare Energien sowie Zielszenarien erarbeitet. Daraus entsteht der kommunale Wärmeplan, der als Grundlage für die konkrete Ausgestaltung der Wärmewende in Günzburg dient. (AZ)