Sparkassenfusion nimmt die nächste Hürde
Der Kreisausschuss des Landkreises Günzburg diskutiert über die Fusionspläne. Dabei geht es vor allem um den Erhalt der Sparkassenfilialen.
Die geplante Fusion der Sparkasse Schwaben-Bodensee und der Sparkasse GünzburgKrumbach hat eine weitere Hürde genommen. Der Kreisausschuss hat bei seiner jüngsten Sitzung dem Kreistag einstimmig empfohlen, die Zusammenlegung der beiden Institute zum 1. Juli 2024 zu beschließen. Durch die Fusion und mit einer Bilanzsumme von rund zwölf Milliarden Euro entsteht die viertgrößte von 59 bayerischen Sparkassen.
Landrat Hans Reichhart (CSU) sagte, die 319 Beschäftigte der Sparkasse Günzburg-Krumbach hätten in der Vergangenheit hervorragende Arbeit geleistet. „Das Institut steht gut da.“Die Verhandlungen,
so Reichhart, konnten dadurch aus einer „Position der Stärke“geführt werden. Das Ergebnis könne sich sehen lassen. Der Landrat nannte die Fusion „wichtig für den Wirtschaftsstandort.“Mit einer Bilanzsumme von 2,4 Milliarden Euro und 13 Geschäftsstellen ist die Sparkasse Günzburg-Krumbach der deutlich kleinere Partner. Die Sparkasse Schwaben-Bodensee entstand am 1. Januar 2022 aus der Fusion der Sparkasse Memmingen-LindauMindelheim mit der Kreissparkasse Augsburg. Sie ist die fünftgrößte Sparkasse in Bayern und verzeichnete im ersten Geschäftsjahr eine Bilanzsumme von 9,5 Milliarden Euro. Mit 1083 Beschäftigten und 57 Geschäftsstellen ist sie etwa dreimal so groß wie die Sparkasse Günzburg-Krumbach.
Landrat Reichhart betonte, dass sich beide Partner einig seien, dass es zu keinen fusionsbedingten Kündigungen kommen wird. „Es wird auch keine Standortschließungen geben.“Der Name des neuen Instituts ist „Sparkasse Schwaben-Bodensee“, der Sitz des Gesamtvorstands wird in Memmingen sein.
Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer (Freie Wähler) sagte in der Sitzung des Kreisausschusses, die Fusion müsse wirtschaftlich Sinn machen. In der Gesellschaft sei ein Wandel zu spüren. Sparkassen-Filialen würden immer weniger genutzt, Online-Banking nehme stark zu. Kreditinstitute hätten zudem das Problem, geeignetes Personal zu finden. Fischer: „Mit dem Zusammenschluss wird ein funktionierendes
Modell geschaffen.“Reichhart versicherte, dass keine Filialschließungen geplant sind. Vertretungen der Sparkassen in der Fläche seien „existenziell“. Reichhart: „Sie müssen in der Region verwurzelt sein.“
Herbert Blaschke (FDP) sprach von einem „gelungenen Konzept“. Gerd Mannes (AfD) betonte, es müsse für Geldgeschäfte auch künftig Ansprechpartner vor Ort geben. Er stelle sich jedoch die Frage, so Mannes, ob in dem neuen Institut sechs Vorstandsmitglieder nötig seien. Dazu Landrat Reichhart: „Es geht bei den Posten auch um Einflussnahme.“Vorstandsvorsitzender wird Thomas Munding (Sparkasse SchwabenBodensee), sein Stellvertreter Daniel Gastl (Sparkasse GünzburgKrumbach).