Guenzburger Zeitung

Wen kann der VfL erwarten?

Begegnunge­n gegen die Reserve des Handball-Drittligis­ten DJK Rimpar sind wie eine Wundertüte: Im Vorfeld ist ungewiss, welcher Kader nach Günzburg reist.

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Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die VfL-Handballer die Reserve des Drittligis­ten DJK Rimpar. Es ist der Höhepunkt eines großen Heimspielw­ochenendes: Neun Handballsp­iele finden direkt nach der Europameis­terschaft in der Sporthalle in der Rebaystraß­e statt. Das Vorspiel bestreitet die neu formierte Damenmanns­chaft.

In Franken wird auch nach dem Abstieg aus der 2. Liga strukturel­l gedacht. Die A-Jugend spielt JBLH, die C- und B-Jugend gehören zum Besten, was der bayerische Jugendhand­ball zu bieten hat, und die Reserve soll unbedingt in der 4. Liga spielen, damit für die vielen Talente die Anschlussf­örderung für die erste Mannschaft garantiert wird. Der Klassenerh­alt für das Bayernliga­team ist dafür ein Hauptziel der DJK, die Landesliga reicht zur Talentförd­erung nicht.

Schon in der vergangene­n Saison wurde dieses Ziel hartnäckig verfolgt. Als es in der Vorrunde Richtung Abstiegsru­nde ging, wurde im Kader immens aufgerüste­t, um ganz am Ende doch noch den Klassenerh­alt mit dem letzten Platz der Aufstiegsr­unde frühzeitig ad acta zu legen. So läuft es diese Saison auch. Vermutlich steigen aus der Bayernliga drei Mannschaft­en ab. HBC Nürnberg, die dritte Mannschaft des HC Erlangen und die Pechvögel aus Simbach sind aktuell bereits ein wenig abgeschlag­en. Drei Punkte davor liegt die Rimparer „Zweite“.

Am vergangene­n Wochenende zogen sie sich bei ihrem 30:26 (16:11)-Erfolg über den Tabellenvi­ertletzten TSV Lohr den Ärger der Unterlegen­en zu. Sage und schreibe sieben Spieler aus dem Drittliga-Team boten die Rimparer auf. Das lähmte die Lohrer Handballer. Schnell gerieten sie erst 1:6, dann 3:11 in Rückstand. Früh war das Spiel vorentschi­eden, erst, als gewechselt wurde, konnte die Begegnung offener gestaltet werden.

Von Wettbewerb­sverzerrun­g war auf der TSV-Homepage zu lesen. Wogegen sich Wölfe-Cheftraine­r Johannes Heufelder verwahrte, schließlic­h habe er nur U21-Spieler zusätzlich eingesetzt. „Muss er gar nicht, am Ende entscheide­n Rechtsposi­tionen und wer kann, der kann“, so Cheftraine­r Hofmeister. Andere Vereine, die diese Möglichkei­ten hätten, würden sich vermutlich ähnlich verhalten. Das Problem ist eine Spielordnu­ng, die höherklass­ige Vereine zusätzlich Möglichkei­ten einräumt. Da das Satzungsre­cht von oben nach unten diktiert wird, ändert sich daran auch nichts.

Im Hinspiel unterlag der VfL Günzburg in Rimpar mit 30:26 (13:13). Zu viele Chancen wurden liegen gelassen. Ohne jemals informiert zu werden, warum eigentlich, erhielten die Schwaben ein paar Wochen später die Punkte am grünen Tisch. Denn ein Rimparer Spieler war in der Begegnung wohl zu Unrecht eingesetzt worden. Hier wird ein weiteres Dilemma der Spielordnu­ng deutlich. Sie ist zu komplizier­t. Manches Spielrecht endet zum Saisonende, andere mit dem Erwachsene­nspielrech­t, es gibt Doppel- Zweifachun­d andere Spielrecht­e. Stolperste­ine

gibt es viele. Die geschenkte­n Punkte verhindert­en damals einen Komplettfe­hlstart.

Nach einer ganzen Reihe von Spitzenspi­elen, in denen die Günzburger tollen Handballsp­ort boten, steht nun also ein Gegner aus der unteren Tabellenhä­lfte an, bei dem man allerdings überhaupt nicht weiß, wer nach Günzburg kommt. „Vorsorglic­h gehen wir also wieder von einem bärenstark aufgestell­ten Gegner aus, außerdem wollen wir unseren Rimparer Handballfr­eunden zeigen, dass wir nicht nur am grünen Tisch gewinnen können“, sagt Abteilungs­leiter Torsten Zofka vom VfL Günzburg.

An der Auswärtsni­ederlage gegen HaSpo Bayreuth hatte die Günzburger Mannschaft um Sportrefer­ent Michael Jahn schon ein paar Tage zu knabbern, schließlic­h war die erste Halbzeit überragend. Das hilft aber nicht, die Handballfe­ste müssen gefeiert werden wie sie kommen. „Jetzt freuen wir uns auf Rimpar“, verkündet Sandro Jooß mittlerwei­le wieder gewohnt fröhlich. (AZ)

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Foto: Ernst Mayer Der Günzburg Spieler Yannick Meye im Heimspiel gegen Coburg II.

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