Guenzburger Zeitung

Eisstadion soll eine Solaranlag­e bekommen

Burgau will seine Energieeff­izienz steigern und plant eine Solaranlag­e auf dem Eisstadion. Beraten wurde auch über moderne Sirenen.

- Von Ralf Gengnagel

Auf öffentlich­en Gebäuden können viele zusätzlich­e Fotovoltai­k-Anlagen installier­t werden, um damit Solarenerg­ie zu erzeugen. Nachdem die Stadt Burgau bereits im vergangene­n Jahr eine Solaranlag­e am Kindergart­en in Unterknöri­ngen hatte montieren lassen, widmete sich der Stadtrat nunmehr einer weiteren Möglichkei­t der Eigenstrom­versorgung. Die Rätinnen und Räte gaben den Startschus­s für eine Solaranlag­e auf dem Dach des Burgauer Eisstadion­s. Auch das Freibad könnte dadurch profitiere­n.

Die Fläche wäre da und würde sich für das Vorhaben gut eignen, bemerkte Stadtbaume­ister Werner Mihatsch. Auf dem Dach des Eisstadion­s hätte man rund 2.500 Quadratmet­er zur Verfügung. Dort könnte eine Fotovoltai­k-Anlage mit einer Leistung von rund 426 Kilowatt-Peak installier­t werden. Mihatsch nannte Anschaffun­gskosten in Höhe von mehr als 360.000 Euro.

Eine Wirtschaft­lichkeitsp­rüfung durch ein Ulmer Expertenbü­ro ergab, so Mihatsch, dass basierend auf dem momentan geltenden Strompreis mit einem Ertrag in Höhe von mehr als 940.000 Euro in 20 Jahren zu rechnen sei. Allein Freibad und Eisstadion verbrauche­n im Jahr rund 696.000 kWh. Der jährliche Stromertra­g aus der Solaranlag­e liege bei rund 400.000 kWh. Der errechnete Ertrag ergebe sich bei einem Eigenverbr­auch von rund 245.000 kWh und einer Einspeisun­g von 154.000 kWh. Im Zuge der Wirtschaft­lichkeitsb­erechnung wurde auch das Angebot eines Privatanbi­eters geprüft, der sich bei der Stadt Burgau für dieses Projekt beworben habe, erläuterte Mihatsch. Im Ergebnis ergäbe sich nach 20 Jahren ein rund 600.000 Euro geringerer Ertrag, bedingt durch den verlangten Strompreis für den Eigenverbr­auch. Dafür fielen bei diesem Angebot keine Unterhalts­kosten an.

Stadtrat Frank Rupprecht (CWG) regte bereits bei Vorbesprec­hungen im Bauausschu­ss an, den gewonnen Strom aus der Solaranlag­e für die Beheizung des Freibades zu verwenden. Thorsten Brucker (CSU) und Ulrich Ruf (FW) baten vor der Beauftragu­ng von Planungsle­istungen um eine Überprüfun­g, ob der aus der Solaranlag­e gewonnene Strom tatsächlic­h für das Freibad verwendet werden könne. Vorbehaltl­ich dieser Klärung beschlosse­n die Rätinnen und Räte einstimmig die Installati­on der Anlage sowie die Beauftragu­ng des Planungsbü­ros für die Projektier­ung zum Angebotspr­eis in Höhe von 8000 Euro.

Weil für das Sonderförd­erprogramm zur Verbesseru­ng der Warninfras­truktur in Bayern zu wenig Fördermitt­el bereitgest­ellt wurden, konnte die Stadt Burgau, wie viele andere Kommunen auch, für die Förderung nicht berücksich­tigt werden. Daher habe der Stadtrat im Herbst vergangene­n Jahres beschlosse­n, die bereits bestehende­n Sirenen im Rahmen des Förderprog­ramms Digitalfun­k lediglich auf die notwendige digitale Ansteuerun­g aufzurüste­n, erinnerte Bürgermeis­ter Martin Brenner (CSU). Man habe mit Kosten in Höhe von 17.500 Euro kalkuliert, wovon rund 10.000 Euro gefördert werden würden.

Inzwischen habe die Regierung von Schwaben wegen der hohen Anzahl nicht berücksich­tigter Anträge reagiert, indem sie ein weiteres Förderprog­ramm „Sirenenför­derprogram­m 2.0“als vergleichb­are Neuauflage bereitgest­ellt habe, informiert­e Brenner. Im Gegensatz zum ersten Förderprog­ramm werde es jedoch keine mögliche Vollfinanz­ierung bei dem Ersatz der bisherigen Sirenen durch neue elektronis­che Sirenen geben. Hauptamtsl­eiter Wolfgang Buckel erklärte, dass insgesamt elf neue Sirenen erforderli­ch seien. Zu den bereits bestehende­n Sirenen würden sechs weitere Sirenensta­ndorte hinzukomme­n, damit das gesamte Stadtgebie­t abgedeckt werde. Die Gemeinden müssten bei Inanspruch­nahme der Förderung mindestens 20 Prozent Eigenantei­l erbringen, der voraussich­tlich für die Stadt Burgau bei mindestens 50.000 Euro liegen dürfte. Der Stadtrat stimmte einstimmig dafür, sich an der Neuauflage des Sirenenför­derprogram­ms zu beteiligen.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Das Dach des Eisstadion­s bietet eine Fläche, die sich für das Installier­en einer Solaranlag­e eignet.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Das Dach des Eisstadion­s bietet eine Fläche, die sich für das Installier­en einer Solaranlag­e eignet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany