Eisstadion soll eine Solaranlage bekommen
Burgau will seine Energieeffizienz steigern und plant eine Solaranlage auf dem Eisstadion. Beraten wurde auch über moderne Sirenen.
Auf öffentlichen Gebäuden können viele zusätzliche Fotovoltaik-Anlagen installiert werden, um damit Solarenergie zu erzeugen. Nachdem die Stadt Burgau bereits im vergangenen Jahr eine Solaranlage am Kindergarten in Unterknöringen hatte montieren lassen, widmete sich der Stadtrat nunmehr einer weiteren Möglichkeit der Eigenstromversorgung. Die Rätinnen und Räte gaben den Startschuss für eine Solaranlage auf dem Dach des Burgauer Eisstadions. Auch das Freibad könnte dadurch profitieren.
Die Fläche wäre da und würde sich für das Vorhaben gut eignen, bemerkte Stadtbaumeister Werner Mihatsch. Auf dem Dach des Eisstadions hätte man rund 2.500 Quadratmeter zur Verfügung. Dort könnte eine Fotovoltaik-Anlage mit einer Leistung von rund 426 Kilowatt-Peak installiert werden. Mihatsch nannte Anschaffungskosten in Höhe von mehr als 360.000 Euro.
Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durch ein Ulmer Expertenbüro ergab, so Mihatsch, dass basierend auf dem momentan geltenden Strompreis mit einem Ertrag in Höhe von mehr als 940.000 Euro in 20 Jahren zu rechnen sei. Allein Freibad und Eisstadion verbrauchen im Jahr rund 696.000 kWh. Der jährliche Stromertrag aus der Solaranlage liege bei rund 400.000 kWh. Der errechnete Ertrag ergebe sich bei einem Eigenverbrauch von rund 245.000 kWh und einer Einspeisung von 154.000 kWh. Im Zuge der Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde auch das Angebot eines Privatanbieters geprüft, der sich bei der Stadt Burgau für dieses Projekt beworben habe, erläuterte Mihatsch. Im Ergebnis ergäbe sich nach 20 Jahren ein rund 600.000 Euro geringerer Ertrag, bedingt durch den verlangten Strompreis für den Eigenverbrauch. Dafür fielen bei diesem Angebot keine Unterhaltskosten an.
Stadtrat Frank Rupprecht (CWG) regte bereits bei Vorbesprechungen im Bauausschuss an, den gewonnen Strom aus der Solaranlage für die Beheizung des Freibades zu verwenden. Thorsten Brucker (CSU) und Ulrich Ruf (FW) baten vor der Beauftragung von Planungsleistungen um eine Überprüfung, ob der aus der Solaranlage gewonnene Strom tatsächlich für das Freibad verwendet werden könne. Vorbehaltlich dieser Klärung beschlossen die Rätinnen und Räte einstimmig die Installation der Anlage sowie die Beauftragung des Planungsbüros für die Projektierung zum Angebotspreis in Höhe von 8000 Euro.
Weil für das Sonderförderprogramm zur Verbesserung der Warninfrastruktur in Bayern zu wenig Fördermittel bereitgestellt wurden, konnte die Stadt Burgau, wie viele andere Kommunen auch, für die Förderung nicht berücksichtigt werden. Daher habe der Stadtrat im Herbst vergangenen Jahres beschlossen, die bereits bestehenden Sirenen im Rahmen des Förderprogramms Digitalfunk lediglich auf die notwendige digitale Ansteuerung aufzurüsten, erinnerte Bürgermeister Martin Brenner (CSU). Man habe mit Kosten in Höhe von 17.500 Euro kalkuliert, wovon rund 10.000 Euro gefördert werden würden.
Inzwischen habe die Regierung von Schwaben wegen der hohen Anzahl nicht berücksichtigter Anträge reagiert, indem sie ein weiteres Förderprogramm „Sirenenförderprogramm 2.0“als vergleichbare Neuauflage bereitgestellt habe, informierte Brenner. Im Gegensatz zum ersten Förderprogramm werde es jedoch keine mögliche Vollfinanzierung bei dem Ersatz der bisherigen Sirenen durch neue elektronische Sirenen geben. Hauptamtsleiter Wolfgang Buckel erklärte, dass insgesamt elf neue Sirenen erforderlich seien. Zu den bereits bestehenden Sirenen würden sechs weitere Sirenenstandorte hinzukommen, damit das gesamte Stadtgebiet abgedeckt werde. Die Gemeinden müssten bei Inanspruchnahme der Förderung mindestens 20 Prozent Eigenanteil erbringen, der voraussichtlich für die Stadt Burgau bei mindestens 50.000 Euro liegen dürfte. Der Stadtrat stimmte einstimmig dafür, sich an der Neuauflage des Sirenenförderprogramms zu beteiligen.