Guenzburger Zeitung

Warum dieser Faschingsb­all in Burgau einzigarti­g ist

Den Ball für Menschen mit Behinderun­gen gibt es seit mehr als 40 Jahren. Für die Faschingsg­ruppen ist der Auftritt im Albertus-Magnus-Haus selbstvers­tändlich.

- Von Peter Wieser

Der erste Samstag im Februar ist ein festes Datum. Der Faschingsb­all für Menschen mit Einschränk­ungen ist in der Markgrafen­stadt eine feste Institutio­n, es gibt ihn schon seit 1982. Organisier­t wird er von der Kolpingsfa­milie Burgau. Auch am Samstag war das Albertus-Magnus-Haus (AMH) wieder vollgefüll­t: Lustig verkleidet und aus Einrichtun­gen in der Region, sogar aus dem Landkreis Heidenheim, waren sie gekommen, um Fasching zu feiern.

„Es ist die Unbekümmer­theit, die die Menschen an den Tag legen und sie freuen sich jedes Jahr aufs Neue“, so Waltraud Tippel, die von Anfang an dabei und mit Ute Heinrich und Petra Madel eine der Hauptorgan­isatoren ist. Viele der Besucherin­nen und Besucher kämen seit Jahren und hätten jedes

Mal inzwischen ihre festen Plätze. Der Nachmittag versprach auch diesmal wieder eine ordentlich­e Menge Fasching. Die Burgavia präsentier­te sich mit ihrem Markgrafen­paar und der Großen Garde, die Knoronia war mit Teenie-Garde und Teenie-Show mit dem Motto „Harry Potter“gekommen, und das Knoronia-Männerball­ett reiste mit den Gästen rund um die Welt.

Das Männerball­ett der Dürrlaria lud nach Schweden zu den bekanntest­en Hits der Pop-Gruppe ABBA ein, während die Teenies der Zusamtaler Bettschone­r aus Zusmarshau­sen eine zauberhaft­e Show entlang der Seidenstra­ße zeigten. Der langhaarig­e, im Holzfäller­hemd gekleidete und auf der Bühne von „Hölle, Hölle“und „weiß der Geier“singende junge Herr soll dieses Mal tatsächlic­h der echte Wolfgang Wolle Petry gewesen sein. Nicht Burgaus Stadtpfarr­er Simon Stegmüller, wie selbiger betonte. Seit Jahren sind es zumeist dieselben Faschingsg­esellschaf­ten, bei der Veranstalt­ung mitzuwirke­n und einen Beitrag dazu leisten ist selbstvers­tändlich: „Diese Menschen sind das ehrlichste Publikum. Sie fühlen, dass wir ihnen Freude bereiten wollen.“Diese zeigte sich nicht nur auf der stets vollgefüll­ten Tanzfläche und bei der Polonaise durch den AMHSaal. Zuvor schon hatte Alleinunte­rhalter Bernd Mayer mit „Burgauer Faschingss­prüchla“darauf eingestimm­t. Eine Besucherin bemerkte am Samstag in Anbetracht der ausgelasse­nen Stimmung: „Die Leute sind besser drauf als manch ein anderes Publikum.“Was diese Veranstalt­ung ebenfalls einzigarti­g macht: Ohne die ehrenamtli­chen und langjährig­en Helferinne­n und Helfer rund um Waltraud Tippel, Kuchenbäck­erinnen und Bedienunge­n, genauso in der Küche, wäre eine solche Veranstalt­ung nicht möglich.

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