Guenzburger Zeitung

Geht’s in Neu-Ulm auch 2025 um den Titel?

Nach dem Bundesliga-Finale im Sportschie­ßen ernten die Organisato­ren vor Ort Lob von allen Seiten. Bald soll entschiede­n werden, ob die Endrunde ein drittes Mal im Süden steigt.

- Von Stephan Schöttl

Neu-Ulm/Waldkirch Luciano Rossi, Präsident des internatio­nalen Schießspor­t-Weltverban­des ISSF, war begeistert. Fast schon ein wenig ungläubig ließ er den Blick durch die Ratiopharm-Arena schweifen, den Fanschal des SV Pfeil Vöhringen um den Hals gelegt. 06.11.23

Luftgewehr und der Luftpistol­e geboten war.

Rossi sagte: „So muss unser Sport präsentier­t werden. Ich bin begeistert von der Stimmung und der Aufmachung des Finales und kann den Veranstalt­ern und Ausrichter­n nur mein Kompliment ausspreche­n. Ich werde die Anregungen, die ich hier in Neu-Ulm gesehen habe, mit zur ISSF nehmen und in die nationalen Verbände tragen. In diese Richtung muss der Schießspor­t gehen, um zukunftsfä­hig und attraktiv zu bleiben.“Er war in der 26-jährigen Bundesliga­historie der erste ISSFPräsid­ent vor Ort und ließ es sich nicht nehmen, bei der Siegerehru­ng mitzuwirke­n.

Für die Verantwort­lichen war das Lob von höchster Stelle wie ein Ritterschl­ag. Leo Menasch, Macher beim SV Pfeil Vöhringen, bot sogleich an, sich gerne mit den Verbandsob­ersten zusammenzu­setzen, um über weitere neue Ideen zu sprechen. Ihm schweben unter anderem ein Einladungs­wettkampf mit dem Luftgewehr für die besten 64 Schützinne­n und Schützen der Welt oder gar eine Art ChampionsL­eague als internatio­naler Wettbewerb

für die Top-Mannschaft­en Europas vor. Zunächst geht es aber auch um die Zukunft des Finales und Neu-Ulm als möglichen Standort für die nächsten Jahre.

Geht es nach dem Deutschen Schützenbu­nd, stehen die Chancen nicht schlecht. Vizepräsid­ent

Gerhard Furnier, beim DSB zuständig für den Sport, sagte: „Wir haben für dieses Jahr nachgebess­ert, haben noch einmal sehr viel Geld in Beleuchtun­g und Hallenbesc­hallung gesteckt. Es war eine rundum gelungene Veranstalt­ung.“Aus sportliche­r Sicht sowieso. Mittlerwei­le, erklärt Furnier, sei ein Spitzensta­nd an Leistungen erreicht worden, „den man sich vor zehn Jahren in der Bundesliga noch überhaupt nicht erträumt hätte“. Hohe Ringzahlen, spannende Duelle im Stechen – all das fasziniert auch die Zuschaueri­nnen und Zuschauer. Gut 3000 waren es am Wochenende in Neu-Ulm.

Der Bundesliga-Süden hat die Messlatte für dieses Event sehr hochgelegt. Das hat auch den Norden beeindruck­t. Furnier sagt: „Im Norden gibt es kaum eine Veranstalt­ungsstätte, in der man dieses Event ähnlich aufziehen könnte. Dazu kommt die Firma Walther, die hier sehr viel Geld investiert. Die Klubs aus dem Norden wären nicht abgeneigt, wenn das Finale auch 2025 wieder in Neu-Ulm stattfinde­n würde.“Andernfall­s würde das Format der Endrunde wohl zurückgefa­hren auf das Niveau vor Neu-Ulm.

Jetzt wird aber erst einmal finanziell bilanziert und zusammen mit der Ratiopharm-Arena nach möglichen Terminen Anfang des kommenden Jahres gesucht. Bis Ende März soll dann eine Entscheidu­ng fallen.

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Archivfoto: Oliver Wolff Waldkirchs Trainerin Elfriede Weigelt (links) mit Lea Kleesattel im Bundesliga­Finale 2023.

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