Geht’s in Neu-Ulm auch 2025 um den Titel?
Nach dem Bundesliga-Finale im Sportschießen ernten die Organisatoren vor Ort Lob von allen Seiten. Bald soll entschieden werden, ob die Endrunde ein drittes Mal im Süden steigt.
Neu-Ulm/Waldkirch Luciano Rossi, Präsident des internationalen Schießsport-Weltverbandes ISSF, war begeistert. Fast schon ein wenig ungläubig ließ er den Blick durch die Ratiopharm-Arena schweifen, den Fanschal des SV Pfeil Vöhringen um den Hals gelegt. 06.11.23
Luftgewehr und der Luftpistole geboten war.
Rossi sagte: „So muss unser Sport präsentiert werden. Ich bin begeistert von der Stimmung und der Aufmachung des Finales und kann den Veranstaltern und Ausrichtern nur mein Kompliment aussprechen. Ich werde die Anregungen, die ich hier in Neu-Ulm gesehen habe, mit zur ISSF nehmen und in die nationalen Verbände tragen. In diese Richtung muss der Schießsport gehen, um zukunftsfähig und attraktiv zu bleiben.“Er war in der 26-jährigen Bundesligahistorie der erste ISSFPräsident vor Ort und ließ es sich nicht nehmen, bei der Siegerehrung mitzuwirken.
Für die Verantwortlichen war das Lob von höchster Stelle wie ein Ritterschlag. Leo Menasch, Macher beim SV Pfeil Vöhringen, bot sogleich an, sich gerne mit den Verbandsobersten zusammenzusetzen, um über weitere neue Ideen zu sprechen. Ihm schweben unter anderem ein Einladungswettkampf mit dem Luftgewehr für die besten 64 Schützinnen und Schützen der Welt oder gar eine Art ChampionsLeague als internationaler Wettbewerb
für die Top-Mannschaften Europas vor. Zunächst geht es aber auch um die Zukunft des Finales und Neu-Ulm als möglichen Standort für die nächsten Jahre.
Geht es nach dem Deutschen Schützenbund, stehen die Chancen nicht schlecht. Vizepräsident
Gerhard Furnier, beim DSB zuständig für den Sport, sagte: „Wir haben für dieses Jahr nachgebessert, haben noch einmal sehr viel Geld in Beleuchtung und Hallenbeschallung gesteckt. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung.“Aus sportlicher Sicht sowieso. Mittlerweile, erklärt Furnier, sei ein Spitzenstand an Leistungen erreicht worden, „den man sich vor zehn Jahren in der Bundesliga noch überhaupt nicht erträumt hätte“. Hohe Ringzahlen, spannende Duelle im Stechen – all das fasziniert auch die Zuschauerinnen und Zuschauer. Gut 3000 waren es am Wochenende in Neu-Ulm.
Der Bundesliga-Süden hat die Messlatte für dieses Event sehr hochgelegt. Das hat auch den Norden beeindruckt. Furnier sagt: „Im Norden gibt es kaum eine Veranstaltungsstätte, in der man dieses Event ähnlich aufziehen könnte. Dazu kommt die Firma Walther, die hier sehr viel Geld investiert. Die Klubs aus dem Norden wären nicht abgeneigt, wenn das Finale auch 2025 wieder in Neu-Ulm stattfinden würde.“Andernfalls würde das Format der Endrunde wohl zurückgefahren auf das Niveau vor Neu-Ulm.
Jetzt wird aber erst einmal finanziell bilanziert und zusammen mit der Ratiopharm-Arena nach möglichen Terminen Anfang des kommenden Jahres gesucht. Bis Ende März soll dann eine Entscheidung fallen.