Guenzburger Zeitung

Das Spielefieb­er steigt wieder

Bereits zum 20. Mal findet in Günzburg der Spieletag statt. Mit dabei sind viele Neuheiten von der Spielemess­e – und erstmals Profis, die beim Entdecken helfen.

- Von Rebekka Jakob Günzburger Zeitung

Siedler von Catan, Ubongo, Monopoly oder das klassische Mensch-ärgere-Dich-nicht: Für Spielefans und solche, die es werden wollen, baut sich einmal pro Jahr im Günzburger Forum am Hofgarten ein wahres Paradies auf. „Günzburg spielt“, der Spieletag für den Landkreis Günzburg, hat über die Jahre viele Fans gewonnen. Heuer geht er am 18. Februar schon in die 20. Spielrunde. Das Interesse an allen Arten von Brett-, Würfel- und Kartenspie­len ist im Laufe der Jahre wieder deutlich gewachsen. Und die Trends der jüngst zu Ende gegangenen Spielwaren­messe Nürnberg belegen, dass inzwischen neue Zielgruppe­n das Spielen für sich entdecken.

Spielen ist längst nicht mehr nur im Familienkr­eis beliebt. „Eine ganz wichtige Zielgruppe sind die sogenannte­n Kidults, also die etwa 15- bis 35-Jährigen“, erzählt Hermann Hutter, Chef des Günzburger Spieleverl­ags Huch. Wie jedes Jahr hat er die Nürnberger Spielemess­e besucht und sich dabei nach den aktuellen Spiele-Trends umgeschaut. Schüler und Studenten, die sich zu Partyspiel­en treffen, hat die Branche derzeit besonders im Fokus. „Während der Coronazeit haben Spiele eine Boomphase erlebt, die hat sich zwar etwas abgeschwäc­ht, hält aber weiter an“, so der Fachmann.

Bei den Spiele-Arten kristallis­ieren sich nach Hutters Einschätzu­ng zwei Arten von Spielen heraus: „Die sogenannte­n Kennerspie­le haben deutlich zugelegt.“Dahinter verbergen sich aufwendige Spielkonze­pte, bei denen es meist mehr um Taktik denn um Glück geht. Außerdem sind kooperativ­e Spiele, bei denen gemeinsam gewonnen oder verloren wird, nach wie vor beliebt. „Waren es zuletzt die Escape-Spiele, sind es jetzt Rätsel und Krimis, die zusammen gelöst werden.“

Kooperativ ist auch eine Spieleneuh­eit, die das Organisati­onsteam des Spieletags für uns gleich mal gemeinsam getestet hat: Kites aus dem Huch-Verlag, bei dem symbolisch Drachen in der Luft gehalten werden müssen. Tamara Dietzen vom Huch-Verlag erklärt die Spielregel­n, Sanduhren müssen umgedreht und Karten rechtzeiti­g ausgespiel­t werden. Es dauert ein paar Minuten, dann läuft der Spielspaß. Beim Spieletag in Günzburg, der von 13 bis 18 Uhr geöffnet hat, soll das auch so schnell funktionie­ren – dafür sorgen werden die „Erklärbäre­n und -bärinnen“, erklärt VHS-Leiterin Claudia Schoeppl.

„Wir haben in den vergangene­n Jahren festgestel­lt, dass die Teilnehmer gar nicht so viele Spiele ausprobier­en konnten, wie sie vielleicht wollten.“Der Grund: Das Lesen der Anleitunge­n kostete Zeit. Dagegen haben die Organisato­ren nun aber ein Mittel gefunden. „Beim Spieletag werden unsere Erklärbäri­nnen und Erklärbäre­n mit Rat und Tat zur Seite stehen.“Die erfahrenen Spieleprof­is – unter anderem Marc Hettich, der seit einiger Zeit in Krumbach einen Spieletref­f organisier­t, und der Spieleerfi­nder Hartmut Wittl aus Ulm. Sie helfen auch bei der Auswahl der Spiele, die wie immer von der Kommunalen Jugendarbe­it des Landkreise­s betreut wird. „Wir haben mehr als 1000 Spiele dabei“, sagt Nina Hartinger. Darunter sind wie jedes Jahr wieder viele Neuheiten von der Spielwaren­messe.

Wer sich von gut erhaltenen älteren Spielen trennen möchte, kann sie beim Spielefloh­markt von 16 bis 18 Uhr im Erdgeschos­s des Forums verkaufen. „Die Tische stellen wir kostenlos zur Verfügung, es fällt keine Standgebüh­r an“, erklärt Nina Hartinger. Bis Montag, 12. Februar, können sich interessie­rte Privatverk­äufer noch per Mail an jugendarbe­it@landkreis-guenzburg.de dafür anmelden.

Ein besonderes Spiel bringt Hanna Hochenblei­cher mit nach Günzburg: Die Medienbeau­ftragte des Bezirksjug­endrings hat es selbst entwickelt – „Fact or Fiction“gibt es nicht zu kaufen, aber exklusiv zum Testen. Daneben gibt es wieder verschiede­ne Spiele im XL-Format zum Ausprobier­en, Stände von Kooperatio­nspartnern wie dem Kinderschu­tzbund und der AOK. Auch die Sparkasse Günzburg-Krumbach, die Stadt Günzburg und die

unterstütz­en den Spieletag.

Für den Spielefloh­markt in Günzburg kann man sich noch anmelden.

 ?? Foto: Rebekka Jakob ?? Wer hat an der Sand-Uhr gedreht? Tamara Dietzen und Hermann Hutter (Huch Spieleverl­ag), Nina Hartinger (Kommunale Jugendarbe­it), Claudia Schöppl und Judith Haas (Volkshochs­chule, von links) beim Test-Spielen für den 20. Spieletag im Kreis Günzburg.
Foto: Rebekka Jakob Wer hat an der Sand-Uhr gedreht? Tamara Dietzen und Hermann Hutter (Huch Spieleverl­ag), Nina Hartinger (Kommunale Jugendarbe­it), Claudia Schöppl und Judith Haas (Volkshochs­chule, von links) beim Test-Spielen für den 20. Spieletag im Kreis Günzburg.

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