Guenzburger Zeitung

Liebesbrie­fe an Afrika

Porträt Sie glänzte in „12 Years a Slave“, manche kennen sie aus „Black Panther“. Die kenianisch­e Schauspiel­erin Lupita Nyong’o ist nun Jurypräsid­entin der Berlinale.

- Helen Geyer

Schon kurz nach ihrem Abschluss an der Schauspiel­schule erhielt Lupita Nyong’o für ihre Rolle im Film „12 Years a Slave“einen Oscar. Seitdem ist die heute 40-Jährige nicht mehr aus dem Filmkosmos wegzudenke­n. In diesem Jahr ist Nyong’o die erste schwarze Präsidenti­n der internatio­nalen Jury der 74. Berlinale und entscheide­t mit, wer den Goldenen Bären erhält.

„Lupita Nyong’o verkörpert, was wir am Kino lieben: die vielseitig­e Herangehen­sweise an Projekte, die Ansprache unterschie­dlicher Zielgruppe­n und eine Konsistenz, die in ihren Rollen, so unterschie­dlich sie auch sein mögen, deutlich sichtbar wird“, würdigt sie das Berlinale-Leitungsdu­o.

Nyong’o wurde als Tochter eines kenianisch­en Politikers und der Inhaberin einer Kommunikat­ionsagentu­r in Mexiko geboren und wuchs in Nairobi auf. Sie studierte Film- und Theaterwis­senschafte­n am Hampshire College sowie Schauspiel an der renommiert­en Yale School of Drama in den USA. Noch während ihres Studiums wurde Nyong’o für die Rolle der Sklavin Patsy im Film „12 Years a Slave“gecastet. Für diese Leistung wurde sie gefeiert und erhielt als erste afrikanisc­he Schauspiel­erin den

Oscar für die beste Nebendarst­ellerin.

Nach diesem Erfolg übernahm Nyong’o weitere Rollen, wie in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“(2015), und „The 355“(2022). In den „Black Panther“-Filmen aus dem Marvel-Universum spielte sie die Kriegerin Nakia. Ab Juni ist Nyong’o im Horrorfilm „A Quiet Place: Tag Eins“zu sehen. Neben dem Schauspiel beschäftig­t sich Nyong’o auch mit dem Thema Diversität. Noch vor ihrem Kinodebüt drehte sie den Dokumentar­film „In My Genes“, in dem sie das Leben von Albinos in Kenia porträtier­t. 2020 schrieb sie das Kinderbuch

„Sulwe“, das es in die Bestseller-Liste der New York Times schaffte.

Auf Instagram folgen über elf Millionen Menschen Lupita Nyong’o, wo sie Ausschnitt­e aus ihrem Leben teilt. Neben unterhalts­amen Beiträgen macht sie auch auf den afrikanisc­hen Kontinent aufmerksam, teilt Bilder von ihren Reisen und stellt lokale Initiative­n oder Traditione­n vor. Immer wieder widmet sie den Orten auch Kurzvideos, die sie als „Liebesbrie­fe“betitelt. Über ihre Heimatstad­t Nairobi schreibt sie: „Ich liebe den Kontinent, von dem ich komme. Ich möchte einige der wundervoll­en Dinge, die er zu bieten hat, mit euch teilen.“

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Foto: Jordan Strauss, Invision/AP/dpa

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