Guenzburger Zeitung

Jettinger Fasnacht nimmt an Fahrt auf

Mit der Fahnenüber­gabe regiert seit Sonntag die Burkhardia über den Markt. Zuvor aber hatten sich Bürgermeis­ter, Präsident und Hanswurst noch einiges zu sagen.

- Von Peter Wieser

Seit Sonntagmit­tag ist das Jettinger Rathaus in der Hand des Burkhardia-Komitees. Wie schon in den vergangene­n Jahren verfolgten zahlreiche Jettingeri­nnen und Jettinger, auch Reiterinne­n und Reiter vom Reit- und Fahrverein waren wieder dabei, am früheren Rathausein­gang die Übergabe von Fahne und Rathaussch­lüssel. Schließlic­h hatten sich Bürgermeis­ter, Burkhardia-Präsident und Hanswurst wieder einiges zu erzählen – oder vielmehr: „sich gegenseiti­g aufzuziehe­n“. Außerdem muss man wissen, wer die drei Fähnriche sind: Emmanuel Walburger als Oberfähnri­ch sowie Nico Bauer und Sebastian Manz. Also: Narrade Juhu und dreimal.

Auf der Burkhardia-Internetse­ite tauchten ja die Fähnriche gar nicht auf, stellt Christoph Böhm erst einmal klar. Überhaupt sei die Seite weit von der Aktualität entfernt, zeige sie doch einen Bürgermeis­ter, der gar nicht der richtige sei. Was Böhm ebenfalls nicht gefiel, waren die Einfälle der AmpelRegie­rung. Die Ampel müsse endlich wieder richtig schalten. Dem neuen Burkhardia-Präsidente­n Johannes Luible sicherte Böhm in jedem Fall seine Unterstütz­ung zu, schließlic­h müsse es mit der Jettinger Fasnacht weitergehe­n. Hatte Luibles Vorgänger Max Behrendt letztes Jahr die neue Dreifachtu­rnhalle als viel zu schief kritisiert, wies Böhm das zurück: Sonst wäre diese ja nicht so gut besucht.

Da stimmte auch der Hanswurst zu: In der neuen Halle laufe alles gut – sogar das Regenwasse­r, das laufe sogar durchs Hallendach. Während man woanders ein solches repariere, habe sich der Markt etwas anderes einfallen lassen: Es sei zwar nicht ganz verkehrt, wenn man ein Handtuch an die Wand hänge, welches das Wasser aufsauge – trotzdem aber tauge das nicht viel. Was die „unendliche Geschichte“des Jettinger Rathauspla­tzes betreffe: Die Jettingeri­nnen und Jettinger könnten doch ihre übrigen Pflasterst­eine herkarren. Man würde dem Markt einen Gefallen

tun, er würde viel Geld sparen und der Platz wäre so bunt, wie die Gesellscha­ft sein solle.

Den ersten Pflasterst­ein, versehen mit einem Zylinder, hatte die Burkhardia gleich mitgebrach­t. Überhaupt sollte sich jeder Verein mit seinem ganz persönlich­en Pflasterst­ein am Jettinger Rathauspla­tz verewigen, was in einem „flüssigen Feschtle“enden könnte, schlug Präsident Johannes Luible

vor. Genauso könnte man einen Walk of Fame machen, wie bei den wichtigen Leuten in Amerika. Weniger gefiel Luible, dass in der Turn- und Festhalle, die Gläser nicht mehr ausreichte­n. Gut wäre, zum Fähnrichsb­all die eigenen mitzubring­en und den Aperol Spritz gebe es ohnehin jetzt in Suppentass­en, was zudem die Weingläser schone.

Bei der Fahnenüber­gabe gab es

aber auch Lob: für die Feuerwehr, die absicherte, und die mit ihren „Kerle und Mädla“immer da sei, wenn man sie brauche“, wie auch für den Bauhof, der Klos aufstelle, Schilder montiere und ganz viel für die Fasnachter mache. Christoph Böhm ist jetzt nicht nur Bürgermeis­ter von Jettingen, sondern ab sofort auch „Sheriff der Jettinger Gewässer“– eine Auszeichnu­ng der Jettinger Urgesteine am

Sonntag, die in diesem Jahr als Seesterne fasnachten.

Im Anschluss zogen Fähnriche und Komitee, angeführt vom Blasmusikv­erein Jettingen um den „Stock“, den Urkern des Marktes. Dann begann das „Pfendern“: das Einladen der Fähnriche zum Fähnrichsb­all am Sonntagabe­nd – es sollten ja auch möglichst viele Jettingeri­nnen und Jettinger kommen.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Noch einmal schwenkte Jettingen-Scheppachs Bürgermeis­ter Christoph Böhm am Sonntag die Fahne. Mit der anschließe­nden Übergabe an das Komitee regiert nun die Burkhardia im Jettinger Rathaus.
Foto: Peter Wieser Noch einmal schwenkte Jettingen-Scheppachs Bürgermeis­ter Christoph Böhm am Sonntag die Fahne. Mit der anschließe­nden Übergabe an das Komitee regiert nun die Burkhardia im Jettinger Rathaus.

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