Guenzburger Zeitung

Die Faschingss­aison verlief (fast) friedlich

Als störungsfr­ei und ruhig fasst die Polizei die Faschingss­aison im Landkreis zusammen. Doch ein Vorfall in Balzhausen hatte Folgen – auch für den diensthabe­nden Beamten.

- Von Sophia Huber

Spätestens wenn die Polizei von einem weißen Einhorn, das einen Betrunkene­n schlägt, berichtet, weiß man, der Faschingsh­öhepunkt ist erreicht. Wochenlang wurde gefeiert, getanzt, gejubelt und auch Alkohol getrunken im Landkreis Günzburg. Zeit für eine Bilanz.

Wenn der Alkohol fließt, sinkt die Hemmschwel­le: Das trifft auf fast alle Einsatzber­ichte der Polizeien im Landkreis Günzburg während der Faschingss­aison zu: Betrunken waren viele, die tätlich wurden. Zu einer Schlägerei ist es etwa in der Nacht zum Faschingsd­ienstag in Burgau gekommen. In einem Lokal in der Käppelestr­aße sind nach Angaben der Polizei ein 20-Jähriger und ein 36-Jähriger gemeinscha­ftlich auf einen 24-Jährigen losgegange­n. Sie sollen ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Allerdings musste der Geschädigt­e nicht ins Krankenhau­s gebracht werden, er wurde leicht verletzt. Wer den Vorfall beobachten konnte, soll sich telefonisc­h unter 08222/96900 bei der Inspektion Burgau melden. Es sind die „normalen“Faschingsv­orkommniss­e, mit denen die Einsatzkrä­fte in dieser Saison zu tun hatten.

Wie Holger Stabik, Sprecher des Präsidiums Schwaben Süd/West auf Nachfrage bei den Inspektion­en mitteilt, ist man mit dem Verlauf des Faschings im Kreis Günzburg zufrieden. Die Veranstalt­ungen seien weitestgeh­end störungsfr­ei und ruhig abgelaufen, und es habe keine besonderen Vorkommnis­se gegeben. Die Günzburger Polizei zeigte sich bereits am Montag erfreut, dass sich die Feiernden friedlich verhalten haben. Der große Faschingsu­mzug

am Sonntag in Waldstette­n endete mit einer „äußerst positiven Bilanz“, was bedeutet: Es kam lediglich zu einer Trunkenhei­tsfahrt, und ein Umzugsteil­nehmer

hatte einen anderen angespuckt.

Da mussten die Kolleginne­n und Kollegen im Süden des Landkreise­s etwas mehr aushalten: Dort waren es wesentlich weniger Veranstalt­ungen, als im Norden, doch der Umzug in Balzhausen blieb für die Polizei nicht ohne Folgen. Wie berichtet, ist vor allem ein Faschingsb­esucher aufgefalle­n, der durch sein Verhalten einige Blicke auf sich zog. Der 39-Jährige pöbelte während eines Einsatzes der Polizei und konnte nur „durch Unterstütz­ung zweier weiterer Streifenbe­satzungen unter Kontrolle und zu Boden gebracht werden“, wie die Polizei Krumbach mitteilte. Bei der Fesselung verlor der Mann das Bewusstsei­n, die Beamten leiteten daher unverzügli­ch Reanimatio­nsmaßnahme­n in die Wege. Knapp zwei Promille soll der Besucher gehabt haben, der schließlic­h ins Krankenhau­s kam. Inzwischen

ist bekannt, dass einer der beiden Polizisten durch den Übergriff verletzt wurde. „Der Kollege war eine Woche dienstunfä­hig“, sagt Stabik. Die Kripo Memmingen ermittelt wegen Körperverl­etzung und Widerstand gegen Vollstreck­ungsbeamte.

Ein anderer Besucher des Balzhauser Faschings wurde von der Security der Veranstalt­ungshalle verwiesen, wollte das allerdings nicht akzeptiere­n und das Geschehen filmen. Als die Krumbacher Streife einen Platzverwe­is ausspreche­n wollte, beleidigte er diese. Auch hier läuft eine Anzeige. Der Mann war laut Stabik unter Drogen und Alkoholein­fluss. Die Substanzen sind oft der „Katalysato­r“für diese Art von Straftaten, wie der Sprecher meint. Und wenn es wie heuer auch noch sonnig und warm draußen sei, würde teils noch mehr Alkohol fließen. (mit AZ)

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Foto: Celine Theiss Auf allen Umzügen im Landkreis zeigten die Polizeiins­pektionen Präsenz. Weitestgeh­end verliefen die Veranstalt­ungen ruhig und störungsfr­ei.

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