Ausgelassene Stimmung beim Faschingsumzug
Das Ende der fünften Jahreszeit bildet im Landkreis der Gaudiwurm im Altort Jettingen. Fröhlich feiern die Narren den Endspurt.
Jettingen-Scheppach „Narrade Juhu“und „Hio“schallte es immer wieder beim Faschingsumzug der Burkhardia Jettingen am Fastnachtsdienstag in JettingenScheppach. Bei bestem Wetter zogen die Närrinnen und Narren durch die Hauptstraße des Altortes Jettingen und begeisterten Groß und Klein. Die Kostüme der Teilnehmenden reichten thematisch von den Tiefen des Ozeans mit Seesternen und Quallen über Pharaoninnen und Pharaonen aus der Wüste bis hin zur Plastikwelt der Barbies. Johannes Luible, Präsident des Fasnachtvereins Burkhardia, zeigt sich sehr zufrieden.
Für ihn und den Vorstand endet nun die erste Faschingssaison, die „fantastisch“verlaufen sei. Aber auch der Gaudiwurm zum Abschluss der fünften Jahreszeit ließ sich sehen. Etwa 60 Umzugsnummern – bestehend aus Faschingsgesellschaften, Musikkapellen, Motivwagen und Fußgruppen – gingen in Jettingen an den Start. „Alles war ruhig und verletzungsfrei“, fasst der Präsident den Umzug zusammen. Bereits in den vergangenen Jahren hätte es nie Verletzungen
oder Unfälle gegeben. Auch die Polizei bestätigt zum Ende der Veranstaltung, dass es keine Zwischenfälle gab. Laut dem Veranstalter besuchten rund 4000 Menschen den Gaudiwurm.
Doch was wäre ein Faschingsumzug in Jettingen-Scheppach ohne das Rumäckra. Der Brauch, der Ende des Dreißigjährigen Krieges eingeführt wurde, wurde selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder gepflegt. Vor dem Faschingszug ziehen drei Bauern mit einem Pferd, einem Pflug und Saat gemeinsam mit einer Hexe und einer dunkel vermummten Gestalt in einem großen Bogen um die Kirche.
Eine Person spielt den „Kiraßbuckel“, die dunkel vermummte Gestalt: Sie steht für Seuchen und das Böse und wird hinter dem Pflug hergezogen. Einer dieser Bauern war in diesem Jahr Josef Seilbold, dritter Bürgermeister des Marktes. Er selbst war 15 Jahre lang im Vorstand der Burkhardia. Die Stimmung sei in diesem Jahr außerordentlich gelassen und das Wetter perfekt gewesen. „Der Umzug ist fast nicht steigerungsfähig“, sagt Seilbold und lacht. Man müsse ja noch die Tür nach oben offenlassen.