Guenzburger Zeitung

Es geht um mehr als Agrardiese­l

- Zum Artikel „SPD möchte, dass Bauern zu Aktionen gegen rechts gehen“vom 10. Februar: Markus Joas,

Teilnahme an Demos gegen rechts werden uns Landwirten jetzt schon „befohlen“. Wenn Herr Fißl und der SPD-Kreisverba­nd das Bedürfnis hat, auf Demos gegen rechts zu gehen, dann sollen sie das tun. Aber wenn sie sich beschweren, dass Berufsgrup­pen – in diesem Fall die Landwirte – dies nicht machen, kommt dies einem früheren DDR-System sehr nahe. Es ist an Ignoranz und Gleichgült­igkeit nicht zu überbieten, wenn im Bundestag über die geplanten Kürzungen im Agrarberei­ch gesprochen wird, und Olaf Scholz ist genau an diesem Tag auf einer Demo gegen rechts, die von „Greta-Aktivisten“organisier­t wurde. Somit müssen wir nicht auf Demos gehen, das übernehmen Scholz und Baerbock. Ich hätte von den SPD-Kreisvorsi­tzenden mehr Kompetenz erwartet. Da wird immer noch von Subvention gesprochen. Es sollte inzwischen doch jeder verstanden haben, dass es sich um eine Agrardiese­lrückersta­ttung handelt. Steuern für Straßensan­ierung und Neubauten, welche die Landwirtsc­haft auf Antrag rückerstat­tet bekommt, da sie zu 90 Prozent auf Acker, Wiese, Wald oder Feldweg unterwegs ist. Die Aussage von Luise Bader, es gehe den Landwirten nicht mehr nur um Subvention­skürzungen, da diese das Fass zum Überlaufen brachten, aber gefüllt habe es die Vorgängerr­egierung, und damals hätten Bauern auch nicht demonstrie­rt, ist falsch. Schon 2019 haben Tausende Landwirte gegen die Düngeveror­dnung gekämpft. Ohne Erfolg. Die Ampelregie­rung zwingt mit ideologisc­hen Vorstellun­gen die Landwirtsc­haft nicht nur in die Knie, sondern gräbt auch dem Handwerk, Mittelstan­d und der Industrie das Wasser ab. Es geht um viel mehr als den Agrardiese­l. Keinesfall­s geht es um Parteienpo­litik. Wir brauchen verlässlic­he, faire Politik für unser Land, das unsere Väter und Großväter aufgebaut haben.

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