Pflanzen stecken viel weg
Die Temperaturen waren zuletzt ungewöhnlich mild, so mancher Pflanzenfreund hat deshalb Sorge vor erneutem Frost. Ein Experte gibt Entwarnung.
Während sich viele Menschen in diesen Tagen über die für Februar ungewöhnlich milden Temperaturen freuen, macht sich bei Pflanzenfreundinnen und -freunden zu Beginn des neuen Jahres etwas Unruhe breit. Je früher sich der Frühling ankündigt, desto größer ist nämlich die Sorge, der Winter könnte doch noch einmal zurückkommen: in Form von plötzlichem Frost zum Beispiel, der dann schon ausgetriebene Knospen erfrieren lässt. Davor fürchten sich besonders Obstbäuerinnen und -bauern. Im schlimmsten Fall erholen sich die Pflanzen vom Spätfrost nämlich nicht mehr und es kommt zu breiten Ernteausfällen, so wie vergangenes Jahr in Österreich.
Doch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es Entwarnung: Zumindest zu diesem Zeitpunkt bestehe noch kein Grund für Alarmismus, erklärt Agrarmeteorologe Andreas Brömser. Seine Botschaft: Die Entwicklung der Pflanzen ist zwar deutlich fortgeschritten und im langfristigen Vergleich etwa zwei Wochen zu früh dran. Ihnen machen die aktuell recht milden Temperaturen aber weniger aus, als viele annehmen.
„Wir sind im Moment noch nicht an dem Punkt, wo es gefährlich werden könnte“, versichert der Experte vom DWD. Würde es nach den milden Temperaturen jetzt wieder etwas kälter, könnten das die Pflanzen „wegstecken“, so
Brömser. Auch wenige Minusgrade wären kein Problem.
Kritisch werde es erst, wenn später im Jahr unerwartet Frost auftrete. Bei Kirschbäumen, die zu den beliebtesten Obstgehölzen in Bayern zählen, ist das laut dem Experten
ungefähr ab Ende März und im April der Fall. Ab diesem Stadium beginnen sich die Knospen am Kirschbaum langsam zu öffnen und Blüten zu bilden. Sie sind die Grundlage für die süßen Früchte, auf die sich im Sommer Jung und Alt freuen.
Nachdem diese Woche in Bayern Temperaturen bis zu 17 Grad gemessen wurden, sollen sie in den kommenden Tagen wieder leicht sinken, nachts Richtung Frostgrenze. Laut DWD-Meteorologe Brömser bleibt es aber für durchschnittliches Februarwetter deutlich zu warm. „Ein Wintereinbruch ist nicht in Sicht“, sagt Brömser mit Blick auf die kommenden zwei Wochen.