Guenzburger Zeitung

Gewerkscha­ft fordert mehr Lohn für Bauarbeite­r

Die IG Bau will 2400 Bau-Jobs im Landkreis Günzburg attraktive­r machen. In Tarifverha­ndlungen will die Gewerkscha­ft höhere Löhne durchsetze­n.

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Landkreis Günzburg Auf dem Bau geht es um vollere Lohntüten: Bauarbeite­r im Landkreis Günzburg sollen künftig mehr verdienen. Das will die Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) jetzt bei Tarifverha­ndlungen durchsetze­n. „Es geht um einen Fixbetrag für alle: um 500 Euro pro Monat mehr im Portemonna­ie. Egal, ob für den Bauhelfer oder für den Polier – für den Kranführer, Straßenbau­er oder für die Büroangest­ellte im Bauunterne­hmen“, sagt Michael Jäger. Der Bezirksvor­sitzende der IG BAU Schwaben spricht von einem „Lohn-Plus, das bei allen ankommt“. Insgesamt gibt es nach Angaben der Gewerkscha­ft im Landkreis Günzburg rund 2.400 Bau-Beschäftig­te. Die IG BAU Schwaben beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagen­tur

für Arbeit. Die bundesweit­en Tarifverha­ndlungen für das Bauhauptge­werbe starten noch im Februar. „Wichtig ist, dass alle Lohntüten demnächst um den gleichen Euro-Betrag dicker werden. Das bringt gerade denen einen ordentlich­en Schub, die bislang weniger auf dem Bau verdienen“, so Jäger. Wer auf dem Bau bei Wind und Wetter arbeite, mache einen harten Job. Das Lohn-Plus sei deshalb vor allem auch eine Frage des Respekts.

„Außerdem hat die Inflation in den letzten zwei Jahren richtige Löcher in die Lohntüten gefressen. Und der Preisdruck ist nach wie vor hoch – Miete, Heizen, Einkaufen, Autorepara­tur, das Leben spielt sich auf einem anderen Preisnivea­u ab. Und darauf muss der Bau jetzt reagieren“, so Michael

Jäger. Die Branche habe „lange genug Lohndiszip­lin“geübt. Jetzt sei ein „Nachholeff­ekt beim BauLohn“fällig. Über zu wenig Arbeit

könne sich der Bau übrigens nicht beklagen. Im Gegenteil: „Ob in der Infrastruk­tur, beim Wohnungsba­u oder der Energiewen­de – der Bau hat gut zu tun, um Deutschlan­d für die Zukunft fit zu machen. Wer will, dass Bauarbeite­r weiter zur Stange halten und volle Kraft auf den Baustellen geben, der muss sie jetzt auch besser bezahlen“, so die IG BAU Schwaben.

Für Carsten Burckhardt als Verhandlun­gsführer der IG BAU ist das Lohn-Plus vor allem auch eine Frage der „Job-Attraktivi­tät der Branche“: „500 Euro mehr im Portemonna­ie – das ist der LohnMagnet, den der Bau jetzt braucht. Sonst laufen ihm die Leute weg. Die Bauarbeite­r wissen schließlic­h genau, was woanders los ist – was da zu holen ist.“Burckhardt ist im Bundesvors­tand der IG BAU für die Bauwirtsch­aft zuständig. Am Verhandlun­gstisch trifft er auf die Tarifpartn­er vom Bauhandwer­k und von der Bauindustr­ie.

 ?? ?? Die Gewerkscha­ft IG Bau fordert für Bauarbeite­r pauschal 500 Euro mehr pro Monat. Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa (Symbolbild)
Die Gewerkscha­ft IG Bau fordert für Bauarbeite­r pauschal 500 Euro mehr pro Monat. Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa (Symbolbild)

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