Auf der Suche nach Sicherheit
Nach mehreren Stürzen beim Bob-Weltcup im Erzgebirge werden Gegenmaßnahmen ergriffen. Ein schwer verletzter Anschieber muss erneut operiert werden.
Die schweren Stürze vom Dienstag, außer Vogt stürzte der deutsche Viererbob von Johannes Lochner, waren zweifellos das beherrschende Thema in diesen Tagen in Altenberg – und Auslöser für eine umfassende Sicherheitsdebatte im Kufensport.
Gut 100 Athletinnen und Athleten waren am Freitag beim kurzfristig angesetzten und von den Sportlern organisierten Treffen in einem Altenberger Hotel dabei, dazu rund 70 per Video zugeschaltet. „Das hat uns allen ziemlich viel Mut gemacht, und es war eine sehr konstruktive Sache“, meinte Margis. Niemand habe dabei dem Weltverband IBSF oder den Organisatoren in Altenberg Vorwürfe gemacht. „Allen ist klar, dass es überall auf der Welt hätte passieren können – wenn die Schlitten beim Zurückrutschen nicht aufgehalten werden“, betonte der 34-Jährige.
Mit konkreten Forderungen will man nun an die IBSF herantreten. So soll es ab nächster Saison einen Sicherheitsbeauftragten beim Verband geben, „der als Ansprechpartner für alle Athleten und Trainer immer vor Ort ist“, so Margis. Außerdem sollen an den Ausläufen künftig immer ausreichend Helfer stehen, die gestürzte Schlitten aufhalten können.
Für die Sportler soll darüber hinaus das Tragen von Teflon-Westen verpflichtend sein, um nach einem Herausschleudern aus dem Bob und dem Rutschen im Eiskanal die daraus resultierenden schweren Hautverbrennungen zu vermeiden. Der Verband hat seinerseits angekündigt, die Sicherheitskonzepte an allen Bahnen zu überprüfen und zu optimieren.
In der nächsten Saison ist sich Toppilot Friedrich sicher, werde es neue Sicherheitspakete geben. Nun gehe es darum, „diese Saison ordentlich zu Ende zu bringen“. Und Margis stellt de facto stellvertretend für alle Bobfahrer fest: „Ich freue mich auf die Weltmeisterschaft, keine Frage. Doch den Rest dieser Saison sind die Gedanken bei den Schweizern und vor allem bei Sandro.“