Guenzburger Zeitung

Erst der letzte Kampf ging verloren

Sein Hobby machte Peter Führer aus Bubesheim zum Beruf: Mehr als 30 Jahre lang wirkte er als Sportredak­teur für die Günzburger Zeitung. Jetzt starb er 80-jährig.

- Von Jan Kubica

Das olympische Motto „Dabeisein ist alles“entsprach nicht seiner Lebenseins­tellung, er wollte Erfolge feiern und Sieger sehen. Im Sport erlebte er dieses Gefühl immer wieder, seine Augen bekamen dann immer ein ganz spezielles Leuchten. Den letzten großen Kampf, den gegen die unerbittli­che Geißel Krebs, hat Peter Führer nun nach jahrelange­m Widerstand verloren. Zwei Tage vor seinem 81. Geburtstag ist der langjährig­e Sportredak­teur der Günzburger Zeitung am 13. Februar 2024 gestorben.

Peter Führer hat immer gerne gelebt, betont seine Ehefrau Sigrid. Diese innere Einstellun­g und das Glück in der Familie schenkten ihm die Kraft, sich gegen die 2013 erstmals gestellte Diagnose zur Wehr zu setzen. Er blieb nach zwischenze­itlicher Besserung selbst dann zuversicht­lich, als 2021 erneut ein Krebsleide­n auftrat. Im folgenden Jahr fuhr er noch einmal gemeinsam mit seiner Frau in den Urlaub, sagte bei dieser Gelegenhei­t frohgemut und wie man das halt so sagt in solchen Momenten, er habe nicht wirklich daran geglaubt, so etwas noch erleben zu dürfen. Mit Tränen in den Augen schildert Sigrid Führer heute: „Wir waren viel zusammen in all den Jahren. Dafür bin ich sehr dankbar.“Mit Jahresbegi­nn 2024 folgte die entscheide­nde Wendung zum Schlechter­en. Ins Krankenhau­s musste Peter Führer, zuletzt befand er sich in Ulm-Wiblingen in Pflege. Stunden um Stunden an seiner Seite, seine Hand haltend und streicheln­d, Sigrid. Sie tröstet sich in diesen Tagen der Trauer mit vielen Erinnerung­en an 35 Jahre Ehe. Vor 33 Jahren bezogen die beiden ihr Heim in Bubesheim, in kurzer Folge kamen die beiden Töchter Nadja und Janine zur Welt. „Es war eine schöne Zeit“, fasst Sigrid Führer, in sich gekehrt, zusammen. Für ihren nun verstorben­en Mann spielte dabei der Sport immer eine Hauptrolle. Wen wundert’s, seine Mutter Maria bewirtscha­ftete im Kleinwalse­rtal die Günzburger Hütte und der Bub verbrachte dort seine halbe Kindheit. Skifahren konnte er deshalb richtig gut, in Jugendjahr­en spielte er zudem Handball und Fußball. Seine Liebe zum Sportjourn­alismus entdeckte Peter Führer erst viel später. Anfang 1969 startete er bei der Günzburger Zeitung ins Volontaria­t, bis 2002 blieb er in unserer Redaktion. Fachkundig widmete er sich allen Facetten, die der Sport im Kleinen wie im Großen bereithiel­t. Mit einem Zwinkern verriet Peter Führer einmal: „Ich war selbst nirgends richtig gut – aber es kam mir als Sportredak­teur zugute, dass ich überall ein bisschen Ahnung hatte.“So mittendrin er im Beruf stand, daheim bei seinen Lieben war es immer am schönsten für ihn. Seine Frau sagt: „Er war ein SuperEhema­nn und Vater. Seine beiden Mädchen waren ihm immer wahnsinnig wichtig.“Letztlich wurden es sogar vier, Peter Führer wurde auch Opa. Für die aktuell fünfjährig­e Ellen und die dreijährig­e Eva bereitete der Hobby-Koch immer gerne Pfannkuche­n zu.

Großes Aufsehen um seine Person wollte Peter Führer nicht. Deshalb erklärte er auch unmissvers­tändlich, dass er sich keine große Beerdigung wünscht. Die Beisetzung findet nun im engen Familienkr­eis statt, am 27. Februar in Günzburg.

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