Gute Planung schützt vor bösen Überraschungen
Bauen ist eine komplexe Angelegenheit, erst recht, wenn es sich um einen 4,6 Millionen Euro schweren Ersatzneubau für eine Kindertagesstätte handelt. Dabei kann vieles schiefgehen und jeder, der schon einmal selbst gebaut hat, der weiß, dass man auf böse Überraschungen gefasst sein muss. Lieferengpässe, Preisexplosionen, Pfusch oder schlechte Planung können Auswirkungen auf den Zeitplan und den Geldbeutel haben.
Umso wichtiger ist es, ein gutes Planungsbüro, Bauleiter und Architekten zu haben, auf die man sich verlassen kann. Aber die Verantwortung ganz in die Hände derer zu legen, ist am Ende dann doch zu einfach gedacht.
Schon beim Tag der offenen Tür der Kita Heilig Kreuz vor wenigen Wochen hätten bei allen Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen müssen, ob das Versprechen des Architekten mit der Inbetriebnahme am 20. Februar auch realisierbar ist.
Es sind eben nicht nur die kleinen Mängel gewesen, die das Landratsamt tags zuvor gerügt hat. Fehlende Brandschutztüren müssen auffallen, ebenso teilweise nicht nutzbare Fluchtwege. Auch als Bauherr trägt man hier Verantwortung, vor allem dann, wenn Eltern auf die Betreuungssicherheit ihrer Kinder angewiesen sind. Es gibt Eltern, die nicht im Homeoffice arbeiten können, keine Oma und keinen Opa in der Nähe haben und so vor große Probleme gestellt werden. Zeit zum Organisieren – fast keine.
Da liegt doch eines auf der Hand: Erst muss die Betriebserlaubnis vorliegen, bevor man umzieht und nicht andersrum. Träger und Verantwortliche müssen sich die Kritik gefallen lassen, keinen „Plan B“in der Tasche gehabt zu haben. Doch etwas Positives hat das Ganze dann doch. Die Situation hat gezeigt, wie schnell und flexibel die Mitglieder des Elternbeirates gehandelt und sich organisiert haben, indem sie ihre Hilfe für die Betreuung der Kinder angeboten haben. Natürlich, ohne eine Gebühr zu verlangen.