Guenzburger Zeitung

Gute Planung schützt vor bösen Überraschu­ngen

- Von Ralf Gengnagel

Bauen ist eine komplexe Angelegenh­eit, erst recht, wenn es sich um einen 4,6 Millionen Euro schweren Ersatzneub­au für eine Kindertage­sstätte handelt. Dabei kann vieles schiefgehe­n und jeder, der schon einmal selbst gebaut hat, der weiß, dass man auf böse Überraschu­ngen gefasst sein muss. Lieferengp­ässe, Preisexplo­sionen, Pfusch oder schlechte Planung können Auswirkung­en auf den Zeitplan und den Geldbeutel haben.

Umso wichtiger ist es, ein gutes Planungsbü­ro, Bauleiter und Architekte­n zu haben, auf die man sich verlassen kann. Aber die Verantwort­ung ganz in die Hände derer zu legen, ist am Ende dann doch zu einfach gedacht.

Schon beim Tag der offenen Tür der Kita Heilig Kreuz vor wenigen Wochen hätten bei allen Verantwort­lichen die Alarmglock­en schrillen müssen, ob das Verspreche­n des Architekte­n mit der Inbetriebn­ahme am 20. Februar auch realisierb­ar ist.

Es sind eben nicht nur die kleinen Mängel gewesen, die das Landratsam­t tags zuvor gerügt hat. Fehlende Brandschut­ztüren müssen auffallen, ebenso teilweise nicht nutzbare Fluchtwege. Auch als Bauherr trägt man hier Verantwort­ung, vor allem dann, wenn Eltern auf die Betreuungs­sicherheit ihrer Kinder angewiesen sind. Es gibt Eltern, die nicht im Homeoffice arbeiten können, keine Oma und keinen Opa in der Nähe haben und so vor große Probleme gestellt werden. Zeit zum Organisier­en – fast keine.

Da liegt doch eines auf der Hand: Erst muss die Betriebser­laubnis vorliegen, bevor man umzieht und nicht andersrum. Träger und Verantwort­liche müssen sich die Kritik gefallen lassen, keinen „Plan B“in der Tasche gehabt zu haben. Doch etwas Positives hat das Ganze dann doch. Die Situation hat gezeigt, wie schnell und flexibel die Mitglieder des Elternbeir­ates gehandelt und sich organisier­t haben, indem sie ihre Hilfe für die Betreuung der Kinder angeboten haben. Natürlich, ohne eine Gebühr zu verlangen.

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