Jetzt kommt die Entwicklung ins Rollen
Zwei Rettenbacher Projekte schreiten voran. Für den Erhalt möglicher Fördermittel drängt jedoch die Zeit.
Für eine umfassende Dorfentwicklung, so wie es die Gemeinde Rettenbach angestrebt hatte, waren seitens des Bundes die Gelder ausgesetzt worden. In der Januar-Sitzung hatte sich der Gemeinderat daraufhin dafür ausgesprochen, bestimmte daraus entwickelte Projekte im Rahmen des sogenannten ELER-Förderprogramms umzusetzen. Festgelegt wurde, den Bereich des Kirchvorplatzes und das Friedhofsumfeld an der St.-Leonhard-Straße umzugestalten sowie optional die Freiflächen beim Hang westlich der Gemeindehalle und gegenüber der ehemaligen Raiffeisenbank.
Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Auswahlverfahren mit Punktesystem kann die Gemeinde dafür eine Förderung in Höhe von 60 Prozent der Nettokosten erhalten. In der Sitzung am Montag erklärte Meinolf Hasse vom Büro Daurer und Hasse aus Wiedergeltingen, welches die Gemeinde bereits im Rahmen der Dorfentwicklung begleitet hatte: Es ergebe Sinn, wenn man Maßnahmen beim
Kirchvorplatz sowie bei den Flächen westlich der Gemeindehalle und der nicht mehr intakten Treppenanlage als eine durchgehende Komplettmaßnahme in der St.-Ulrich-Straße durchführe. Eine Aufwertung und Gestaltung mit unterschiedlichen Funktionen, darunter auch eine Fußwegverbindung zur Gemeindehalle bringe alle Aspekte mit, welche für eine ELER-Förderung erforderlich seien. Bei geschätzten Bruttobaukosten in Höhe von 440.300 Euro liege diese bei 222.000 Euro. Nicht enthalten sind die Planungskosten, die jedoch nicht verloren sind, sollte der Antrag nicht zum Erfolg führen. Die Gemeinde hätte im Nachhinein die Planung für die dringend zu sanierende Straße bereits vorliegen.
Hasse verwies auf die bei den Planungen „sehr sportliche“Zeitschiene, die aber bekannt sei. Ziel sei, den Förderantrag Ende Mai abzugeben. Martin Braun vom Amt für Ländliche Entwicklung Krumbach (ALE), der im Januar die Grundzüge des Förderprogramms vorgestellt hatte, erachtete es ebenfalls als sinnvoll, mit einem „Stück im Ganzen“zu beginnen. Zudem habe man auf diese Weise mehr Gestaltungsmöglichkeiten
und damit gute Chancen für eine ELER-Förderung.
„Man sollte sich auf die Zielgerade bewegen“, betonte Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast (CSU). Nachdem es für die Dorfentwicklung keine Gelder gebe, habe man sich für das ELER-Programm entschieden und nun die Empfehlungen der Fachleute gehört, so die Bürgermeisterin, die nach einer Entscheidung drängte. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, das Büro mit der Planung der Antragsvorbereitung und
je nach Verlauf des Förderverfahrens mit der Ausführungsplanung zu beauftragen. Sollte die Gemeinde bei dem Auswahlverfahren nicht zum Zuge kommen, wird erneut über eine Durchführung der Maßnahmen beraten. Von Maßnahmen beim Friedhofsumfeld an der St.-Leonhard-Straße sah die Mehrheit der Rätinnen und Räte ab, zumal unter anderem mit der Kanalsanierung oder der Erweiterung des Kindergartens zahlreiche weitere Projekte zu bewältigen sind. Bei der Beantragung von Fördergeldern im vergangenen Jahr für die Umstellung bisheriger Sirenenanlagen auf digitale Technik war die Gemeinde Rettenbach nicht berücksichtigt worden. Auch Neuinstallationen waren beantragt worden. Diese Maßnahme sollen noch im Jahr 2024 durchgeführt werden, ausgegangen wird von Kosten zwischen 30.000 und 40.000 Euro.
Weiter wurden die in den Dienstversammlungen der Freiwilligen Feuerwehren Remshart und Harthausen neu gewählten Kommandanten und deren Vertreter in ihrem Amt bestätigt. In Remshart sind dies Jürgen Kempter (Kommandant) und Anton Schieferle, in Harthausen Tobias Messerschmid (Kommandant) und Julius Eberhard.
Während der Sitzung am Montag brannte eine Kerze, zu Beginn hatten sich die Rätinnen und Räter wie auch die Zuhörer zu einer Gedenkminute erhoben. Vor Kurzem waren Theodor Baur, von 1990 bis 2014 Mitglied des Gemeinderates, der verschiedene weitere Ämter ausübte, sowie Rudolf Geißler, früherer Kirchenpfleger und von 1978 bis 1996 ebenfalls Mitglied des Gemeinderats, verstorben.