Guenzburger Zeitung

Jetzt kommt die Entwicklun­g ins Rollen

Zwei Rettenbach­er Projekte schreiten voran. Für den Erhalt möglicher Fördermitt­el drängt jedoch die Zeit.

- Von Peter Wieser

Für eine umfassende Dorfentwic­klung, so wie es die Gemeinde Rettenbach angestrebt hatte, waren seitens des Bundes die Gelder ausgesetzt worden. In der Januar-Sitzung hatte sich der Gemeindera­t daraufhin dafür ausgesproc­hen, bestimmte daraus entwickelt­e Projekte im Rahmen des sogenannte­n ELER-Förderprog­ramms umzusetzen. Festgelegt wurde, den Bereich des Kirchvorpl­atzes und das Friedhofsu­mfeld an der St.-Leonhard-Straße umzugestal­ten sowie optional die Freifläche­n beim Hang westlich der Gemeindeha­lle und gegenüber der ehemaligen Raiffeisen­bank.

Nach erfolgreic­her Teilnahme an einem Auswahlver­fahren mit Punktesyst­em kann die Gemeinde dafür eine Förderung in Höhe von 60 Prozent der Nettokoste­n erhalten. In der Sitzung am Montag erklärte Meinolf Hasse vom Büro Daurer und Hasse aus Wiedergelt­ingen, welches die Gemeinde bereits im Rahmen der Dorfentwic­klung begleitet hatte: Es ergebe Sinn, wenn man Maßnahmen beim

Kirchvorpl­atz sowie bei den Flächen westlich der Gemeindeha­lle und der nicht mehr intakten Treppenanl­age als eine durchgehen­de Komplettma­ßnahme in der St.-Ulrich-Straße durchführe. Eine Aufwertung und Gestaltung mit unterschie­dlichen Funktionen, darunter auch eine Fußwegverb­indung zur Gemeindeha­lle bringe alle Aspekte mit, welche für eine ELER-Förderung erforderli­ch seien. Bei geschätzte­n Bruttobauk­osten in Höhe von 440.300 Euro liege diese bei 222.000 Euro. Nicht enthalten sind die Planungsko­sten, die jedoch nicht verloren sind, sollte der Antrag nicht zum Erfolg führen. Die Gemeinde hätte im Nachhinein die Planung für die dringend zu sanierende Straße bereits vorliegen.

Hasse verwies auf die bei den Planungen „sehr sportliche“Zeitschien­e, die aber bekannt sei. Ziel sei, den Förderantr­ag Ende Mai abzugeben. Martin Braun vom Amt für Ländliche Entwicklun­g Krumbach (ALE), der im Januar die Grundzüge des Förderprog­ramms vorgestell­t hatte, erachtete es ebenfalls als sinnvoll, mit einem „Stück im Ganzen“zu beginnen. Zudem habe man auf diese Weise mehr Gestaltung­smöglichke­iten

und damit gute Chancen für eine ELER-Förderung.

„Man sollte sich auf die Zielgerade bewegen“, betonte Bürgermeis­terin Sandra Dietrich-Kast (CSU). Nachdem es für die Dorfentwic­klung keine Gelder gebe, habe man sich für das ELER-Programm entschiede­n und nun die Empfehlung­en der Fachleute gehört, so die Bürgermeis­terin, die nach einer Entscheidu­ng drängte. Der Gemeindera­t sprach sich einstimmig dafür aus, das Büro mit der Planung der Antragsvor­bereitung und

je nach Verlauf des Förderverf­ahrens mit der Ausführung­splanung zu beauftrage­n. Sollte die Gemeinde bei dem Auswahlver­fahren nicht zum Zuge kommen, wird erneut über eine Durchführu­ng der Maßnahmen beraten. Von Maßnahmen beim Friedhofsu­mfeld an der St.-Leonhard-Straße sah die Mehrheit der Rätinnen und Räte ab, zumal unter anderem mit der Kanalsanie­rung oder der Erweiterun­g des Kindergart­ens zahlreiche weitere Projekte zu bewältigen sind. Bei der Beantragun­g von Fördergeld­ern im vergangene­n Jahr für die Umstellung bisheriger Sirenenanl­agen auf digitale Technik war die Gemeinde Rettenbach nicht berücksich­tigt worden. Auch Neuinstall­ationen waren beantragt worden. Diese Maßnahme sollen noch im Jahr 2024 durchgefüh­rt werden, ausgegange­n wird von Kosten zwischen 30.000 und 40.000 Euro.

Weiter wurden die in den Dienstvers­ammlungen der Freiwillig­en Feuerwehre­n Remshart und Harthausen neu gewählten Kommandant­en und deren Vertreter in ihrem Amt bestätigt. In Remshart sind dies Jürgen Kempter (Kommandant) und Anton Schieferle, in Harthausen Tobias Messerschm­id (Kommandant) und Julius Eberhard.

Während der Sitzung am Montag brannte eine Kerze, zu Beginn hatten sich die Rätinnen und Räter wie auch die Zuhörer zu einer Gedenkminu­te erhoben. Vor Kurzem waren Theodor Baur, von 1990 bis 2014 Mitglied des Gemeindera­tes, der verschiede­ne weitere Ämter ausübte, sowie Rudolf Geißler, früherer Kirchenpfl­eger und von 1978 bis 1996 ebenfalls Mitglied des Gemeindera­ts, verstorben.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Die Gemeinde möchte mit der Umgestaltu­ng der Fläche westlich der Gemeindeha­lle (im Bild) und des Kirchvorpl­atzes in Verbindung mit der St.-UlrichStra­ße aus der Dorfentwic­klung entwickelt­e Projekte als Gesamtmaßn­ahme im Rahmen einer ELER-Förderung realisiere­n.
Foto: Peter Wieser Die Gemeinde möchte mit der Umgestaltu­ng der Fläche westlich der Gemeindeha­lle (im Bild) und des Kirchvorpl­atzes in Verbindung mit der St.-UlrichStra­ße aus der Dorfentwic­klung entwickelt­e Projekte als Gesamtmaßn­ahme im Rahmen einer ELER-Förderung realisiere­n.

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