Mit der Macht des gelben Filzes
Wie ein Tennisball der Bundesliga die Grenzen aufgezeigt und einen Investor verhindert hat.
Der Tennisball hat an und für sich – das muss in dieser Direktheit auch mal gesagt werden – beim Fußball nichts zu melden. Viel zu filigran kommt der gelbe Filz daher, dessen Welt der elegante Topspin und nicht der brachiale Vollspann ist. Die Ereignisse der vergangenen Tage haben aber gezeigt: Wenn’s drauf ankommt, meldet sich der Tennisball auch in den Fußballstadien der Republik kurz, aber heftig zu Wort. Und danach ist klar, wo der Bartel den Most holt.
Der Tennisball war nicht die einzige, aber die beliebteste Form des Protests der aktiven Fanszene gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball-Liga (DFL). An jedem Spieltag flogen Goldtaler, Flummis und eben zuhauf gelbe Bälle auf die Bundesligarasen, weswegen ein Großteil der Spiele minutenlang unterbrochen werden musste und teilweise sogar vor dem Abbruch stand. Der Tennisball wurde zum Symbol der Revolutionäre, also quasi zum Che Guevara der Spielgeräte.
Und er sollte recht bekommen: Am Mittwoch gab die DFL bekannt, dass es keinen Sponsoren-Deal mehr geben wird. Der Tennisball kam, wurde geworfen und siegte. Für die aktive Fanszene stellt sich nur die Frage, was nun zu tun ist mit den Tausenden Bällen, die vorsorglich geordert wurden. Die deutschen Online-Verkaufsbörsen sind jedenfalls voll damit.
Der gelbe Filzball hat also praktisch den Fußball erhalten, den sich die aktiven Fans wünschen. Dazu passt eine andere Meldung: Toni Kroos, Weltmeister von 2014 und mit seinen 34 Jahren immer noch gut in Form, wird in die Nationalmannschaft zurückkehren. Auch bei der DFB-Elf soll an die guten alten Zeiten angeknüpft werden. Lesen Sie mehr zu beidem im