Joe Gleixner übernimmt das Kulturamt
In der Günzburger Verwaltung steht eine bedeutende Veränderung an. Die Landesgartenschau 2029 ist dabei ein entscheidender Faktor. Hinter den Kulissen laufen die Vorarbeiten auf Hochtouren.
Noch fünf Jahre, dann soll Günzburg als LandesgartenschauStadt erblühen. Das Großereignis wirft längst seine Schatten voraus – die ersten Planungen sind Ende des vergangenen Jahres vorgestellt worden und hinter den Kulissen laufen die Vorarbeiten auf Hochtouren. Eine große Aufgabe, besonders für die beiden Geschäftsführerinnen der Landesgartenschau, Karin Scheuermann und Claudia Knoll, die diese Aufgabe im Sommer übernommen haben. Noch hat Karin Scheuermann als Leiterin des Günzburger Kulturamts eine zweite große Aufgabe mit zu stemmen.
Doch das soll sich bereits ab dem Herbst ändern – zumindest schrittweise. Joe Gleixner, langjähriger Leiter der Musikschule Günzburg, wird dann Stück für Stück die Aufgaben des Kulturamts übernehmen. Und auch das Aufgabenspektrum
der Verwaltungssparte wird sich dabei verändern.
„Als Leiter unserer Musikschule leistet Joe Gleixner exzellente Arbeit, hat das Ansehen und den Standard unserer Einrichtung gesteigert. Er ist ein Motivator, der gerade als Bindeglied zu den Kapellen und Vereinen die Menschen zusammenbringt“, sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. „Von ihm erwarte ich, dass er die bestehenden sehr gut entwickelten Strukturen in unserem Kulturamt noch weiter in eine erfolgreiche Richtung lenkt.“
Dass Karin Scheuermann, die seit 2018 das Günzburger Kulturamt leitet, sich ab einem gewissen Zeitpunkt zusammen mit Claudia Knoll ganz der Landesgartenschau widmen kann, war bereits im vergangenen Sommer angekündigt worden, als die beiden Frauen als Geschäftsführerinnen vorgestellt wurden. Sie führen die gemeinnützige Landesgartenschau Günzburg 2029 GmbH und kümmern sich organisatorisch um das Ereignis, das in fünf Jahren auf dem zentralen Gelände im Bereich des Auwegs, aber auch an weiteren Standorten im Stadtgebiet, stattfinden wird.
Die Zusammenarbeit zwischen der bisherigen Leiterin und dem neuen Leiter dürfte sich auch bei der Gestaltung des Programms für die Landesgartenschau bemerkbar machen, denn neben den Blumenund Gartenthemen werden Besucherinnen und Besucher in Günzburg auch ein kulturelles Angebot erleben können. Die Schülerinnen und Schüler der Musikschule dürften hier ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Bislang gehören dazu neben dem Forum am Hofgarten die Stadtbücherei, das Heimatmuseum und die Tourist-Info, auch die Organisation des Günzburger Kultursommers ist einer der großen Bereiche. Insgesamt 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in diesem Bereich der Stadtverwaltung
tätig. Ab dem Schuljahr 2024/2025 wird dann auch die Musikschule – bisher beim Hauptamt im Rathaus angesiedelt – vom Kulturamt betreut. Damit hat Gleixner, der anfangs noch operativ im Geschäft der Musikschule aktiv sein wird, kurze Wege.
Geplant sei allerdings, dass er später die Leitung der Musikschule abgeben werde, informiert Jauernig. Spätestens ab 2026 soll sich Karin Scheuermann ganz der Landesgartenschau widmen und Gleixner komplett die Kulturamtsleitung übernehmen. Potenzial für eine Nachfolge könne es im Kreis der Musiklehrerinnen und -lehrer geben.
Genau zehn Jahre ist es her, dass Joe Gleixner den Taktstock bei der Musikschule Günzburg übernommen hat. An der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen absolvierte er den berufsbegleitenden Lehrgang „Führung und Leitung einer Musikschule“mit dem Prädikat „sehr gut“. Der erfahrene Musiker, langjährige Instrumentallehrer und Bandleader seiner Big Band hatte sich damals vorgenommen, die Musikschule als kulturelle Institution innerhalb der Bildungslandschaft Günzburgs zu festigen und offen für alle zu sein.
Das Erfolgsrezept des Seiteneinsteigers ging auf: Die Musikschule Günzburg glänzt nicht nur bei Auftritten und mit Projekten wie „Sing! Dein Song“, die Zahl der Schülerinnen und Schüler hat sich seit Gleixners Start vor zehn Jahren vervierfacht.
Der personelle Wechsel in der Verwaltung hat indes auch ein Ablaufdatum: Nach der Abwicklung der Landesgartenschau, die sich vermutlich bis 2030 hinziehen wird, sei vorgesehen, dass Karin Scheuermann wieder ganz ins Kulturamt zurückkehrt und auch die Musikschule soll dann ihren bewährten Leiter wieder zurückbekommen, so der Oberbürgermeister.