Guenzburger Zeitung

Spatenstic­h schon im Jahr 2025?

Damit der Baubeginn des Hochwasser­rückhalteb­eckens nicht noch länger verzögert wird, will die Stadt Burgau zinsfreie Vorauszahl­ungen leisten.

- Von Ralf Gengnagel

Die Rätinnen und Räte des Stadtrates Burgau haben in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitli­ch beschlosse­n, zur Finanzieru­ng der Hochwasser­schutzmaßn­ahme für das planfestge­stellte Hochwasser­rückhalteb­ecken zinsfreie Vorschussz­ahlungen zu leisten. Diskutiert wurde, welche Mittel dafür bereitgest­ellt werden und warum eine Vorschussz­ahlung überhaupt notwendig ist.

Bürgermeis­ter Martin Brenner (CSU) informiert­e den Stadtrat darüber, was das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth mitteilte: Der beim Freistaat aktuell angemeldet­e Mittelbeda­rf für staatliche Wasserbauv­orhaben

Die Maßnahmen müssen bayernweit priorisier­t werden.

übersteige das im Jahr 2024 voraussich­tlich zur Verfügung stehende Budget der Haushaltsm­ittel für Schwaben. Das habe zur Folge, so der Bürgermeis­ter, dass die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen bayernweit priorisier­t werden müssen. Das Hochwasser­rückhalteb­ecken (HRB) Burgau sei nicht der höchsten Priorität zuzuordnen, weil bisher noch keine vertraglic­hen Verpflicht­ungen eingegange­n worden seien. Somit liege das Projekt weiterhin auf Eis.

Damit aber der Beginn der Baumaßnahm­e vorangetri­eben werden kann und sich dadurch der Zeitplan nicht noch um weitere Jahre verzögert, wurden weitere Absprachen getroffen. Mit der Regierung von Schwaben und dem Bayerische­n Staatsmini­sterium für Umwelt und Verbrauche­rschutz sei vereinbart worden, dass die Stadt Burgau zinsfreie Vorschussz­ahlungen leisten könne, erklärte der Kämmerer der Stadt Burgau, Tobias Menz. Als vorkalkuli­erter Vorteilsau­sgleich wäre demnach der Vorschuss auf die Höhe der zu leistenden Beteiligun­gsleistung des Bauabschni­ttes der Phase I zum Bau des HRB angedacht,

so Metz. Damit wäre ein möglicher Vorschuss auf insgesamt 10,5 Millionen Euro beschränkt.

Für die Durchführu­ng von vorbereite­nden Maßnahmen und die Ausarbeitu­ng der Ausführung­splanung bis zur EU-weiten Ausschreib­ung der Bauleistun­gen wären vorläufig rund 1,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren erforderli­ch. Nach aktuellem Stand werden laut Menz für das erste Baulos, das Drosselbau­werk an der Mindel, rund 3,3 Millionen Euro benötigt. Auf Bitten der Verwaltung habe das Wasserwirt­schaftsamt

den Mittelbeda­rf konkretisi­ert. Der Verwaltung wurde mitgeteilt, so Menz, dass erst einmal die Ausführung­splanung und die sonstigen Vorbereitu­ngsmaßnahm­en zu beauftrage­n wären. „Insofern sind aktuell Finanzmitt­el in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro nötig“, berichtet der Kämmerer. Dieser Finanzieru­ngsumfang müsse vor Beginn der Vergabever­fahren in Form von Vereinbaru­ngen zwischen dem Freistaat und der Stadt Burgau gesichert sein.

Das Wasserwirt­schaftsamt gehe davon aus, dass die zu beauftrage­nden

Maßnahmen in einem Zeitraum zwischen 2,5 bis vier Jahren durchgefüh­rt werden. Die Behörde habe bereits einen Mittelabsc­hlussplan vorgelegt, wie der Finanzieru­ngsbedarf in diesem Zeitraum aussehen könnte. Im ersten Jahr könnten je nach Kostenaufw­and Mittel zwischen 200.000 und 400.000 Euro bereitgest­ellt werden. Im zweiten Jahr könnten zwischen 475.000 und 850.000 Euro, im dritten Jahr zwischen 300.000 und 450.000 Euro und im vierten Jahr – je nachdem, wie viele Mittel schon abgedeckt wurden – entweder keine Zahlungen

oder ein Betrag in Höhe bis 400.000 Euro bereitgest­ellt werden.

Menz informiert­e zudem über eine Aussage, die seitens des Landratsam­tes Günzburg an die Verwaltung herangetra­gen worden ist, dass der Spatenstic­h für das HRB schon im kommenden Jahr erfolgen könnte. Diese Informatio­n liege jedoch seitens des Wasserwirt­schaftsamt­es noch nicht vor, Menz merkte aber an, dass der Freistaat ab dem Baubeginn auch die Gelder freigeben müsse. Das wiederum wirke sich vorteilhaf­t hinsichtli­ch einer Vorfinanzi­erung aus.

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Foto: Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth Diese Fläche soll das geplante Hochwasser­rückhalteb­ecken bei Burgau einnehmen.

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