Freilichtbühne am Rothsee geplant
Mit einem Pilotprojekt wird das Rothsee-Ufer in diesem Sommer zu einem kulturellen Mittelpunkt der Marktgemeinde Zusmarshausen. Das steckt hinter „A8tung Kultursommer“.
Eine Freilichtbühne am Rothsee in Zusmarshausen? Ganz neu ist die Idee nicht. Die Kulturbeauftragte der Marktgemeinde, Julia Endrös, will diese Vision jetzt aber auf ganz neue Füße stellen. Und zwar nicht allein. An dem Projekt „A8tung Kultursommer“sind gleich mehrere Gemeinden beteiligt. Los geht es schon in diesem Jahr. Wenn alles klappt, wird das Familienmusical „Ritter Rost“im Sommer den Anfang machen.
Das Projekt soll über die Landkreisgrenzen hinweg für Begeisterung sorgen. Mit dabei sind die Musikschule Mindeltal, die als Träger fungiert, und die Musikschule Zusmarshausen-Horgau. Geplant sind jährlich wechselnde Eigenproduktionen aus dem Bereich Musiktheater, an denen Profis und Amateure gemeinsam arbeiten. So soll es später einmal ein Familienmusical am Nachmittag geben und ein Musical oder eine Operette am Abend. Im Pilotsommer 2024 wird zunächst aber in einem kleineren
Rahmen ausprobiert, was tatsächlich möglich ist.
Während dieser Testphase wird auf einer mobilen Bühne gespielt, die auf dem Festplatz am Rothsee aufgebaut werden soll. Zu sehen ist dann das Familienmusical „Ritter Rost“, das Profis mit großen und kleinen Amateuren aus der Region auf die Bühne bringen. Dazu gehören beispielsweise Solisten, Ensemble, Kinderchöre oder eine Band aus der Musikschule.
„A8tung Kultursommer“ist grundsätzlich nicht nur zum Zugucken gedacht. Das Projekt soll den Bürgern die Möglichkeit geben, sich einzubringen. Sei es nun beim Bühnenbau, bei der Technik, den Kostümen oder mit Musik auf der Bühne. Jeder soll hier sein Talent zur Geltung bringen können. Auch Musikvereine, die Chorgemeinschaft oder die Faschingsgesellschaft Zusamtaler Bettschoner sind gefragt. Es geht darum, Talente aus dem ländlichen Raum zu fördern, die Integration neuer Zusmarshauser zu erleichtern und ein Gemeinschaftsprojekt mit unterschiedlichen Interessenfeldern auf die Beine zu stellen.
Die Organisatoren halten den Standort der Freilichtbühne auf dem Festplatz am Rothsee aus mehreren Gründen für besonders geeignet: Das Grundstück gehört
der Marktgemeinde. Es liegt in direkter Nähe des Rothsees, wo es Parkmöglichkeiten gibt. Mit akustischen Problemen wird hier nicht gerechnet. Kurzum: Die Initiatoren waren der Ansicht, dass alle Voraussetzungen für Bühne, Publikum und Bewirtung gegeben sind. 2024 sollen die Aufführungen abwechselnd auf der Freilichtbühne in Zusmarshausen und im Schlosshof in Burgau stattfinden.
Später einmal könnte eine fest installierte Freilichtbühne auf dem Festplatz entstehen. Wie Julia Endrös
Rund 50 Projekte haben sich beworben.
sagt, sei das aber im Moment noch Zukunftsmusik. Das Projekt befindet sich in der Pilotphase. Möglich wurde es mit dem neuen Förderprogramm namens „Aller.Land“. An die 50 Projekte in Bayern haben sich beworben, elf Konzepte wurden für eine Pilotphase ausgewählt. Darunter ist auch „A8chtung Kultursommer“mit den beteiligten Gemeinden Zusmarshausen, Horgau, Jettingen-Scheppach und Burgau. Ihre Nähe zur Autobahn gab dem „A8tung Kultursommer“seinen Namen. 35.000 Euro gibt es fürs Erste aus den Fördertöpfen. Wer weitermachen will, muss sich 2025 erneut bewerben. Deutschlandweit werden dann 30 Konzepte aus 100 Vorschlägen ausgewählt. Diese erhalten bis zu 1,5 Millionen Euro Förderung.
Das leitende Team ist verantwortlich für die organisatorische und künstlerische Umsetzung. Von der Marktgemeinde wird Julia Endrös die Regie und Choreografie übernehmen, die Leiterin der Musikschule Zusmarshausen-Horgau, Franziska Lichtenstern, kümmert sich um das Einstudieren der Solisten und des Chors und Christian Weng von der Musikschule Mindeltal trägt die musikalische Leitung. Unterstützung gibt es von der Kostümbildnerin Pauline Walcher.
Es ist nicht der erste Versuch, eine Bühne am Rothsee zu bauen. Schon 2018 waren Pläne bekannt geworden, hier eine Art Seebühne mit einem viergeschossigen Gebäude im Südwesten des Sees zu errichten. Es wurde bereits verhandelt, zuletzt war der Investor aber noch mit der Verwirklichung einer anderen geschäftlichen Idee in Zusmarshausen beschäftigt.