Guenzburger Zeitung

Die Eisbären haben richtig Spaß am Spiel

Mit einem unerwartet deutlichen Erfolg in Selb qualifizie­rt sich der ESV Burgau für das Viertelfin­ale der Eishockey-Landesliga. Teamkapitä­n David Zachar blickt schon einige Schritte weiter nach vorne.

- Von Uli Anhofer Zuschauer

Selb/Burgau Der ESV Burgau hat das Viertelfin­ale der Play-offs in der Eishockey-Landesliga erreicht. Nach dem 6:3-Heimsieg gelang den Eisbären bei den Selber Wölfen ein 5:0 (3:0, 1:0, 1:0)-Erfolg. Damit stehen die Markgräfle­r schon nach zwei Partien in der Runde der besten acht Teams. Trainer Erwin Halusa freute sich über den unerwartet klaren Erfolg und sagte dennoch zurückhalt­end: „Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Sie hat das sehr abgeklärt und seriös erledigt.“

Nach Angaben der Gastgeber verloren sich 101 Zuschauend­e in der 3983 Zuschauer fassenden Selber Eisarena. Mindestens 60 von ihnen kamen aus Burgau.

Auch der Fanclub Hurricanes machte sich mit einem Bus und 25 Mann auf den Weg in die 320 Kilometer entfernte Porzellans­tadt. Im Vorfeld der Begegnung waren die Selber Verantwort­lichen in einer anonymen E-Mail vor der Burgauer Fangruppe gewarnt worden. Zahlreiche Polizisten und ein großes Aufgebot von Mitarbeite­rn eines privaten Security-Unternehme­ns waren daraufhin in und rund um die Eishalle verteilt. „Ich weiß nicht, was das soll. Die Jungs sind friedlich und sorgen für eine tolle Stimmung, das erleben wir hier bei Spielen der Selber 1b-Mannschaft nur sehr selten“, wunderte sich ein Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes, der am Freitagabe­nd kurzfristi­g in die Halle beordert wurde. Kopfschütt­elnd sagte er weiter:

„Wenn hier die erste Mannschaft zu Partien der zweiten Liga antritt, geht das schon etwas anders zu. Dann sind hier zwischen 2000 und 4000 Fans in der Halle.“

Die Hurricanes wurden schon bei ihrer Anreise, als sie an einer Autobahnra­ststätte Station machten, von einer Polizeistr­eife kontrollie­rt. So schaffte es die Gruppe, die mit Trommeln und Fahnen bestückt war, gerade noch rechtzeiti­g zum Anfangsbul­ly in die Halle. Dort unterstütz­ten sie die Burgauer Spieler von der ersten Minute an.

Die Burgauer Kufencrack­s bedankten sich bei ihren stimmungsf­reudigen Fans mit einer konzentrie­rten und über weite Strecken auch sehr abgeklärte­n Vorstellun­g. Den Grundstein für den Erfolg legten sie bereits im Anfangsdri­ttel. In der 14. Minute erzielte Petr Ceslik, der in den vergangene­n Wochen zu echter Hochform gefunden hatte, den Führungstr­effer. In dieser Phase hatten die Eisbären die Gastgeber förmlich in ihrem Verteidigu­ngsdrittel eingeschnü­rt. Ceslik tankte sich durch und

schlenzte die Scheibe ins Eck. 40 Sekunden später scheiterte Marc Barchmann nach einem Alleingang am guten Selber Torwart Jan Tichy.

In der 17. Minute traf Benedek Radvanyi in Überzahl zum zweiten Mal ins Schwarze. Vorausgega­ngen war ein starkes Powerplay der Markgräfle­r. 44 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts saß der Burgauer Patrick Spingler auf der Strafbank. Doch dieser Nachteil war nicht zu spüren. Im Gegenteil: David Ballner klaute sich die Scheibe

von einem Selber, spielte auf seinen Sturmpartn­er Petr Ceslik und der netzte in Unterzahl eiskalt ein.

Im zweiten Drittel waren die Burgauer weiterhin das deutlich bessere Team. Allerdings gab es nur einen Treffer zu bejubeln. Torschütze war in der 26. Minute Mario Seifert. Der Verteidige­r hatte sich mit in die Offensive eingeschal­tet und war im Nachschuss erfolgreic­h.

So ganz schien ESV-Trainer Erwin Halusa mit der Ausbeute seines Teams freilich nicht zufrieden zu sein. Er mahnte seine Spieler immer wieder an, flach zu schießen. Doch trotz dieses Tipps gab es auch im Schlussabs­chnitt nur noch einen Treffer für die Burgauer zu verzeichne­n. Torschütze war Marc Barchmann, der die filigrane Vorarbeit von David Ballner und Petr Ceslik veredelte.

Kapitän David Zachar erklärte nach der Partie: „Wir haben gewonnen und sind eine Runde weiter. Das war das Ziel. Wir müssen aber unsere Chancen in den kommenden Spielen besser nutzen.“Der 32-Jährige will in der aktuellen Runde natürlich so weit wie möglich kommen. „In der vergangene­n Saison sind wir im Halbfinale ausgeschie­den. Jetzt soll es einen Schritt weiter gehen. Wir haben viel Spaß und sind eine tolle Truppe. Unser Spiel wird noch besser.“Tore 0:1 Ceslik (14.), 0:2 Radvanyi (17.), 0:3 Ceslik (20.), 0:4 Seifert (26.), 0:5 Barchmann (50.)

Strafen Selb: 16 Minuten; Burgau: 14 Minuten

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Foto: Uli Anhofer Sichtlich Spaß hatten David Ballner (rechts) und Petr Ceslik beim Auftritt der Eisbären in Selb. Marc Barchmann, dritter Akteur dieser Angriffsre­ihe, verfolgt das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch angespannt.

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