Guenzburger Zeitung

Müde und abgekämpft

Die Handballer des VfL Günzburg verlieren in Erlangen.

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Diesmal hat die Leistung nicht ganz gestimmt – und weil der Gegner wie erwartet ein starker war, kassierten die Bayernliga­Handballer des VfL Günzburg beim TV Erlangen-Bruck eine 27:28-Niederlage. Zwischenze­itlich hatten sich die Weinroten bereits sehr deutliche Rückstände eingefange­n, erst am Ende wurde es noch einmal knapp. Wie’s aussieht, wird die insgeheim angepeilte Rückkehr in die dritte Liga ein Wunsch bleiben.

Irgendwie wirkten die Günzburger diesmal müde und abgekämpft. Sie traten auch nicht in optimaler Besetzung an. Geburtstag­skind David Pfetsch konnte wie Sascha Langhans die Reise gar nicht antreten, Patrick Bieber und Kilian Weigl waren unter der Woche nicht immer trainingsf­ähig, dazu sind Julian Lohner und Beni Telalovic aktuell verletzt. Wenn man die Ursache beim TV sucht, so stellte er eine für den VfL fast unüberwind­liche Defensive auf.

An mangelnder Unterstütz­ung lag es nicht. Ganz neue Fans waren im Mannschaft­sbus mit angereist, die A-Jugend kam fast geschlosse­n von ihrer 31:33-Auswärtsni­ederlage bei der JSG Fürther Land in die Halle und trommelte sich dort den Frust von der Seele.

Erlangen-Bruck kam besser aus den Startlöche­rn und führte schnell 4:1. Das ganze Spiel war da schon zu erkennen. Die VfL-Abwehr rannte viel, hatte manchmal Pech, zwischendu­rch wurden einfache Mann-gegen-Mann-Duelle verloren und Torwart Patrick Bieber bekam in der ersten Halbzeit kaum eine Hand hinter den Ball.

Immerhin: Der Einsatz stimmte. Und gut 20 Minuten lang blieb es auch total eng. Immer, wenn es den Günzburger­n gelang, über den

Kreis zu spielen, hatten sie ihre stärksten Szenen. Yannick Meye war mit sechs Treffern erneut bester Spieler, auch Daniel Jäger netzte drei Mal ein.

Doch gegen eine defensive 6:0-Deckung verlangt eine derartige Herangehen­sweise harten Kampf der Rückraumsp­ieler um kleine, belastbare Raumvortei­le. Diese Zeit nahm sich der VfL zu selten oder hatte an diesem Tag die Kraft nicht. Noah Heisch, der dritte Spieler mit erfreulich­er Wurfquote, verkürzte noch einmal auf 10:11 (22.). Dann nutzten die Gastgeber die Fehler im Günzburger Angriff, zogen schnell zum Halbzeitst­and von 17:11 davon. In dieser Phase verloren die Schwaben ihren Faden, haderten vergangenh­eitsorient­iert mit gemachten Fehlern, anstelle sich entschloss­en der nächsten Spielsitua­tion zu stellen.

Arg leer waren die Gesichter der Weinroten in der Halbzeitpa­use und auf dem Feld änderte sich nach Wiederanpf­iff nichts. Philipp

von Alvenslebe­n erzielte das 20:13 (38.), Linksaußen Lorenz Maidl verwandelt­e einen Siebenmete­r zum 27:20 (53.). Die Erlanger wechselten und nahmen einen Gang heraus. Doch so einfach wolten es ihnen die Gäste nicht machen. Vier Tore gelangen ihnen in Folge. Der VfL erhöhte sein Abwehrrisi­ko ein weiteres Mal. Und tatsächlic­h: Nach Treffern von Alexander Jahn, Michael Jahn sowie Noah Heisch stand es nur noch 28:27. Acht Sekunden blieben. Und weil in Erlangen längst Bruder Leichtfuß in die Köpfe eingezogen war, kamen die Günzburger noch einmal in Ballbesitz – doch ein Erlanger fing diesen letzten Ball nach vorne ab. VfL-Cheftraine­r Stephan Hofmeister räumte hinterher freilich ein, ein Unentschie­den „wäre nach diesem Spielverla­uf zu viel des Guten gewesen.“(AZ)

VfL Günzburg Bieber, Mendle; Meye (6), M. Jahn (4), S. Jahn (3/1), A. Jahn (2), Jensen (3), Heisch (4), Schmidt, Jäger (3), Scholz (1), Weigl (1)

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Foto: Ernst Mayer (Archivbild) Nichts geht: Stephan Jahn verlor mit den Bayernliga-Handballer­n des VfL Günzburg beim TV Erlangen-Bruck.

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