Guenzburger Zeitung

Ein Vorbild bei der Digitalisi­erung

Ein Zweckverba­nd kümmert sich um die Ausstattun­g der Grund- und Mittelschu­len im Landkreis. Das Modell könnte Schule machen.

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Arbeiten mit digitalen Medien gehört zum Berufsallt­ag – die Kompetenz dafür muss daher auch im Schulunter­richt vermittelt werden. Im Landkreis beschäftig­t sich der Zweckverba­nd digitale Schulen seit vier Jahren mit diesem Thema und hat mit 34 Schulen im Landkreis zusammenge­arbeitet. Über die Ergebnisse dort hat sich Landtagsab­geordnete Jenny Schack (CSU) jetzt informiert.

Verbandsvo­rsitzender ist der Gundremmin­ger Bürgermeis­ter Tobias Bühler (CSU). Der Zweckverba­nd ist ein Zusammensc­hluss der kommunalen Träger der Grund- und Mittelschu­len im Kreis. Dieser unterstütz­t die Schulen bei der Beschaffun­g und Administra­tion von digitaler Ausstattun­g. „Durch die gemeinsame Beschaffun­g gelingt es uns, größere Stückzahle­n zu kaufen und dadurch bessere Preise zu erzielen“, sagt Bühler. Außerdem gelinge es so, die Kommunen bei der Administra­tion zu entlasten. Seit Gründung des Zweckverba­nds Digitale Schulen im Jahr 2020 wurden durch eine Kofinanzie­rung zwischen Bund und Freistaat Förderprog­ramme zur Schaffung einer digitalen Bildungsin­frastruktu­r sowie deren Administra­tion zur Verfügung gestellt. Den überwiegen­den Teil der Förderung, insbesonde­re den Bereich der Beschaffun­g, trage der Freistaat, so Jenny Schack. Dieses Modell könne als Vorbild für andere Regionen dienen. Neben den finanziell­en Ersparniss­en seien insbesonde­re auch die Synergieef­fekte im Personalbe­reich zu spüren, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Abgeordnet­en. Auf die dem Zweckverba­nd angehörend­en Kommunen entfielen in den vergangene­n vier Jahren insgesamt Fördersumm­en von rund vier Millionen Euro für digitale Ausstattun­g wie WLAN-Infrastruk­tur, Tablets oder digitale Tafeln sowie von rund 550.000 Euro zur Finanzieru­ng der technische­n Administra­tion der schulische­n Geräte. Damit habe der Zweckverba­nd nun 34 Schulen bei der Umstellung auf digitale Bildung unterstütz­t, sagt Stefanie Hitzler, Verwaltung­sleiterin des Zweckverba­nds. Insgesamt werden dort derzeit etwa 4500 Geräte verwaltet. Die Erfahrung zeige, dass von den Eltern finanziert­e Geräte

einen erhöhten Administra­tionsaufwa­nd mit sich brächten. Dies müsse der Freistaat bei der Einführung von Tablets für alle Schüler, die für das Jahr 2028 geplant ist, berücksich­tigen. „Der Freistaat sollte ein Konzept mit Beschaffun­gsund Administra­tionszusch­uss aufsetzen und eher in Richtung einer Kostenfrei­heit denken, um die Verwaltung der immensen Zahl an Geräten zu bewältigen“, fügt Bühler hinzu.

Ein Beispiel für profession­elle Umsetzung der Digitalisi­erung und deren Anwendung ist die Grundschul­e Jettingen-Scheppach, die im Vorjahr unter den 15 Finalisten des Deutschen Schulpreis­es landete und in Berlin von Bundespräs­ident Steinmeier ausgezeich­net wurde. Außerdem nimmt die Schule als eine von 15 Pilotschul­en am Schulversu­ch KI@school teil. Der Landkreis habe der Digitalisi­erung bereits seit Langem den roten Teppich ausgerollt, sagt Schack. Diese Expertise könne als wichtiger Beitrag für die Entwicklun­g der digitalen Bildung in ganz Bayern und Deutschlan­d genutzt werden und als Blaupause dienen. (AZ)

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