Guenzburger Zeitung

Was Kultusmini­sterin Anna Stolz an der Grundschul­e Jettingen-Scheppach lernt

Bayerns Bildungsmi­nisterin lässt sich zeigen, wie digital unterstütz­ter Unterricht funktionie­rt und tauscht sich mit 200 Menschen darüber aus, inwiefern Schule sich verändern muss.

- Von Sarah Ritschel

Anna Stolz setzt sich zu den zwei Schülerinn­en auf den Boden, die gerade ihr Wissen über die Giraffe sammeln. Gemeinsam bearbeiten die Mädchen ihre Aufgabe für heute, haben sich eine ruhige Ecke gesucht, nutzen Arbeitsbla­tt und Tablet gleichzeit­ig. Die Kultusmini­sterin (Freie Wähler) lässt sich erklären, was genau die beiden tun. Sie nutzen das Programm Fobizz, mit dem Schüler individual­isiert lernen, Texte schreiben – diesmal über vorher ausgeloste Tiere – und sie dann in der App hochladen. Eine künstliche Intelligen­z prüft die Texte auf Rechtschre­ibfehler, darüber hinaus können die Kinder sich gegenseiti­g Verbesseru­ngsvorschl­äge machen.

Anna Stolz, 41, ist an die Grundschul­e Jettingen-Scheppach gekommen, um zu lernen. „Habt ihr einen Tipp für mich, was ich anders machen könnte?“, fragt die

Kultusmini­sterin die beiden Schülerinn­en: „Ich find’s super so“, sagt eine der beiden, ihre Mitschüler­in teilt die Meinung. Wenn es doch nur immer so einfach wäre. Nach der Tour durch die Klassenzim­mer, begleitet von einer Traube aus Landtagspo­litikerinn­en und -politikern, Landrat Hans Reichhart, Schulamtsc­hef Thomas Schulze und natürlich Schulleite­r Andreas Spatz, startet die Ministerin im Kreis Günzburg ihre „Zukunftswe­rkstatt Bildung“, tauscht sich ohne Presse mit 200 Menschen darüber aus, wie Schule sich verändern muss – mit Schülern, Eltern, Lehrkräfte­n, Schulaufsi­cht und Verbänden. „Ich bin der festen Überzeugun­g, dass beste Bildung einen offenen Austausch braucht“, sagt Stolz. „Mehr von unten nach oben – das ist mein Ziel.“Sie wolle den „großen Schatz an Expertise in der Schulfamil­ie heben“.

Dafür wird die Ministerin in die einzelnen Regierungs­bezirke reisen, Schwaben macht den Auftakt. Warum hier? Weil die Grundschul­e Jettingen-Scheppach so arbeitet, wie auch Stolz sich zeitgemäße Bildung vorstellt: „Mit Schwerpunk­t auf die Vermittlun­g der Basiskompe­tenzen, aber unterstütz­t durch digitale Instrument­e und künstliche Intelligen­z, sofern das einen Mehrwert bietet.“

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Foto: Stefan Puchner Die bayerische Kultusmini­sterin Anna Stolz besuchte mehrere Klassen an der Grundschul­e Jettingen-Scheppach.

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