Mehr Aufgaben und Fachbereiche
Die Burgauer Feuerwehr hat jetzt eine Fachgruppe „Erste Hilfe“, die lebensrettende Sofortmaßnahmen lehren soll. Innerhalb des Vereins gibt es einen Führungswechsel.
Insgesamt 243-mal rückte die Freiwillige Feuerwehr Burgau im Jahr 2023 aus – Tendenz steigend, vergleicht man die Zahl der Einsätze mit denen der Vorjahre. Mit 107 aktiven Feuerwehrfrauen und -männern verfügt die Wehr über eine starke Mannschaft. Mit elf Jugendlichen aus Burgau und weiteren acht aus Großanhausen gibt es auch eine gut aufgestellte Jugendfeuerwehr.
Für die Allgemeinheit sei es selbstverständlich, dass nach dem Eintippen der „eins-eins-zwo“die Hilfslawine anrücke, merkte Kommandant Hans-Peter Merz bei der Dienstversammlung der Wehr mit der Löschgruppe Großanhausen am Freitag an. Für den „besonderen Dienst“an der Allgemeinheit bedürfe es mehr denn je engagierter Frauen und Männer, mehr Möglichkeiten von Aus- und Weiterbildung sowie mehr Ausbildungsplätzen an den Feuerwehrschulen. Ohne die einzelnen Fachbereiche – diese erstrecken sich über die Bereiche Jugend, Atemschutz und Einsatzfahrzeuge bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und Verpflegung – ließe sich vieles nicht mehr bewältigen.
Seit letztem Jahr gibt es mit dem Fachbereich „Erste Hilfe“einen zusätzlichen. Ziel ist es, teilnehmende Aktive, auch aus den Stadtteilwehren, in dem Thema lebensrettende Sofortmaßnahmen zu schulen: beginnend bei Grundlagen der Ersten Hilfe über Umgang mit Verbrennungen bis hin zu Stillung von lebensbedrohlichen Blutungen und Reanimation. Im vergangenen Jahr fanden acht Schulungen statt, für 2024 gibt es einen Übungsplan, der weitere zehn Dienstabende vorsieht. Die Feuerwehr treffe bei Unfällen oftmals vor dem Rettungsdienst ein, es gehe darum, die Zeitspanne bis dahin zu überbrücken, so Kommandant Merz.
Wie eine separate Alarmierung einer kleinen Gruppe innerhalb des Stadtgebiets abzuwickeln wäre, sei zu klären. Es handle sich jedoch um eine freiwillige, nicht im Gesetz
verankerte Tätigkeit. Burgaus Bürgermeister Martin Brenner lobte die Bereitschaft der Aktiven, sich in diesem Bereich einzubringen.
Die Stadt Burgau werde ihre Feuerwehr auch dabei unterstützen.
Allerdings sollte ein Freiwilligendienst nicht zum Zwischenglied für Rettungseinsätze und damit noch zusätzlich belastet werden. Das Rettungsdienstwesen und dessen Ausbau sei Aufgabe des Staates und nicht die einer
Feuerwehr. Wie zuvor schon Kommandant Merz, sprach auch Bürgermeister Brenner Unternehmen aus Burgau und Umgebung seinen Dank aus: nicht nur für das Freistellen ihrer Arbeitskräfte für Feuerwehreinsätze, sondern auch für die finanzielle Beteiligung bei Beschaffungen in der Vergangenheit. Kreisbrandinspektor Erwin Schneider ging auf die Vielzahl der Einsätze ein, die die Aktiven in ihrer Freizeit bewältigen. Manche belasteten im Nachhinein, dafür stünden die entsprechenden Einrichtungen mit Hilfe zur Verfügung, die man jederzeit anfordern könne.
Hans-Peter Merz ist für weitere sechs Jahre Kommandant der Burgauer Wehr. Die Neuwahl gestaltete sich unkompliziert. Weitere Vorschläge gab es nicht, Merz erhielt weit mehr als die erforderliche Anzahl an Stimmen. Ehrungen sollen im Herbst in Verbindung mit der offiziellen Einweihung des Gerätehausanbaus und zweier neu beschaffter Fahrzeuge stattfinden. Mit Michael Miller und Gerhard Maier wurden nach 47 und 50 Jahren Dienst zwei Aktive in den „Feuerwehrruhestand“verabschiedet.
Einen Führungswechsel gab es innerhalb des Vereins. Nach 24 Jahren als Kommandant und zwölf Jahren als Vereinsvorsitzender wolle er kein „Platzhalter“sein, vielmehr wolle er eine dynamische Führung, erklärte Johann Tippel, der nicht nur Ehrenkommandant, sondern seit Freitag auch Ehrenmitglied ist, in der anschließenden Jahreshauptversammlung.
Wie schon in den vergangenen Jahren zeigte sich der Verein auch 2023 äußerst aktiv. Höhepunkt sei das Markgrafafescht mit der Bewirtung im Schlosshof gewesen, bei dem jeder gefordert gewesen sei. Erster Vorsitzender ist nun sein früherer Vertreter Elmar Baumeister, an dessen Stelle ist Wolfgang Schneider getreten. Schriftführerin ist weiterhin Regina Jordan, Kassenwart ist Thomas Berger. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Rainer Tomaschek, Oliver Manz, Andreas Ernst, Michael Spiller, Günter Eser und Patrick Schieferle.