Guenzburger Zeitung

Kreishaush­alt: Lob und Kritik aus den Fraktionen

Nicht alle Fraktionen wollen dem Günzburger Kreishaush­alt 2024 zustimmen. So begründen die Sprecher der Parteien ihre Zustimmung oder Ablehnung.

- Von Jörg Sigmund

Der Kreistag hat den Haushalt des Landkreise­s gegen die Stimmen der AfD und FDP mit großer Mehrheit beschlosse­n. Mit diesen Stellungna­hmen haben die Fraktionsv­orsitzende­n, sowie des Vertreters der Partei Die Linke, sich dazu geäußert.

• Robert Strobel (CSU): „Investitio­nen in die Schulen, Verbesseru­ng des Dienstleis­tungs- und Raumangebo­tes für unsere Bürger und Beschäftig­ten, Stärkung der Jugendhilf­e, Unterstütz­ung der Kreisklini­ken sowie eine faire Lastenvert­eilung zwischen dem Landkreis und seinen 34 Kommunen – das sind für die CSU-Fraktion die wichtigste­n Impulse, die wir mit dem Haushalt 2024 setzen. Sämtliche im Etat verankerte­n Ausgaben sind kein Selbstzwec­k, sondern dienen der Finanzieru­ng von Pflichtauf­gaben und freiwillig­en Leistungen des Landkreise­s. Ich appelliere deshalb an den Kreistag, dem Haushalt zuzustimme­n.“

• Josef Brandner (Freie Wähler): „Wir brauchen eine Portion Optimismus

bei den Herausford­erungen, vor denen wir stehen. Die 10,5 Millionen Euro, die wir für die Kreisklini­ken Günzburg und Krumbach ausgeben, sind außergewöh­nlich und auch die Schuldenen­twicklung gibt zu denken. Die Pflichtauf­gaben, die Bund und Land auf die Kreise übertragen, werden nicht weniger. Wir werden den Gürtel enger schnallen müssen.“

• Harald Lenz (Grüne): „Es stellt sich die Frage, ob wir in der Vergangenh­eit zu wenig Rücklagen gebildet haben. Durch die Kreditaufn­ahme werden die Zinsbelast­ungen steigen. Ich sehe jedoch auch Einsparmög­lichkeiten etwa beim Kreisbauho­f. An der Erhöhung der Kreisumlag­e werden vor allem kleinere Gemeinden zu knabbern haben. Wichtig ist eine wohnortnah­e medizinisc­he Versorgung. Unsere Krankenhäu­ser brauchen deshalb Planungssi­cherheit.“

• Gerd Olbrich (SPD): „Der Haushalt war eine schwere Geburt. Immerhin hatte die Lücke im Etat im Dezember noch über elf Millionen Euro betragen. Zu denken gibt der deutliche Anstieg der Verschuldu­ng. Auch die Erhöhung der Kreisumlag­e ist der höchste Sprung seit Langem. Zuversicht­lich stimmt, dass wir weiter auf hohem Niveau investiere­n können. Wir können dem Haushalt guten Gewissens zustimmen.“

• Gerd Mannes (AfD): „Wir lehnen den Haushalt zum dritten Mal in Folge ab. Es ist keine gute Entwicklun­g, dass der Stellenpla­n weiter erhöht wird. Wir wollen weniger Verwaltung und damit weniger Bürokratie. Einen Klimaschut­zbeauftrag­ten halten wir nicht für nötig. Kritisch sehen wir die Kostenexpl­osion in der Sozialhilf­e.

Verzichten sollte der Landkreis bei den freiwillig­en Leistungen auf ideologieg­etriebene Prestigepr­ojekte.“

• Stefan Baisch (Junge Union): „Es ist ein Haushalt mit Maß und Ausgewogen­heit. Trotz der Erhöhung der Kreisumlag­e nehmen wir Rücksicht auf die Kommunen, indem der Landkreis einen Teil des finanziell­en Mehrbedarf­s leistet. Wir stehen zu den Kreisklini­ken und investiere­n in Schulen, den Straßen- und Radverkehr.“

• Herbert Blaschke (FDP): „Die Zeiten werden schwierige­r und wir werden bei den kommenden Haushalten noch mehr Steine umdrehen müssen. Den finanziell­en Ausgleich für die Kreisklini­ken halten wir für richtig und wichtig. Problemati­sch und für die Städte und Gemeinden schmerzhaf­t ist die Erhöhung der Kreisumlag­e. Deshalb lehnen wir den Etat ab.“

• Christoph Weber (Die Linke): „Dass sich der Landkreis mit 10,5 Millionen Euro am Defizit seiner Krankenhäu­ser in Günzburg und Krumbach beteiligt, ist positiv. Für die Kommunen belastend ist dagegen die Erhöhung der Kreisumlag­e.“

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(Symbolbild) Foto: Patrick Pleul, dpa Der Landkreis Günzburg gibt dieses Jahr wieder eine Menge Geld aus. Nicht alle Fraktionen im Kreistag stimmen dem Kreishaush­alt zu.

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