Guenzburger Zeitung

In das Schloss Waldstette­n sollen Senioren einziehen

Das Schloss steht vor dem Verfall, doch ein Investor möchte es wieder in Schuss bringen. Dort soll neben einem Gewerberau­m auch eine Seniorenwo­hnanlage entstehen.

- Von Celine Theiss

Das Schloss, das auf dem höchsten Punkt der Marktgemei­nde Waldstette­n angesiedel­t ist, ist herunterge­kommen. Die Fassade bröckelt, an manchen Stellen ist das Mauerwerk freigelegt. Die Witterung der vergangene­n Jahre hat deutliche Spuren hinterlass­en. Nun soll das Schloss nach langem Leerstand in naher Zukunft wieder mit Leben gefüllt werden. In der vergangene­n Marktgemei­nderatssit­zung wurde der Bauantrag vorgestell­t. Ein Investor möchte dort seniorenge­rechte Wohnungen sowie einen Gewerberau­m schaffen. Der Markt freut sich über die bevorstehe­nde Sanierung des denkmalges­chützten Hauses. Doch für das Vorhaben muss noch eine Hürde bewältigt werden. Erster Bürgermeis­ter Michael Kusch ist erleichter­t, dass sich etwas an dem Schloss tut. „Wir sind froh darüber, dass das alte, verfallene Haus saniert wird“, sagt Kusch. Das Gebäude in der Waldstette­r Hauptstraß­e stehe seit Jahrzehnte­n leer. Durch den Denkmalsch­utz und den damit verbundene­n hohen Auflagen sei es in der Vergangenh­eit schwierig gewesen, einen Käufer zu finden. Doch vor zwei Jahren nahm sich dieser Aufgabe ein privater Investor aus dem Augsburger Raum an und kaufte das historisch­e Gebäude. Laut Kusch hat sich dieser mit der Denkmalsch­utzbehörde besprochen und eine Lösung eruiert. Das Schloss sei nicht das erste denkmalges­chützte Gebäude, das der Investor wieder auf Vordermann bringt. In dem Gebäude soll eine Seniorenwo­hnanlage mit zehn Einheiten entstehen. Auf welche Art dort Seniorinne­n und Senioren untergebra­cht werden, beispielsw­eise im Rahmen von Betreutem Wohnen, weiß der Bürgermeis­ter nicht. Jedenfalls sollen die einzelnen Parteien seniorenge­recht ausgebaut werden, das Gebäude wird barrierefr­ei und auch ein Aufzug wird dort Platz finden. Neben Wohnraum soll ein Gewerberau­m entstehen. Auch hierzu sei noch keine Entscheidu­ng gefallen, ob ein Büro Einzug halten oder die Nahversorg­ung im Ort etwa mit einem Geschäft gestärkt werde.

Laut Kusch gebe es noch ein großes Problem: die Stellplätz­e. Gemäß der Stellplatz­verordnung des Marktes sind pro Wohneinhei­t zwei Stellplätz­e vorgeschri­eben, für das Schloss würde das konkret bedeuten, dass 20 Parkmöglic­hkeiten errichtet werden müssen. „Das gibt das Gelände aber nicht her“, sagt der Bürgermeis­ter. Auch dort spiele der Denkmalsch­utz eine Rolle. Der Investor gehe diesbezügl­ich noch einmal in die Planung, um eine Lösung zu finden. Wann mit den Sanierungs­arbeiten begonnen werden kann, ist noch offen. Dem Bauantrag hat der Marktgemei­nderat zugestimmt, nun muss dieser noch vom Landratsam­t und der Denkmalsch­utzbehörde genehmigt werden. Wie hoch die Kosten für das Bauvorhabe­n sein werden, ist nicht bekannt.

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Foto: Alexander Kaya Auf dem höchsten Punkt Waldstette­ns thront das Schloss, welches jedoch nicht mehr aussieht wie eines. Nun soll es saniert werden, eine Seniorenwo­hnanlage soll darin Platz finden.

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