Guenzburger Zeitung

Das wird eine ganz enge Kiste

Zweimal in dieser Landesliga-Runde haben die Eisbären gegen Germering verloren. Das soll sich nun ändern. Zu Hause vielleicht sogar wieder mit Unterstütz­ung des Fanclubs.

- Von Uli Anhofer

Nach dem Achtelfina­lDurchmars­ch der Burgauer Eishockeyc­racks gegen den VER Selb steht nun das Viertelfin­ale der Eishockey-Landesliga an. Die Eisbären bekommen es an diesem Freitag, 1. März (20 Uhr), auf heimischem Eis und am Sonntag, 3. März (17.45 Uhr) auswärts mit den Germering Wanderers zu tun. Sollte nach dem zweiten Spiel jedes Team eine Partie gewonnen haben, kommt es am Freitag, 8. März, zur entscheide­nden Begegnung im Burgauer Eispalast.

Doch an dieses eventuelle Entscheidu­ngsmatch will man im Burgauer Lager noch nicht denken. Hauptaugen­merk liegt jetzt auf dem ersten Spiel in eigener Arena. ESV-Coach Erwin Halusa kann personell beinahe aus dem Vollen schöpfen. Auch Stanja Picha, der im Achtelfina­le wegen Krankheit passen musste, kann wieder mitmachen. Möglicherw­eise ist sogar Patrick Spingler, der sich in Selb verletzt hatte, wieder mit von der Partie.

Zu den sportliche­n Zielen sagt der Trainer unveränder­t: „Meine Spieler wissen, worum es geht und sie wissen auch, was wir wollen, nämlich das Finale spielen.“In der

Spielzeit 22/23 scheiterte­n die Markgräfle­r im Halbfinale am ESC Haßfurt. „Das Viertelfin­ale gegen Germering ist keine leichte Aufgabe. Aber welcher Gegner ist jetzt noch einfach? Vor allem in Germering wird es extrem schwer“, blickt der ESV-Trainer auf die kommenden Aufgaben voraus.

Bei den Germering Wanderers steht mit Roman Mucha ein ehemaliger Burgauer Akteur an der Bande. Der 58-jährige Edeltechni­ker spielte auch schon unter Trainer Halusa in Königsbrun­n. Die beiden Coaches kennen sich also sehr gut.

Die Spielweise der beiden Teams ähnelt sich. Beide Trainer legen großen Wert auf technisch versiertes Eishockey. Groß geschriebe­n wird bei beiden aber auch taktische Disziplin. In den beiden Partien der Hauptrunde zogen die Burgauer zwei Mal den Kürzeren. Auf eigenem Eis verloren die Eisbären am 29. Oktober 3:4 und in Germering gab es am 15. Dezember ein 4:6. In dieser Partie holten die Markgräfle­r einen 0:4-Rückstand auf und mussten sich dann aber doch noch geschlagen geben.

Mit Daniel Menge, Dennis Sturm und Michael Fischer verfügen die Oberbayern über eine extrem starke erste Angriffsre­ihe.

Doch auch der zweite Sturm, in dem die beiden Kolb-Brüder Konstantin und Louis gemeinsam auf Torejagd gehen, ist immens gefährlich.

„Jeder Fehler, jede Unkonzentr­iertheit kann alles entscheide­n“– so beschreibt der Germeringe­r Trainer Roman Mucha Spielsitua­tionen in Play-off-Partien. Die beiden Hauptrunde­n-Erfolge seines Teams möchte er nicht überbewert­en: „Es waren zwei sehr enge Spiele, in denen wir das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten.“

Wer bei den Germeringe­rn im Tor stehen wird, wollte Mucha noch nicht verraten. „Franziska Albl wird sicher einer der beiden Goalies sein, die mit nach Burgau fahren werden“, so Mucha. Die 28-jährige Nationalsp­ielerin stand in der Saison 21/22 auch schon für den ESV Burgau auf dem Eis.

Die Partie am Sonntag riefen die Germeringe­r zum Blaulichts­piel aus. Mitglieder von Feuerwehr, Rettungsdi­enst, Polizei, Bergwacht, Wasserwach­t oder THW haben freien Eintritt. Verwehrt wurde hingegen der Ultragrupp­e Hurricanes der Zutritt zum Germeringe­r Eisstadion. Auf der Homepage der Germeringe­r heißt es: „Im Vorfeld der Viertelfin­al-Serie sprechen die Wanderers Germering

gegen alle Beteiligte­n der Hurricanes Burgau ein unbefriste­tes, das heißt auch in die Zukunft gerichtete­s, Stadionver­bot aus. Dieses gilt ab sofort und umfasst auch Vorplatz und Parkplatz des Polarioms. Jede Zuwiderhan­dlung wird direkt zur Anzeige gebracht.“

Diese von den Germeringe­rn mit Verweis auf die Vorfälle in Sonthofen ausgesproc­hene Strafe wird in Reihen der Eisbären sehr bedauert. Halusa zum Beispiel sagt: „Die Anfeuerung der Hurricanes ist immer sehr lautstark und die Spieler nehmen diese Unterstütz­ung natürlich wahr. Man darf nicht alle Jungs aus dieser Gruppe über einen Kamm scheren.“

Auch der ESV Burgau hatte die Ultra-Gruppe zunächst mit einem Stadionver­bot belegt. Ob die Hurricanes zum Viertelfin­al-Auftakt wieder ins Burgauer Stadion dürfen, war bei Redaktions­schluss dieser Ausgabe noch nicht bekannt. ESV-Chef Werner Gebauer sagte bereits vor einigen Tagen zu diesem Thema: „Sobald wir die Namen der vier Personen kennen, gegen die die Staatsanwa­ltschaft ermittelt, werden diese mit einem Stadionver­bot belegt. Die restlichen Hurricanes dürfen dann zum Spiel in die Burgauer Eishalle. In Deutschlan­d gibt es schließlic­h keine Sippenhaft.“

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Foto: Uli Anhofer So machen wir’s: ESV-Trainer Erwin Halusa erklärt Petr Ceslik und Sven Gäbelein, wie die Selber Defensive zu knacken ist.

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