Stimmung der Unternehmen weiterhin schlecht
Die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage lassen nicht auf eine Trendwende hoffen, im Gegenteil. Was Regionalvorsitzender Hermann Hutter fordert.
Günzburg Keine Trendwende in Sicht: Auch zum Jahresbeginn 2024 bleibt die Stimmung der Unternehmen im Landkreis Günzburg auf niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis der IHKKonjunkturumfrage. Zwar haben sich die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer leicht verbessert, die Bewertung der aktuellen Geschäftslage fällt allerdings nochmals schlechter aus als bei der letzten Umfrage im Herbst 2023. Das berichtet die Industrieund Handelskammer für den Kreis Günzburg. Der IHKKonjunkturindex liegt mit 95 Punkten weiter unterhalb der Wachstumsschwelle von 100 Punkten.
„Der IHK-Konjunkturindex ist zwar gegenüber dem Herbst 2023 um einen Punkt gestiegen, bleibt aber deutlich hinter seinem langjährigen Durchschnitt von 116 Punkten zurück. Eine konjunkturelle Trendwende ist leider nicht in Sicht“, stellt Oliver Stipar, IHKRegionalgeschäftsführer für Westschwaben, mit Blick auf die Zahlen fest. Hermann Hutter, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Günzburg fordert daher „eine schnelle und spürbare Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“. Die werden aktuell von den befragten Unternehmen als größtes Risiko ihrer zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung gesehen.
Im Januar 2024 hat die IHK Schwaben einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, zu ihren Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Mehr als 900 Unternehmen haben schwabenweit geantwortet, davon 118 aus Westschwaben,
also den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm.
Die Dienstleistungen und unter ihnen besonders die unternehmensnahen Dienstleistungen sind der Stimmungsmotor im Landkreis Günzburg. Industrie und der Handel folgen mit großem Abstand.
„Die geringe Inlandsnachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten drückt auf die Investitionsbereitschaft am Standort“, stellt Hermann Hutter fest. In Summe schwindet die wirtschaftliche Substanz der Region. Obwohl sich diese Entwicklung noch nicht merklich auf die Beschäftigungspläne der Wirtschaft auswirkt, sieht der Unternehmer darin ein deutliches Warnsignal für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region.
Hutter sagt: „Die erhoffte Trendwende bleibt aus, die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen im Landkreis Günzburg können sich nicht von der deutschlandweiten Stimmung abheben. Umso wichtiger ist es, die politischen Rahmenbedingungen auch hier vor Ort so zu stellen, dass wirtschaftliches Wachstum wieder möglich ist. Das beginnt bei den Steuer- und Abgabesätzen, geht weiter über schnelles und unbürokratisches Verwaltungshandel und endet bei einer intakten Infrastruktur, beispielsweise beim Straßen- und Schienenbau, beim Ausbau der Datennetze oder Bildungseinrichtungen. Unsere Region hat noch immer großes Potenzial, dieses zu fördern muss das Ziel aller politischen Akteure sein.“(AZ)