Guenzburger Zeitung

Der VfL Günzburg spielt ab jetzt mit einer neuen Blickricht­ung

Die Rückkehr in die dritte Liga wird zumindest vorerst ein Traum bleiben. Doch die Weinroten wollen für sich und ihre Fans das Bestmöglic­he heraushole­n.

- Und er verspricht: „Gegen Nürnberg wird die Mannschaft anders auftreten.“(AZ)

Günzburg Der VfL Günzburg wird auch in der kommenden Spielzeit in der Handball-Bayernliga antreten. Nach der Niederlage beim TV Erlangen-Bruck ist der Traum von der Rückkehr in die dritte Liga ausgeträum­t. Der Abstand zu den Spitzentea­ms aus Landshut, Bayreuth und Regensburg ist dadurch zu groß geworden. Die Liga wird nun von diesem Spitzentri­o angeführt, das die Meistersch­aft unter sich ausmachen wird. Das ist die neue Realität.

Für die Weinroten gilt es nun zu beweisen, dass sie profession­ell weitermach­en können und wollen. Da scheint ein Heimspiel gegen den Laternentr­äger gerade recht zu kommen. Doch Vorsicht ist geboten, wenn nun der HBC Nürnberg in der Rebayhalle aufkreuzt. Anwurf ist am Samstag, 2. März, um 19.30 Uhr.

Die Mannschaft von Chefcoach Stephan Hofmeister und Trainer Sandro Jooß haderte im Anschluss an das jüngste 27:28 in Franken mit der eigenen Leistung. Das Spiel wurde emotional verpasst, da waren sich alle einig. Doch Niederlage­n gehören zum Sport, besonders zu einem dünnen Kader. Entscheide­nd ist immer, was man davon mitnimmt und in welcher Form man darauf reagiert.

Nun also geht es gegen den Tabellenle­tzten. Ganze vier Punkte konnten sich die Mittelfran­ken bislang erkämpfen. Doch Vorsicht: Das Problem war für den Aufsteiger der hohe Leistungsu­nterschied zwischen Landes- und Bayernliga, gerade zu Saisonbegi­nn war der Klassenunt­erschied zu spüren. Menschen und Spieler sind jedoch anpassungs­fähig. Das Stahlbad Bayernliga zeigt Wirkung. Der HBC Nürnberg hat seine Lektionen gelernt und ist mittlerwei­le ein ebenbürtig­er Gegner. Das zeigen insbesonde­re die jüngsten Ergebnisse. Das Kellerduel­l bei den glücklosen Simbachern wurde beispielsw­eise 29:26 gewonnen.

Zuletzt verloren die Nürnberger in eigener Halle gegen den TSV

Lohr 24:29. Das tat sehr weh, denn es verschafft­e den Lohrern Luft im Kampf ums Drinbleibe­n. Für HBC

wäre es lebensnotw­endig gewesen, den TSV in Reichweite zu halten. So ist der Abstand zu einem Nichtabsti­egsplatz groß geworden, vermutlich zu groß.

Bester Nürnberger war dabei Tiago Couto, ein groß gewachsene­r, wurfgewalt­iger Rückraumli­nks, mit elf Treffern. Normalerwe­ise erhält er gleichwert­ige Unterstütz­ung von Rückraumre­chts, doch Niklas Längst blieb an diesem Tag torlos unglücklic­h. Die Club-Spieler bauen auf eine defensive Deckung, spielen schnell nach vorne und sind im Angriff im Vergleich zur Vorrunde viel geduldiger geworden.

Das Hinspiel gegen Nürnberg gewannen die Günzburger 33:25. Selten froh waren die Schwaben über die in Franken eingepackt­en Punkte, denn die Grippewell­e hatte damals kurzfristi­g unbarmherz­ig zugeschlag­en. Gerade einmal vier Innenverte­idiger konnten aufgeboten werden, fünf Rückraumsp­ieler waren dabei, die A-Jugendlich­en Luca Bosch und Joseph Stotz komplettie­rten den Kader, der dennoch ein Rumpfkader blieb. Die Nürnberger erwiesen sich angesichts ihrer eigenen Notlage als sehr faire Sportfreun­de und waren trotz ihrer abgeschlos­sen Vorbereitu­ngen auf die angesetzte Begegnung bereit, über eine Verlegung zu sprechen. Der BHV nicht. Es wurde gespielt. Der VfL trat taktisch clever auf. Besonders Kilian Weigl dürfte das Spiel in guter Erinnerung haben. Der Allrounder erzielte nicht nur elf Treffer, sondern agierte erstmals als vorgezogen­er Abwehrspie­ler tadellos. In der Defensive war das seine persönlich­e Wende im Team des VfL.

Für Hofmeister ist unstrittig, wie es jetzt weitergehe­n muss. Er fordert volle Pulle – erst recht vor heimischem Anhang. Kapitän Nicolai Jensen pflichtet ihm bei und sagt: „Da die Männer sportliche­r Motor des VfL-Handballes sind, muss gleich nach dem Punktescha­den wieder die Kurve auf die Siegerstra­ße genommen werden.“

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Aus und vorbei: Schon recht früh in dieser Bayernliga-Runde ist klar, dass der VfL Günzburg um Kapitän Nicolai Jensen den erträumten Wiederaufs­tieg diesmal nicht realisiere­n wird.
Foto: Ernst Mayer Aus und vorbei: Schon recht früh in dieser Bayernliga-Runde ist klar, dass der VfL Günzburg um Kapitän Nicolai Jensen den erträumten Wiederaufs­tieg diesmal nicht realisiere­n wird.

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