Das Wandergewerbe steckt in der Krise
Im Gasthof Adler in Edenhausen fand die Verbandsversammlung der Marktkaufleute und Schausteller statt. Wie Märkte wieder aufleben könnten.
Das ambulante Gewerbe, also das Wandergewerbe ist im Umbruch. Das Marktgeschehen ist im Wandel: Diese Entwicklung der Krammärkte stand auf der Tagesordnung der Jahresversammlung der Bezirksstelle Krumbach im Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller (BLV) im Gasthof Adler in Edenhausen (buchstäblich). Ihr Motto dabei: „Mit Tradition in die Zukunft“.
Am aktuellen Beispiel des Kram-Marktgeschehens der Stadt Krumbach legte Erster Vorstand Uwe Kohler die Problematik der Märkte im Istzustand der Verbandsbilanz offen: Die bisher im
Kalender gebuchten Montagsmärkte (namentlich der Fastnachtsmarkt und der Martinimarkt) werden (wurden) bekanntlich im laufenden Jahr 2024 nicht mehr abgehalten. Der Krumbacher Stadtrat hat mit diesem Entscheid letztlich die Konsequenz der Stadt gezogen, dass eben die Krumbacher Montagsmärkte in den letzten Jahren doch sehr unter einer mangelnden Akzeptanz bei den Besuchern gelitten haben. Eine Entwicklung, die es auch in anderen Städten bayernweit und im Verbandsgebiet zu registrieren gilt.
Dies wiederum korrespondiert wohl mit der Abwesenheit angemeldeter Marktbeschicker aus den Reihen der Marktkaufleute, womit dann parallel dazu auch ein
Mangel an bestimmten Warengruppen im Angebot des jeweiligen Marktes einhergeht. Uwe Kohler thematisierte dies in seinem Tätigkeitsbericht, bedauerte die beschriebene Entwicklung, speziell in Krumbach, sah aber auch andererseits aktiven Handlungsbedarf. Deshalb gelte es, im Sinne der Attraktivität der Märkte, unbegründete „Händlerabsagen“künftig zu vermeiden und gleichzeitig mit Ehrgeiz auf „Händlersuche“zu gehen, um eben die vielfach beklagte Marktstand-Lücken zu schließen. Dies sei geeignet, den Fortbestand der Volksfest- und Jahrmarktkultur „mit Tradition in die Zukunft“zu transportieren. Letztlich müssten sich Kommunen und Marktbeschicker konstruktiv austauschen und den Fortbestand der Märkte gezielt im Fokus behalten und in die Zukunft hinein stabil zu sichern.
Die BLV-Bezirksstelle Krumbach, so Kohler weiter, habe sich im Berichtsjahr durch die Eingliederung der BLV-Bezirksstelle Illertissen räumlich erweitert. Auslöser dieser Fusion: Für die (bislang eigenständige) Bezirksstelle in der Nachbarschaft konnte keine verantwortliche Vorstandschaft mehr gefunden werden.
Eingebunden in die Reihe von Grußworten zur Bezirksverbandsversammlung war im weiteren Durchgang der Tagesordnung neben der Abhandlung verschiedener Verbandsregularien auch ein „Lagebericht“des BLV-Präsidenten Wenzel Bradac („komme immer gerne nach Edenhausen“). Er blätterte in gewohnt kompetenter Manier im „Problemkatalog Reisegewerbe“und zitierte daraus unter anderem die Forderung an die Politik, neben der Entbürokratisierung beispielsweise die „Mautgebühr über 3,5 Tonnen der geltenden Handwerkerregelung anzupassen“. Weitere Details aus der Münchner Verbandsversammlung und von der BLV-Landesgeschäftsstelle rundeten den informativen Präsidentenbeitrag ab. Mit der Ehrung langjähriger und verdienter Marktkaufleute aus dem Verbandsbereich wurde die 72. Jahreshauptversammlung der Bezirksstelle Krumbach im Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und der Schausteller harmonisch abgerundet.