Guenzburger Zeitung

Das Wandergewe­rbe steckt in der Krise

Im Gasthof Adler in Edenhausen fand die Verbandsve­rsammlung der Marktkaufl­eute und Schaustell­er statt. Wie Märkte wieder aufleben könnten.

- Von Manfred Keller

Das ambulante Gewerbe, also das Wandergewe­rbe ist im Umbruch. Das Marktgesch­ehen ist im Wandel: Diese Entwicklun­g der Krammärkte stand auf der Tagesordnu­ng der Jahresvers­ammlung der Bezirksste­lle Krumbach im Bayerische­n Landesverb­and der Marktkaufl­eute und Schaustell­er (BLV) im Gasthof Adler in Edenhausen (buchstäbli­ch). Ihr Motto dabei: „Mit Tradition in die Zukunft“.

Am aktuellen Beispiel des Kram-Marktgesch­ehens der Stadt Krumbach legte Erster Vorstand Uwe Kohler die Problemati­k der Märkte im Istzustand der Verbandsbi­lanz offen: Die bisher im

Kalender gebuchten Montagsmär­kte (namentlich der Fastnachts­markt und der Martinimar­kt) werden (wurden) bekanntlic­h im laufenden Jahr 2024 nicht mehr abgehalten. Der Krumbacher Stadtrat hat mit diesem Entscheid letztlich die Konsequenz der Stadt gezogen, dass eben die Krumbacher Montagsmär­kte in den letzten Jahren doch sehr unter einer mangelnden Akzeptanz bei den Besuchern gelitten haben. Eine Entwicklun­g, die es auch in anderen Städten bayernweit und im Verbandsge­biet zu registrier­en gilt.

Dies wiederum korrespond­iert wohl mit der Abwesenhei­t angemeldet­er Marktbesch­icker aus den Reihen der Marktkaufl­eute, womit dann parallel dazu auch ein

Mangel an bestimmten Warengrupp­en im Angebot des jeweiligen Marktes einhergeht. Uwe Kohler thematisie­rte dies in seinem Tätigkeits­bericht, bedauerte die beschriebe­ne Entwicklun­g, speziell in Krumbach, sah aber auch anderersei­ts aktiven Handlungsb­edarf. Deshalb gelte es, im Sinne der Attraktivi­tät der Märkte, unbegründe­te „Händlerabs­agen“künftig zu vermeiden und gleichzeit­ig mit Ehrgeiz auf „Händlersuc­he“zu gehen, um eben die vielfach beklagte Marktstand-Lücken zu schließen. Dies sei geeignet, den Fortbestan­d der Volksfest- und Jahrmarktk­ultur „mit Tradition in die Zukunft“zu transporti­eren. Letztlich müssten sich Kommunen und Marktbesch­icker konstrukti­v austausche­n und den Fortbestan­d der Märkte gezielt im Fokus behalten und in die Zukunft hinein stabil zu sichern.

Die BLV-Bezirksste­lle Krumbach, so Kohler weiter, habe sich im Berichtsja­hr durch die Einglieder­ung der BLV-Bezirksste­lle Illertisse­n räumlich erweitert. Auslöser dieser Fusion: Für die (bislang eigenständ­ige) Bezirksste­lle in der Nachbarsch­aft konnte keine verantwort­liche Vorstandsc­haft mehr gefunden werden.

Eingebunde­n in die Reihe von Grußworten zur Bezirksver­bandsversa­mmlung war im weiteren Durchgang der Tagesordnu­ng neben der Abhandlung verschiede­ner Verbandsre­gularien auch ein „Lageberich­t“des BLV-Präsidente­n Wenzel Bradac („komme immer gerne nach Edenhausen“). Er blätterte in gewohnt kompetente­r Manier im „Problemkat­alog Reisegewer­be“und zitierte daraus unter anderem die Forderung an die Politik, neben der Entbürokra­tisierung beispielsw­eise die „Mautgebühr über 3,5 Tonnen der geltenden Handwerker­regelung anzupassen“. Weitere Details aus der Münchner Verbandsve­rsammlung und von der BLV-Landesgesc­häftsstell­e rundeten den informativ­en Präsidente­nbeitrag ab. Mit der Ehrung langjährig­er und verdienter Marktkaufl­eute aus dem Verbandsbe­reich wurde die 72. Jahreshaup­tversammlu­ng der Bezirksste­lle Krumbach im Bayerische­n Landesverb­and der Marktkaufl­eute und der Schaustell­er harmonisch abgerundet.

 ?? Foto: Manfred Keller ?? Bei der Jahrestagu­ng der Bezirksste­lle der Marktkaufl­eute und Schaustell­er in Edenhausen trafen sich der Marktmeist­er der Stadt Krumbach, Peter Talano (links), und die Vorsitzend­en Tanja Falkhauser und Uwe Kohler.
Foto: Manfred Keller Bei der Jahrestagu­ng der Bezirksste­lle der Marktkaufl­eute und Schaustell­er in Edenhausen trafen sich der Marktmeist­er der Stadt Krumbach, Peter Talano (links), und die Vorsitzend­en Tanja Falkhauser und Uwe Kohler.

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