Guenzburger Zeitung

Selbsthilf­egruppe Diabetes besteht seit 30 Jahren

Die Mitglieder tauschen sich regelmäßig aus und helfen sich weiter. Das ist der Gruppenlei­terin besonders wichtig.

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Auf 30 Jahre ihres Bestehens blickt die Selbsthilf­egruppe Diabetes Günzburg dieses Jahr zurück. Gegründet wurde die Gruppe im Januar 1994, erinnert sich Anneliese Pilz, die heutige Leiterin. Damals habe es im Raum Günzburg keine solche Selbsthilf­egruppe gegeben. „Viele Menschen mit Diabetes wussten über ihre Erkrankung kaum Bescheid und deshalb hieß es auch oft, das bisschen Diabetes oder: Es ist ja nur Alterszuck­er“,

so die Leiterin. Dabei könne ein zu hoher Zucker im Blut massive Folgeschäd­en auslösen.

Anneliese Pilz übernahm im Januar 2018 als dritte Leiterin die Gruppe. Ihr Mann Horst Pilz hatte sie bereits von Anfang an in die Gruppe begleitet, seit mehreren Jahren führt er nun schon die Kasse der Gruppe und unterstütz­t die Leiterin. Die Gruppe mit rund 20 Mitglieder­n trifft sich einmal im Monat, in der Regel am letzten

Dienstag, im Gesundheit­streff der AOK Günzburg im zweiten Stock.

In der Gruppe sind sowohl Mitglieder mit Diabetes mellitus Typ 1, als auch Typ 2, die zum Teil schon über 30 Jahre Erfahrung mit dieser Erkrankung besitzen, also geballtes Wissen mitbringen. „Wenn man mit dieser Diagnose konfrontie­rt wird, fällt man meistens in ein tiefes Loch“, erzählt die Gruppenlei­terin.

Da helfe am besten eine Gruppe, in der die Probleme verstanden werden. Neben dem Erfahrungs­austausch bietet die Gruppe außerdem immer wieder Fachvorträ­ge an und auch die Geselligke­it komme nicht zu kurz. Die Teilnahme an den Treffen ist kostenlos und ohne jede Verpflicht­ung. „Ich selbst möchte meiner Gruppe etwas von dem, was ich Gutes in der Gruppe erfahren durfte, als Leiterin wieder zurückgebe­n“, betont Anneliese Pilz. „Meinem Mann und mir liegt die Gruppe sehr am Herzen und wir hoffen, dass wir sie noch einige Jahre betreuen können.“

Neue Mitglieder, auch Partner und Angehörige von Betroffene­n, seien herzlich willkommen, so die Gruppenlei­terin. „Denn nicht nur das Leben des Menschen mit Diabetes verändert sich oft radikal, sondern auch zum Teil das des Partners. Es heißt ja auch: Geteiltes Leid, ist halbes Leid.“(AZ)

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