Kritik an Verschärfung des Waffenrechts
Schützen aus 22 schwäbischen Gauen treffen sich in Dillingen zum 74. Bezirksschützentag. Landesschützenmeister Christian Kühn befürchtet negative Auswirkungen auf die Nachwuchsarbeit.
Dillingen Voll besetzt war der Dillinger Stadtsaal beim 74. Bezirksschützentag. Die Vertreter der 22 schwäbischen Schützengaue waren zahlreich angereist – aus dem nördlichen Riesgau bis zum südlichen Oberallgäu – und sogar aus Baden-Württemberg, wie der heimische Gauschützenmeister Josef Grosser erklärte. Dem diesmal den Bezirkstag ausrichtenden DonauBrenz-Egau-Schützengau gehören nämlich auch etliche Vereine aus dem benachbarten Bundesland an.
Bei den Grußworten aus Politik und Sport ließ Oberbürgermeister Frank Kunz seine sechs Dillinger
Schützenvereine nicht unerwähnt, wobei 2027 das 200. Wiegenfest der Dillinger SSG ansteht.
Anlässlich ihrer Zusammenkunft erfuhren die Vertreter der schwäbischen Schützenvereine viel Neues aus dem Bayerischen Sportschützenbund und aus dem Präsidium Schwaben. Gespannt folgten die Anwesenden dem Bericht von Landesschützenmeister Christian Kühn. Er erklärte, dass der Bayerische Sportschützenbund (BSSB) weitere Verschärfungen des Waffenrechts ablehne und diesbezüglich in engem Kontakt zur Landesregierung stehe. Als Beispiel nannte er die Reglementierung für das „Schießen für Jedermann“, die seinen Angaben zufolge in keinem Verhältnis zu einem Sicherheitsgewinn stehe und einen scharfen Einschnitt in die Nachwuchs- und Öffentlichkeitsarbeit der Schützenvereine darstelle. Dies könne so nicht hingenommen werden, unterstrich er.
Landesschützenmeister Kühn nahm zusammen mit dem schwäbischen BSSB-Präsidium die Auszeichnung von 32 über viele Jahre wirkenden Ehrenamtlichen aus ganz Schwaben vor.
Garniert mit einer Laudatio von Bezirksvizechefin Martina Steck wurde Josef Grosser das Große BSSB-Ehrenzeichen in Silber/Sonderstufe verliehen. Der in Haunsheim lebende Gauschützenmeister des Donau-Brenz-Egau-Gaues erhielt die Würdigung für mehr als 30-jährige ehrenamtliche Arbeit – unter anderem als stellvertretender Gauschriftführer, Gauschützenmeister und Bezirksrevisor.
Ausgezeichnet wurden in Dillingen auch drei Schützen aus dem Landkreis Günzburg. Siegfried Gallus, Schützenmeister des Gaues Günzburg-Land, erhielt die Große Ehrennadel des Bayerischen Sportschützenbunds (BSSB). Der langjährige Funktionär beurteilt derartige Würdigungen dankbar als „Anerkennung für meine ehrenamtliche Tätigkeit“. Das Ehrenkreuz in Silber Stufe II des Deutschen Schützen-Bunds (DSB) ging an Helmut Konrad, Schützenmeister des heimischen Gaues Krumbach.
Und die Goldene Verdienstnadel des DSB verliehen die Verbandsoberen an Christian Tillmann, 2. Schützenmeister des Gaues Günzburg-Land.
Dieser Gau, neben den Gauen Burgau und Krumbach einer von drei in der Region, wird im Juni 2024 sein 100-jähriges Bestehen groß feiern.
Den Ausführungen von Bezirkssportleiter Rene Koch, Bezirksjugendleiter Gunther Langer und Bezirksdamenleiterin Gisela Leutenmaier schloss sich der Haushaltsbericht von Bezirksschatzmeister Hermann Herzog an. Anträge zur Tagesordnung lagen dem schwäbischen Schützen-Chef Ernst Grail nicht vor.