Hohe Rücklagen und weniger Schulden
Der Marktgemeinderat Offingen verabschiedet den Haushalt. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es.
Im Dezember des vergangenen Jahres wurde das Investitionsprogramm beschlossen, jetzt wurde der Haushalt 2024 verabschiedet. Rundum zufriedene Gesichter gab es im Offinger Marktgemeinderat. Bürgermeister Thomas Wörz freute sich, dass der Markt wirtschaftlich gut dastehe. Nur ein Punkt trübe das positive Bild.
Knapp 14 Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen des Haushalts 2024 bei einem Verwaltungshaushalt in Höhe von rund 10,2 Millionen und einem Vermögenshaushalt in Höhe von knapp 3,75 Millionen Euro. Bürgermeister Thomas Wörz (SPD) ging zunächst auf das, wie er sagte, „schönste Thema“, die Rücklagen, ein. Diese lagen zum 1. Januar bei rund 7,17 Millionen Euro und werden gegen Ende des Jahres immer noch 5,4 Millionen Euro betragen, sofern alle Vorhaben wie geplant realisiert werden.
Seit 2016 und mit dem Bau der Kindertagesstätte, der größtenteils aufgrund des extrem niedrigen Zinssatzes mit einem Kredit finanziert wurde, hat der Markt Schulden. Durch die kontinuierliche Tilgung werden diese zum 31. Dezember noch bei etwa 1,32 Millionen Euro liegen. Man habe es, auf das Ende des Jahres betrachtet, einerseits geschafft, bei stabilen Steuersätzen Rücklagen von mehr als fünf Millionen Euro aufzubauen und gleichzeitig eine Million Euro Schulden abzubauen, betonte Wörz.
Größte Einnahmequellen sind die Gewerbesteuer mit rund 2,17 Millionen und die Beteiligung an der Einkommensteuer mit 2,87 Millionen Euro sowie Schlüsselzuweisungen in Höhe von 538.000 Euro. Auf der Ausgabenseite schlägt, unter anderem bedingt durch die hohe Steuerkraft, die Kreisumlage mit 2,8 Millionen Euro zu Buche. Einen weiteren hohen Betrag stellen die Umlagen an die Verwaltungsgemeinschaft (knapp 800.000 Euro) sowie an den Abwasserverband (zunächst rund 400.000 Euro) dar. Gründe seien die hohen Tarifabschlüsse im vergangenen Jahr sowie die enorm gestiegenen Energiekosten. Die Offinger Kläranlage produziert etwa 50 Prozent ihres Strombedarfs
selbst, so Wörz, verwies aber gleichzeitig auf die gestiegenen Unterhalts- und Wartungskosten. Man komme um diese nicht umhin, wenn man nicht auf eine entsprechende Infrastruktur verzichten wolle. Rund zwei Millionen Euro sind für Baumaßnahmen vorgesehen, bei denen auch das Haus der Musik berücksichtigt ist. Hinzu kommen 800.000 Euro für Grunderwerb und damit zur Weiterentwicklung des Marktes sowie weitere 200.000 Euro als jährliche Investitionsumlage an die Verwaltungsgemeinschaft für die Bildung einer
Sonderrücklage zur Erweiterung des Rathauses. Man werde sehen, wie sich die Zahlen zum Ende des Jahres entwickelten. Das Gesamtergebnis aber zeige in Anbetracht der Rücklagen- und Schuldensituation sowie der realisierten Projekte, dass der Markt wirtschaftlich gut dastehe, fasste Bürgermeister zusammen.
Kurt Schweizer (Grüne), der für die Fraktion der SPD und der Grünen sprach, merkte an, dass man trotz schwieriger Zeiten einen soliden Haushaltsplan aufstellen könne. Im Hinblick auf die Rücklagen gebe es nur wenige Gemeinden, bei denen diese höher lägen. Was die gestiegenen Umlagen und Personalkosten betreffe, liege das nicht in den Händen des Marktes. Beschlossen wurde auch der Haushalt der Kulturstiftung. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus gibt es nur geringe Veränderungen. Zu Beginn des Jahres lag das Vermögen bei 54.856 Euro.
Zuvor hatte Bürgermeister Wörz einen aus der vergangenen nicht öffentlichen Sitzung gefassten Beschluss bekanntgegeben. Der Marktgemeinderat hatte sich für die Bestimmung eines zweiten stellvertretenden Kommandanten bei der Freiwilligen Feuerwehr Offingen einverstanden erklärt, wenn dies von den Aktiven so gewünscht werde.
Am Freitag, 8. März, findet die Dienstversammlung mit Neuwahlen und die anschließende Mitgliederversammlung statt. Weiter informierte Wörz zu der am 6. April stattfindenden Flurreinigungsaktion im Markt. Treffpunkt ist jeweils um 9 Uhr auf dem Hagenmahdgelände in Offingen und am Schützenheim in Schnuttenbach.