Enkeltauglich leben und wirtschaften
Das fordert der Kreisverband der Grünen
Einen gut gefüllten Saal und eine rege Diskussion brachte das Thema „Enkelgerecht leben und wirtschaften“ins Günzburger Forum. Der Ingenieur Reinhold Glasl aus Leipheim und Claudia Köhler, Haushaltspolitikerin aus dem Bayerischen Landtag, gingen Klimaschutz, Ressourceneffizienz und den 17 Nachhaltigkeitszielen der Klimakonferenz in Rio auf den Grund und zeigten dabei nötige Wege des politischen Handelns auf. Reinhold Glasl betrachtete den Weg der Menschheit vom „Fast noch Affen“bis zum hoch entwickelten Menschen, der trotz hohen Intelligenzniveaus jedoch so verschwenderisch mit der Natur umgeht.
Auf die Frage, ob wirklich dringender Handlungsbedarf bestehe, meinte der Physiker Glasl trocken: „Natürlich nur, wenn wir unsere Kinder und Enkelkinder lieben.“Claudia Köhler, Mitglied im Haushaltsausschuss des Landtags, konzentrierte sich vor allem auf den bayerischen Staatshaushalt und mahnte für echte Generationengerechtigkeit bessere Bildungsvoraussetzungen, transparente Haushaltsplanung und nachhaltige Beschaffung der öffentlichen Hand an. Mit nachhaltigen Ausschreibungskriterien, mit der Betrachtung des „Lebenszyklusansatzes“von der Beschaffung bis zur Entsorgung, mit intelligentem Gewerbeflächenmanagement und mit dem Ende sinnloser Flächenversiegelung können alle politischen Ebenen massiv zur Ressourcenschonung beitragen. Zudem fordert Köhler Investitionen in marode Infrastruktur: „Eine Modernisierung der Schuldenbremse, um den jahrzehntelang aufgestauten Sanierungsbedarf bei Schulen und Hochschulen, beim Schienennetz oder beim erschwinglichen Wohnraum anzugehen, würde den Unternehmen und den Mitarbeitenden funktionierende Voraussetzungen bieten und damit die Konjunktur unsere Wirtschaft begünstigen.“
Bei der engagierten Diskussion im Anschluss gab es Beispiele, Fragen zu konkreten Maßnahmen, aber auch die Sorge um die Demokratie angesichts der aktuell grassierenden Hetze. (AZ)