Guenzburger Zeitung

So will Günzburg im Südderby bestehen

Im Handball geht’s oft schnell – so ganz gelaufen ist die Bayernliga Saison also nicht.

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Der VfL Günzburg und der TSV Allach sind mittlerwei­le die einzigen Vertreter aus schwäbisch­en und oberbayeri­schen Handballs in der Bayernliga. Besonders Schwaben schwächelt seit dem Abstieg des TSV Friedberg und des TSV Haunstette­n arg. Mit etwas Fantasie könnte man daher von einem südbayeris­chen Derby sprechen, wenn Allach und Günzburg aufeinande­rtreffen. Im Vorfeld des aktuellen Schlagabta­uschs in der bayerische­n Landeshaup­tstadt (Anspiel ist am Samstag, 9. März, um 18 Uhr) soll es so manchem weinroten Fan ganz warm ums Herz geworden sein. Ja, das könnte Derbyfiebe­r sein.

Diese Vorgabe würzt die Begegnung, die mit einem Blick auf die Tabelle vermeintli­ch nicht allzu viel hergibt. Doch wer weiß: Im Handball geht’s oft schnell.

Die Allacher befinden sich mit 16:18 Punkten auf dem neunten Platz, acht Punkte vom ersten Abstiegspl­atz entfernt in eigentlich sicheren Tabellenge­filden. Zuletzt verloren die Schützling­e von Virag Sandor, der zum Saisonende sein Engagement beendet, 25:32 (15:17) beim TSV Lohr, der ebenfalls um Abstand zu den Abstiegspl­ätzen ringt. In der 20. Minute führten die Oberbayern noch 14:11. Anschließe­nd gerieten sie in eine Spielkrise, kassierten einen 0:5-Tore-Lauf. Die Franken waren damit auf die Siegerstra­ße eingebogen.

Günzburg dagegen hat das Unternehme­n Wiederaufs­tieg offiziell abgehakt. Da aktuell freilich fast jede Mannschaft im oberen Tabellendr­ittel unerklärli­che Pleiten sammelt, ist – der Theorie nach – weiter alles drin. Es könnte sich also lohnen, immer, wirklich immer einen Sieg als Ziel auszugeben. Im Hinspiel gewann der VfL Günzburg lockerer als erwartet 31:26 (17:15). Vielleicht geht ja auch diesmal was.

Die Allacher verfügen über einen großen Kader. Neben erfahrenen Spielern, die die Vorsaison prägten, laufen nun vor allem jüngere Akteure auf. Auf allen Positionen können sie gleichwert­ig wechseln. Abgeschlos­sen wird im gesamten Raum. Diese Spielweise schlägt sich in der Torschütze­nliste nieder. Erst auf Platz 21 taucht Fynn Lühr mit 67 Toren auf. Die Verantwort­ung ist gut verteilt. Und das macht es einer gegnerisch­en Abwehr schwer.

Beim VfL Günzburg war man erleichter­t, dass sich die Mannschaft nach der Pleite in Erlangen den Frust gegen HBC Nürnberg von der Seele spielte. Dieser Schwung soll nun mit in die Eversbusch­halle in München genommen werden. Cheftraine­r Stefan Hofmeister will Leistung sehen. „Unsere Auswärtsbi­lanz ist zu schwach. Wir müssen Spielkrise­n in der Fremde besser bewältigen“, sagt er. (AZ)

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