Die Mischung soll’s beim FC Günzburg machen
Trainer Christoph Bronnhuber wünscht sich eine Genusstour zum Abschied. Aktuell aber gehen die Blicke noch nach unten.
Schritt für Schritt ist der FC Günzburg dabei, seinen Bezirksliga-Kader zu verjüngen. In der aktuellen Winterpause kamen zwei talentierte Fußballer dazu; das Durchschnittsalter beim Auwald-Team könnte nun doch langsam unter 30 sinken, merkte ein Beobachter spöttisch an. Andererseits könnte die geballte Erfahrung helfen, aus sportlich bedrohlicher Lage in sichere Tabellenregionen zu kommen. Und das bitte möglichst schnell, wenn es nach Spielertrainer Christoph Bronnhuber geht. Er hat ja bereits vor der Winterpause angekündigt, dass er den Verein im Sommer verlassen wird – nach dann sechs Jahren, die alles in allem erfolgreich liefen – sofern es klappt mit dem Klassenerhalt.
• Kommen und Gehen Aus dem Talentschuppen des TSV Krumbach kamen der 19-jährige Lukas Hofmann und der 20-jährige Nico Okal an die Donau. Beide haben ihren natürlichen Lebensraum im Mittelfeld. Bronnhuber ist überzeugt, dass sich diese Wette auf die Zukunft auszahlt, sich beide Jungs in Günzburg einen Namen machen werden. „Sie sind technisch sehr versiert, bringen auch eine gewisse Unbekümmertheit mit“, lobt er. • Team und Trainer Seine Abschiedstour möchte Bronnhuber allzu gerne als Genusstour gestalten – und das wird nur funktionieren, wenn die Abstiegsgefahr nicht dauerhaft wie ein Damoklesschwert über dem Auwald hängt. Zum Genießen zählt für ihn persönlich natürlich, dass er noch ein paar Bezirksligaspiele selbst bestreiten kann. Er wird sich aber nur dann aufstellen, wenn er das Gefühl hat, dem Team damit helfen zu können, unterstreicht der 33-Jährige.
Dieses Team muss sich in den anstehenden Prüfungen aufs Wesentliche konzentrieren, vor allem aber Geschlossenheit zeigen. Das ist es, was Günzburg seine größten Erfolge beschert hat. Bronnhuber zitiert an dieser Stelle jene berühmte Fußball-Floskel, nach der es keine jungen und alten, sondern nur gute und schlechte Fußballer gibt. „Reife und Erfahrenheit haben uns in der Vergangenheit schon sehr oft gutgetan. Aber letztlich macht’s der Mix – und da haben wir jetzt einen sehr guten.“
Für ihn steht in diesem Jahr übrigens nicht nur der sportliche Wechsel zu seinem Heimatverein SV Aislingen an. Zu Monatsbeginn erst hat Bronnhuber seine langjährige Freundin geheiratet, während der Sommerpause wird er zum ersten Mal Papa.
• Rückschau und Zukunft Nur ein Jahr liegt zwischen der WinterMeisterschaft 2022 und Tabellenplatz elf zum Jahreswechsel 23/24. Gefühlt ist in der Zwischenzeit gar nicht so viel passiert, vor allem keine wirklich krassen Sachen. Ein paar weggeworfene Punkte hier, ein bisschen Pech da – und schon läuft’s nicht mehr, so ist das im Fußball. Doch die Faktenlage muss nun auch zu einer Einstellungsänderung führen. War die Frühjahrsrunde 2023 eine Art Schaulaufen, kommt es ein Jahr später darauf an, mit guten Nerven wacker zu kämpfen.
• Test und Wettkampf Vorbereitungszeiten sind beim FC Günzburg traditionell wackelig. Laut Bronnhuber haben die Günzburger aktuell „eine Kluft zwischen manchen, die richtig fit sind, und anderen, denen die Spielfitness noch fehlt“. Er unterstreicht aber auch: „Wir haben eine absolut schlagkräftige Mannschaft für den Punktspiel-Auftakt.“
Der führt das Team zum TSV Meitingen. Anstoß ist am Sonntag,
10. März, um 14 Uhr. Geht’s gut, ist alles gerichtet für eine letztlich sanfte Landung in dieser Saison. Geht’s schief, droht der sportliche Abgrund, mindestens aber ungemütliche Wochen am Rande der Abstiegszone.