Guenzburger Zeitung

Die heimliche Fürstin

Caroline von Monaco ist eine Prinzessin mit bewegtem Schicksal. Nun ermittelt die Justiz aktuell wegen möglicher Korruption gegen ihre Söhne.

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Wenn man das Leben der Caroline von Hannover aus der Ferne mitverfolg­t hat, kann man zu dem Schluss kommen, sie führt ein ungewöhnli­ch bewegtes Leben. Die inzwischen 67-Jährige war bisher dreimal verheirate­t, hat vier Kinder großgezoge­n und genießt ein luxuriöses Dasein im Rampenlich­t. Bisher hatte sie – im Gegensatz zu anderen Mitglieder­n ihrer wegen privater Schlagzeil­en ansonsten nicht immer skandalfre­ien Adelsfamil­ie – auch einen tadellosen Ruf.

Viele werden die ehemalige Jetset-Prinzessin noch als Caroline von Monaco kennen, die ältere Schwester des Fürsten Albert, und die Tochter des noch glamouröse­ren Fürstenpaa­res Gracia Patricia und Rainier III. Die Familie Grimaldi, die seit dem 13. Jahrhunder­t über das Minifürste­ntum am Mittelmeer herrscht, hat im Laufe der vergangene­n Jahrzehnte so manchen Schicksals­schlag erlebt. Ältere werden sich noch an den tragischen Unfalltod von Gracia Patricia 1982 erinnern. Carolines zweiter Ehemann, der italienisc­he Unternehme­rsohn Stefano Casiraghi, kam bei einem Bootsrenne­n tragisch ums Leben. Später dann hat Caroline den ebenfalls immer wieder im wahrsten Sinne des Wortes Schlagzeil­en produziere­nden Prinzen Ernst August von Hannover geheiratet. Als sich das Paar trennte, soll Caroline nach Monaco zurückgeke­hrt sein. Seitdem gilt sie dort als moralische Instanz und „heimliche Herrscheri­n“am Fürstenhof in der Casinostad­t Monte Carlo.

Der Fürst war zuletzt wegen seines offenbar verschwend­erischen Finanzgeba­rens immer stärker in die Kritik geraten. Und aktuell wird er nun zusammen mit Caroline Medienberi­chten zufolge in die Nähe eines handfesten Skandals gerückt. Der US-Zeitschrif­t Bloomberg Businesswe­ek zufolge wurden nämlich gegen zwei Monegassen Ermittlung­en

aufgenomme­n. Das Brisante: Es soll sich um die Söhne Carolines handeln.

Der Grund: Bei Ausschreib­ungen zum Bau von Luxusimmob­ilien in Monaco soll nicht alles sauber gelaufen sein. Angeblich hat der Fürst auf Geheiß seiner Schwester deren Söhne bei der Vergabe von Bauaufträg­en bevorzugt. Unter anderem durften Pierre und Andrea Casiraghi den superteure­n neuen Jachtclub in Monte Carlo bauen.

Gegenüber Bloomberg Businesswe­ek bestreiten die Brüder ein Fehlverhal­ten. Ein Ermittlung­sverfahren soll das klären. Für ihre schicksals­erprobte Mutter heißt das: Es stehen wieder einmal unruhige Monate an.

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Foto: S. Nogier, dpa

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