Offinger Wehr hat neue Führung
Für den Kommandanten gibt es jetzt zwei Stellvertreter. Es gibt den Wunsch nach einem neuen Fahrzeug.
Der Schulungsraum war voll bei der Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Offingen am Freitag. Auch überraschend viele Jugendliche waren gekommen, immerhin zählt die Jugendfeuerwehr unter Jugendwart Stefan Griffel derzeit 15 Mitglieder. Ihnen galt der Gruß von Bürgermeister Thomas Wörz besonders, er hoffe, dass sie auch weiterhin dabeiblieben.
Seit Freitag hat diese einen neuen Kommandanten. Neben Jürgen Bayer, der die vergangenen sechs Jahre die Wehr führte, hatte sich auch Marcel Strehle für diese Position bereit erklärt und wurde mit deutlicher Stimmenmehrheit gewählt. Zuvor hatten sich die 35 Wahlberechtigten einstimmig für die Wahl zweier gleichberechtigten Stellvertreter ausgesprochen. Dem hatte der Offinger Marktgemeinderat bereits im Vorfeld zugestimmt, falls dies so gewünscht sei. Hierzu hatten sich ebenfalls mehrere Aktive bereit erklärt, der bisherige Stellvertreter Florian Schmucker jedoch aus beruflichen Gründen nicht mehr. Diese sind nun Patrick Müller und Max Vogel. Einerseits sei es erfreulich, wenn mehrere Kandidaten Bereitschaft zeigten, andererseits mache sich Enttäuschung breit, wenn man nicht gewählt werde, aber das sei Demokratie, so Bürgermeister Wörz, der Jürgen Bayer dankte und Marcel Strehle viel Erfolg in seiner Position wünschte.
Die Offinger Wehr zählt derzeit 45 aktive Feuerwehrfrauen und -männer. 71-mal rückte sie 2023 aus. Im Vergleich zu den 51 Einsätzen im Vorjahr bedeutet dies, eine Steigerung von knapp 40 Prozent. Diese reichten vom Ausrücken nach Sturm- und Starkregenereignissen über First Responder-Einsätze, wenn der Rettungsdienst nicht in der vorgeschriebenen Zeit eintreffen kann, bis hin zu schweren Verkehrsunfällen. Für das Versorgungsfahrzeug steht seit vergangenem Jahr ein 5000 Liter fassender Löschwassertank inklusive diversem Zubehör wie Motorpumpe und Schlauchrollcontainer zur Verfügung. Ermöglicht haben dies ortsansässige Unternehmen, die sich mit knapp 14.000 Euro beteiligt haben, wie auch die Herstellerfirma aus Ofterdingen im Landkreis Reutlingen.
Einen Feuerwehrbedarfsplan gibt es ebenfalls. Er attestiert den Wehren in Offingen und im Ortsteil Schnuttenbach eine gute Ausbildung und Ausstattung. Jedoch gibt es hinsichtlich der Gerätehäuser
und des Fahrzeugkonzepts offene Punkte. Damit auch Schnuttenbach über ein wasserführendes Fahrzeug verfügt, war ein Fahrzeugtausch durchgeführt worden: Das LF10 aus Offingen versieht seitdem seinen Dienst in Schnuttenbach, während das bisherige wesentlich kleinere TSF vorläufig in Offingen steht. Dies sei keine Endlösung, zudem sehe der Bedarfsplan dort ein zweites wasserführendes Fahrzeug vor, welches nun fehle und wo der Markt reagieren müsse, hatte Jürgen Bayer zuvor erklärt.
Bürgermeister Wörz merkte an: Ziel müsse eine gemeinschaftliche Überlegung sein, was in welcher Form dem Gesamtort, nämlich Offingen inklusive Schnuttenbach, die größtmögliche Ausbeute für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger bieten würde. Dabei gehe es nicht allein um eine Neubeschaffung für die Offinger Wehr, sondern auch um eine Nachfolgelösung für die in Schnuttenbach. Gleichzeitig würde er es begrüßen, wenn beide Wehren noch mehr zusammenwachsen und zusätzlich Kräfte bündeln würden, betonte Wörz. Dank gab es auch seitens der Inspektion von Kreisbrandmeister Erich Geißler, der auf ein verstärktes Angebot an Schulungen im Landkreis verwies, aber auch betonte: Stark könne man nur im Team sein.
Weiter wurden Jonas Wörz und Jochen Eser für zehn Jahre sowie Georgios Dragatakis für 30 Jahre aktiven Dienst geehrt. Georg Augustin trägt seit 30 Jahren den Piepser. Ehrungen gab es auch bei der anschließenden Mitgliederversammlung des Vereins durch den Vorsitzenden Christian Baumeister. Siegfried Uano ist seit 70 Jahren, Johann Degen und Gerd Ulbrich sind seit 50 Jahren Mitglied im Verein.