Guenzburger Zeitung

Mit dem Rücken zur Wand

Erneut verliert der Handball-Landesligi­st TSV Niederraun­au ein Wegweiser-Spiel im Kampf um den Klassenerh­alt. Das Team leistet sich nach der Halbzeitpa­use einen unerwartet­en und unerklärli­chen Einbruch.

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Krumbach des TSV Niederraun­au stecken unveränder­t im Abstiegska­mpf fest. Zum zweiten Mal hintereina­nder spielten sie gegen einen Tabellenna­chbarn, zum zweiten Mal hintereina­nder verloren sie. Das 26:30 gegen den SC Unterpfaff­enhofen-Germering war nicht nur deshalb bitter. Vor heimischer Kulisse leisteten sich die Mittelschw­aben eine unerwartet und unerklärli­ch schwache zweite Halbzeit, erzielten hier ganze elf Tore.

Die Voraussetz­ungen für das Heimspiel gegen die Oberbayern waren klar gewesen: Ein Sieg musste her. Die Münchner Vorstädter lagen vor der Partie zwar einen Platz hinter dem TSV Niederraun­au, spielen aber eine starke Rückrunde. Die Hausherren aus

Niederraun­au waren also gewarnt. Doch es herrschte auch Optimismus, denn bis auf den Langzeitve­rletzten Melvin Ugur und Johannes Rosenberge­r waren alle Spieler fit und motiviert.

Zu Beginn entwickelt­e sich das erwartet zähe Abtasten zweier Mannschaft­en im Abstiegska­mpf. Die Abwehrreih­en dominierte­n das Geschehen, und bis zum 7:7 (19.) konnte sich kein Team absetzen.

Nun starteten die Niederraun­auer einen ersten Lauf, der Hoffnung machte. Maximilian Klaußer im Tor parierte mehrmals sicher, und im Angriff vollstreck­ten Jakob Eheim sowie gleich doppelt Kapitän Björn Egger. Die Folge war eine 10:7-Führung und das gute Gefühl, etwas Sicherheit gewonnen zu haben. Wichtig: Dieses gute Gefühl konnte bis zur 15:11-Halbzeitfü­hrung durch ein Tor von Moritz Kornegger aufrechter­halten werden.

Die zahlreiche­n Zuschauer im Krumbacher Schulzentr­um sahen bis dahin eine engagierte und durchaus souveräne Vorstellun­g ihrer Mannschaft. Umso unerklärli­cher und frustriere­nder kam dann der Einbruch in der zweiten Halbzeit.

Die Gäste wechselten bei eigenem Angriff nun konsequent ihren Torhüter aus und spielten so in Überzahl. Diese Maßnahme birgt das Risiko, bei Ballverlus­ten einfache Gegentore zu bekommen, doch der Plan ging an diesem Abend perfekt auf. Niederraun­au konnte den Angriffen nichts mehr entgegense­tzen, und bereits nach neun Minuten war das Spiel beim 17:17 wieder ausgeglich­en.

Hinzu kam nun auch Pech aufseiten der Gastgeber. Ein Treffer ins leere Tor von Michael Klaußer wurde nicht gegeben, da ein von der Decke hängendes Seil gestreift wurde. Zudem bestraften die Schiedsric­hter einige Abwehrakti­onen der Niederraun­auer zwar regelkonfo­rm, aber doch sehr streng. Der TSV Niederraun­au geriet so ins Hintertref­fen und Unterpfaff­enhofen-Germering konnte bis zur 48. Minute gar auf drei Tore Vorsprung davonziehe­n (48.).

Dass ein Sieg trotzdem möglich gewesen wäre, zeigten die Spieler von Markus Waldmann in den folgenden Minuten. Mit konsequent­en Abschlüsse­n und agiler Abwehrarbe­it

konnte zum 23:23 ausgeglich­en werden. Doch dieser Lauf sollte nur ein kurzes Aufbäumen werden. Mehrere vergebene Chancen und leichte Fehler später waren die Gäste wieder 27:24 vorn, und am Ende stand aus Niederraun­auer Sicht eine verdiente Niederlage auf der Anzeigenta­fel.

Nach nun zwei Niederlage­n am Stück steht der TSV Niederraun­au mit dem Rücken zur Wand. Aufgrund der wie eigentlich immer im bayerische­n Handball unsicheren Anzahl an Absteigern sind Rechenspie­le nicht angebracht. Es müssen Siege her. (AZ)

TSV Niederraun­au Ma. Klaußer, Jekle; Lindner (2), M. Hegenbart (2), Thalhofer, Kornegger (4), B. Egger (9/1), Eheim (3), T. Egger, Sauter, Mi. Klaußer, Blösch (3), V. Hegenbart (3)

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Foto: Ernst Mayer Das hat gesessen: Die Handballer des TSV Niederraun­au müssen die aktuelle Heimpleite erst einmal verdauen.

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