Frösche und Kröten wandern wieder
Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz startet wieder ihre Schutzaktion für Amphibien. Die Helferinnen und Helfer machen eine alarmierende Entdeckung.
Landkreis Günzburg Die ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden bauen die Kreisgruppe des Bund Naturschutz Günzburg mit ihren Ortsgruppen, aber auch von Gemeinden, Landschaftspflegeverbände und Straßenbaubehörden überall im Landkreis die Amphibienschutzzäune auf. Für Verkehrsteilnehmer heißt es dann besonders vorsichtig fahren, um Tiere, aber auch die Helferinnen und Helfer, nicht zu gefährden.
Jutta Reiter aus der Kreisgruppe Günzburg erklärt, was sich in der Natur gerade tut: „Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des Bund Naturschutz
an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite.“
Bis Ende April müsse auf unseren Straßen mit den Amphibien gerechnet werden oder mit Menschen, die, zu deren Schutz, in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind, so Jutta Reiter weiter. Insgesamt sind im Landkreis 20 Schutzzäune aufgebaut, die von vielen Ehrenamtlichen über acht bis zehn Wochen betreut werden.
Jutta Reiter wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weitergeht: „Über die Jahrzehnte konnten wir Zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen und kann sich melden unter guenzburg@bund-naturschutz.de“.
Traurigerweise stellen immer mehr Helferinnen und Helfer in den vergangenen Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Jutta Reiter warnt: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Jutta Reiter der Kreisgruppe Günzburg: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod
retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“
Der Bund Naturschutz bittet alle Fahrerinnen und Fahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:
• Die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen müssen befolgt werden.
• An den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helferinnen und Helfer achten, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
• Das Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, sollte auch dann reduziert werden, wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
• Wer eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist, kann sich per Mail an amphibien@bund-naturschutz.de wenden. (AZ)