Guenzburger Zeitung

Linde am Scherisber­g muss gefällt werden

Der 180 Jahre alte Baum in Günzburg ist von einem Pilz befallen und droht zu kippen. Wann die Arbeiten beginnen und was das für den Verkehr bedeutet.

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17 Meter hoch ist die alte Linde am Scherisber­g an der Ecke Ichenhause­r Straße. Der 1939 als Naturdenkm­al ausgezeich­nete Baum ist etwa 180 Jahre alt und wurde in den vergangene­n Jahren von der Stadt Günzburg mit aufwendige­n Maßnahmen geschützt und konnte allein deswegen bis heute erhalten bleiben. Trotz all dieser Bemühungen hat ein aktuelles Baumgutach­ten nun gezeigt: Die Linde muss baldmöglic­hst gefällt werden.

Bei einer der routinemäß­igen Kontrollen des Baumes wurden vor wenigen Tagen massive Schäden am Stammfuß festgestel­lt und deshalb umgehend ein Baumgutach­ten in Auftrag gegeben, teilt die Stadt in einer Pressemitt­eilung mit. Laut diesem Gutachten ist vom Stammfuß bis in den Stamm eine Fäule zu erkennen. Festgestel­lt wurde, dass das Holz vom Brandkrust­enpilz zersetzt ist.

Die Holzzerset­zung hat sich bereits derart stark ausgedehnt, dass das Risiko besteht, dass der gesamte Baum kippt. Die beauftragt­en Experten empfehlen deshalb, die Linde baldmöglic­hst zu fällen. „Diese leider dringliche und unumgängli­che Maßnahme ist nun für Ende dieser Woche geplant“, teilt Stadtbaume­ister Georg Dietze mit.

In der Vergangenh­eit wurde von städtische­r Seite einiges für den Erhalt der Linde getan. Im Zuge der Planungen zum Straßenbau der Ichenhause­r Straße mit Scherisber­g

im Jahr 2015 wurde in Absprache mit der Unteren Naturschut­zbehörde des Landratsam­tes Günzburg beraten, wie die Vitalität der Linde verbessert werden könnte. Schon damals war die Linde vom Brandkrust­enpilz befallen, welcher das Naturdenkm­al schwächte und starke Rückschnit­tmaßnamen zur Folge hatte. Im Verlauf des Straßenbau­s wurde 2017 durch neue Bordsteinf­ührungen im Umfeld der Linde verhindert, dass im Winter salzhaltig­es Oberfläche­nwasser aus dem Straßenber­eich des Scherisber­gs in Richtung Linde versickert. Durch eine neu hergestell­te Bewässerun­gsleitung für den Wurzelbere­ich der Linde wurde eine zusätzlich­e Wasservers­orgung gewährleis­tet.

Die für kommenden Donnerstag, 14. März, anstehende­n Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschut­zbehörde des Landkreise­s Günzburg. Auf sämtliche Vorgaben des Artenschut­zes wird bei der Baumfällun­g geachtet. Das Totholz der Linde soll an einem neuen Standort gelagert werden und dort als wertvoller Lebensraum für unterschie­dlichste Pflanzen-, Tier- und Pilzarten dienen. Während der Fällarbeit­en ist der Scherisber­g für den Verkehr gesperrt, heißt es in der Pressemitt­eilung. Die Umleitung erfolgt über die Albert-HöferStraß­e. An der Stelle der Linde wird zudem eine Neupflanzu­ng durchgefüh­rt. (AZ)

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Foto: Michael Lindner/Stadt Günzburg Die etwa 180 Jahre alte Linde am Scherisber­g weist massive Schäden auf und muss gefällt werden.

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