Nach dem Fasching ist vor dem Fasching
Trotz eines erfolgreichen Rosenmontagsumzuges wurden im Kulturausschuss Burgau Kriterien genannt, die im kommenden Jahr verändert werden sollen.
Vier Wochen nach Rosenmontag stand im Jugend-, Kulturund Sportausschuss der Stadt Burgau eine erste Auswertung über den Burgauer Fasching auf der Agenda. Kulturamtsleiter Stefan Siemons ging dabei vor allem auf den Rosenmontagsumzug, das Rahmenprogramm und die damit verbundenen Kosten ein. Die Faschingsveranstaltungen seien aus Sicht der Verwaltung durchweg positiv zu bewerten, so Siemons. Für das kommende Jahr müssten aber dennoch Aspekte geändert werden. Es gibt noch einige Stellschrauben, an denen gedreht werden müsse, um den Burgauer Fasching zu optimieren und Kosten zu reduzieren. Die Verwaltung richtet auch einen Appell an die Vereine.
Bereits nach dem letztjährigen Fasching hatte die Verwaltung bei den Vereinen und Umzugsteilnehmern
mittels eines Evaluationsbogens deren Meinung zur neuen Umzugsstrecke und zum Ablauf der Veranstaltungen abgefragt. Weil die Rückmeldungen allesamt positiv waren, habe man für dieses Jahr entschieden, bei der Variante zu bleiben. Zur Steigerung der Attraktivität des Rosenmontags wurde zudem in diesem Jahr auf dem Kirchplatz ein beheiztes großes Festzelt mit Bühne und Licht- und Tontechnik aufgestellt, damit auch bei schlechtem Wetter gefeiert werden kann. Vormittags wurde ein Kinder- und Familienprogramm angeboten. Um vor dem Umzug bereits viele Menschen in die Innenstadt zu bekommen, wurde ein Auftritt des Burgauer Schlagerstars Michael Fischer organisiert. Der „Empfang der Garden“wurde erstmals mit dem Faschingstreiben am Kirchplatz zusammengebracht, am Abend fand eine Party mit DJ statt.
„Dies ist alles mit erheblichen Kosten verbunden“, informierte Siemons. Der Fasching habe Kosten in Höhe von rund 38850 Euro verursacht. Dem gegenüber standen lediglich 7.000 Euro Einnahmen. Abzüglich aller interner Verrechnungen habe somit die Stadt ein Defizit in Höhe von rund 28.700 Euro zu tragen. Einer der Kostentreiber sei vor allem auch die aufgebaute Bühne gewesen. Eine genaue Analyse und Möglichkeiten zur Refinanzierung werde ebenfalls Gegenstand der Besprechung Ende März sein.
Nachdem im vergangenen Jahr der Umzug flüssig verlaufen war, habe man in diesem Jahr entschieden, mehr Wagen zuzulassen, so Siemons. Nahezu alle Anmeldungen wurden berücksichtigt. Neu war in diesem Jahr, dass die Zugnummern auf der Straße und auf Schildern bei der Aufstellung für mehr Orientierung sorgten. Zudem erfolgte die Aufstellung im Bereich des Zollbergs zweiseitig. Trotzdem kam es zu Problemen und da der Umzug sehr lang war und fast drei Stunden gedauert hatte, so Siemons, stehe jetzt schon fest, dass eine Reduzierung der Zugnummern für die Zukunft unumgänglich sei.
In der Analyse werde die Verwaltung dem Faschingskomitee auch vorschlagen, bereits im Oktober dieses Jahres deutlich mehr Helfer aus den Reihen der Vereine abzurufen – auch mit Blick auf die Kosten. Trotz unterschiedlicher Anfragen bei allen Burgauer Vereinen seien die entsprechenden Rückmeldungen in diesem Jahr äußerst spärlich gewesen, so Siemons. Man brauche mehr Leute für den Abzeichenverkauf beim Umzug, aber auch für den Zeltaufbau, die Bewirtung und für Ordnerdienste. Bei ähnlich schwachem Interesse müsse nach Alternativen gesucht werden.
Bereits für die Schlossweihnacht 2022 hatten die Mitglieder des Jugend-, Kultur- und Sportausschusses beschlossen, eine Standgebühr für die Betreiber der Verpflegungsund Verkaufsstände zu erheben. Nun beschloss das Gremium, dass für Buden an der Umzugsstrecke am Rosenmontag künftig analog dem Beispiel der Schlossweihnacht Gebühren – für städtische Buden in Höhe von 50 Euro und für eigene Buden in Höhe von 30 Euro – erhoben werden sollen.