„Der Kompass zur Rückengesundheit“
Hilfreiche Tipps für eine starke Wirbelsäule und einen noch stärkeren Rücken
Die Nadel eines Kompasses richtet sich im waagerechten und ruhigen Zustand stets nach Norden aus und bietet so eine Orientierung für alle Himmelsrichtungen. Der 23. Tag der Rückengesundheit am 15. März nimmt dieses Bild auf, um die Öffentlichkeit auf die Balance der Wirbelsäule aufmerksam zu machen. Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin, weiß: „Aus vielen Richtungen wirken Faktoren wie Stress, psychische Belastungen, die falsche Haltung oder Vorerkrankungen ein und fördern Einschränkungen des Rückens.“
Bewegung ist das A und O
Entgegen der ersten Assoziation ist Bewegung nicht gleich Sport, wenn es um Rückengesundheit geht. Selbst die kleinsten Dehnungen und Streckungen helfen. Der Spaziergang ist ideal, weil sich so die Wirbelsäule streckt und die Muskulatur entlastet wird. „Sportarten wie Yoga, Nordic
Walking oder Reiten eignen sich gut für einen gesunden Rücken, da sie die gesamte Stützanlage durch behutsame Übungen und Haltungen gezielt stimulieren. Tennis, Basketball und Surfen dagegen nicht, da hier meist einseitige und ruckartige Bewegungen stattfinden. Schlussendlich kennen Sie Ihren Körper aber am besten und können auf Ihr Gefühl vertrauen, was Ihnen guttut“, berichtet der Neurochirurg. Dabei ist die Rumpfmuskulatur nicht zu vergessen. Der Rumpf als Zentrum für Stärke, bestehend aus Brustkorb, Brust, Bauch, Rücken und Becken, überträgt Kraft vom Ober- in den Unterkörper, umgekehrt genauso.
Stress begüns tigt Schmerzen
Zu viele Aufgaben im Beruf, Probleme in der Beziehung, keine Zeit für Ruhephasen – Stressfaktoren sorgen durch die Ausschüttung
von Stresshormonen für einen gesteigerten Blutdruck und Puls. Das sorgt unter anderem für schmerzhafte Verspannungen. Die Muskeln spannen bei Stress an und ziehen sich zusammen. Dies passiert oft unmerklich bis zu dem Punkt, an dem beispielsweise die Versperrung im Kopf- und Schulterbereich eintritt. Dr. Sabarini erläutert: „Entspannung ist das Stichwort. Um rückengesund zu bleiben, empfiehlt es sich, ein Stressmanagement aufzubauen, das aus einem strukturierten Alltag mit gezielten Pausen besteht. Neben den meist physischen Leiden des Rückens ist
„Es ist wichtig, dass jeder Mensch einen individuel len Weg mit der Gesund heit des Rückens findet, den er im Alltag integrie ren kann.“ es wichtig, achtsam und stressreduzierend zu agieren. Das heißt zum Beispiel, sich nach einem stressigen Tag auch mal etwas Belohnendes gönnen. Eine Konversation mit der besten Freundin, eine lösende Massage oder eine
Fahrradtour nach Feierabend“. Rückengesundheit im Alltag Für einen rückengesunden Alltag lassen sich 3 Grundpfeiler aufstellen. Grundpfeiler 1 ist der Schlaf. Ein gesunder Schlafrhythmus und vor allem eine ergonomische Liegeposition sind wichtig für eine gute Schlafqualität. Um Nacken und Kreuz zu entlasten und den Bandscheiben Regeneration zu bieten, schläft es sich am besten in der Rückenlage, weil die Wirbelsäule so ihre natürliche S-Form behält. Grundpfeiler 2 ist die Nahrung. „Gerade die Bandscheiben und Knochen profitieren von einer ausgewogenen Ernährung mit Obst, Gemüse, Fisch und
Fleisch. In Fisch helfen Omega-3-Fettsäuren und auch die zusätzliche Aufnahme von Vitaminen beugt Klagen vor“, verrät Dr. Sabarini. Als Grundpfeiler 3 gilt es, das häusliche Umfeld, aber auch den Arbeitsplatz so ergonomisch wie möglich zu gestalten. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der passende Stuhl am Esstisch, die ergonomische Matratze für einen besseren Schlaf, der richtige Gesundheitsschuh oder ein paar Dehnübungen – durch all diese Dinge kann der Alltag erleichtert und vor allem gesund gemeistert werden.
Dr. Munther Sabarini