Hier will Landensberg dieses Jahr investieren
Bislang war die Gemeinde schuldenfrei. Warum sich das 2024 ändert und welche Projekte im 4,8-Millionen-Euro-Haushalt des Jahres stecken.
Im Januar hatte sich der Landensberger Gemeinderat mit dem Investitionsprogramm für das Jahr 2024 auseinandergesetzt. In der Sitzung am Mittwoch wurde nun einstimmig der Haushalt beschlossen. Bürgermeister Leonhard Steinle übergab das Wort an Kämmerin Manuela Hesse, die die wichtigsten Punkte zusammenfasste.
Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt knapp 4,8 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt schließt mit rund 1,72 Millionen, der Vermögenshaushalt mit 3,07 Millionen Euro ab. Ein stetiger Weg nach oben, wenn man die Zahlen der vergangenen zehn Jahre betrachte, so die Kämmerin.
Auch die Steuerkraft und damit gleichzeitig die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde steige kontinuierlich, was aber wiederum eine höhere Kreisumlage bedeute. Diese wird 2024 bei 415.000 Euro liegen, hinzu kommen die Umlagen an die Verwaltungsgemeinschaft und an die Schulverbände mit weiteren rund 205.000 Euro, was 36 Prozent der Gesamtausgaben im Verwaltungshaushalt entspricht.
Auch das steigende Defizit des Kindergartens im Ortsteil Glöttweng (rund 95.000 Euro), für den zum September eine Gebührenerhöhung beschlossen wurde, schlägt zu Buche. Weiter sind 50.000 Euro für Planungskosten für die Sanierung des Kanalnetzes vorgesehen.
Dem gegenüber stehen Einnahmen unter anderem aus der Gewerbesteuer mit 135.000 Euro und aus der Einkommensteuerbeteiligung mit 582.000 Euro sowie Schlüsselzuweisungen in Höhe von 205.000 Euro. Derzeit ist die Gemeinde Landensberg schuldenfrei, wird jedoch für die Erschließung des Baugebiets „Flurweg“im Ortsteil Glöttweng einen Kredit in Höhe von 700.000 Euro aufnehmen. Die
derzeitigen Rücklagen in Höhe von 1,2 Millionen Euro werden nach Umsetzung geplanter Maßnahmen noch rund eine halbe Million Euro betragen. Unter anderem sind dies die Erkundung eines neuen Brunnenstandortes in Zusammenarbeit mit dem Wasserzweckverband Röfingen-Haldenwang, die Sanierung von Brunnen 2 sowie die Erneuerung der Wasserleitung vom Hochbehälter.
Im Dezember 2023 hatte sich der Gemeinderat mit Maßnahmen aus dem Infrastrukturkonzept beschäftigt – die Erneuerung der Kanäle und der Wasserversorgung sowie der befestigten Verkehrsflächen im Ortsteil Landensberg. Eine derer betrifft Teilbereiche der Bachbergstraße und der Straße Am Weiherhof. In der Bürgermeister-Josef-Schmid-Straße
waren ebenfalls Maßnahmen in Erwägung gezogen worden.
Problematisch zeigt sich jedoch auch in einem Bereich der Bergstraße die Situation, die Klaus Habersetzer vom Günzburger Ingenieurbüro Degen und Partner bei der Sitzung erläuterte. Dort haben sich, möglicherweise im Zusammenhang mit dem baulichen Zustand der Kanalisation, erhebliche Absenkungen und Risse gebildet, zudem läuft das Wasser nicht in die Sinkkästen, sondern in den Untergrund ab. Ein Projekt, welches man nicht vernachlässigen sollte, wie Bürgermeister Leonhard Steinle erklärte. Man müsse beginnen und wissen, welche Maßnahme man als Erstes in Erwägung ziehe, so der Bürgermeister. Seit 2014 werde nur
geplant und der Investitionsstau werde immer größer, schlossen sich Alexander Gah und Andreas Salger an. Dem folgten auch die anderen Mitglieder des Gemeinderats. Einstimmig wurde beschlossen, den Teilbereich der Bergstraße zur Einmündung der Bürgermeister-Josef-Schmid-Straße in die nähere Planung aufzunehmen. Die Umsetzung ist im Frühjahr 2025 geplant.
Für die Dorfschänke Kreuz, die die Gemeinde Landensberg erworben hat, haben sich inzwischen Interessenten gemeldet, diese als Pächter weiterzuführen. Deren Konzepte sind ähnlich: eine Dorfgaststätte, auch als Treffpunkt, mit gut bürgerlicher Küche und Biergarten sowie der Vermietung von Pensionszimmern mit Frühstück.